Eine gruselige Geschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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Qi-Quang ist allein.
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''Krill nimmt eine volle Flasche Byrh und erhebt sich.''
Obwohl sie noch sehr jung ist, genießt sie es, sich in dieser abgelegenen Ecke des Dschungels zu sammeln, weit weg vom Lärm der Homins, gewiegt von einer sanften Brise auf ihrer Maske.
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::"Meine Geschichte spielt kurz nach dem Ersten Schwarm in der Region, die man heute den Hain der Verwirrung nennt. Die Region war noch weitgehend unbekannt, als... wie hieß er noch? Der Vater von soundso? Toub ...
Plötzlich läuft ihr ein Schauer über den Rücken; um sie herum hat sich ein kalter Wind erhoben, ein böser Wind. Doch sie bleibt gelassen. Der Aberglaube der Tryker kann ihr keine Angst machen.
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::Wie auch immer. Das war kurz nach der Zeit, als die Stadt Yrkanis gegründet wurde. Ach so, ja. Von dem Vater von Yrkanis. Das ist doch logisch."
Nebel steigt aus der Rinde auf, betäubt Geräusche und verwischt die Konturen. Sie schließt die Augen und nimmt ihre Meditation wieder auf. Eine Berührung, die sich wie eine feine Spitze über ihre Maske legt, lässt sie aufschrecken und sich umsehen.
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Doch sie sieht nur die geliebte Landschaft, die durch den Nebel in weite Ferne gerückt ist.
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''Krill trinkt einen Schluck Byhr.''
"'''Ma-Duk liebt mich, er testet meine Konzentration.'''"
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::"Was habe ich gesagt? Ah ja. Es gab einen Matis namens Velad oder Valad. Er war ein sehr neugieriger Mensch und erkundete den Wald im Auftrag seines Königs. Der Vater von Yrkanis...
Plötzlich greift sie an ihre Maske: "'''Aua!'''"
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::Und so war er gerade damit beschäftigt, das Labyrinth nördlich des Haines der Verwirrung zu kartografieren. Und es war kein Zuckerschlecken. Noch schlimmer als heute.
Etwas hat sie gekratzt, sie spürt den Kratzer auf der glatten Oberfläche ihrer Maske.
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::Immerhin hatten sich einige Homins bereits niedergelassen. Es geht eben schneller, ein Lager aufzuschlagen, als eine Stadt zu gründen.
"'''Wer ist da?'''"
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::Und so stieß Velad eines Tages auf ein Lager irgendwo im Oberen Hain. Es war kein großes Lager. Höchstens ein paar Handvoll Homins und Hominas."
Aber ihr Schrei scheint den Nebel nicht zu durchdringen und nichts antwortet.
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Sie versucht, sich selbst zur Vernunft zu bringen: "'''Es ist deine Angst, die dich dazu bringt, dir Dinge einzubilden! Die Kami beschützen dich!'''"
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''Krill nimmt einen weiteren Schluck Byrh.''
Doch als sie diese Worte zu Ende gesprochen hat, spürt sie einen kleinen Zug an ihrem Stirnhorn. Sie streicht durch die Luft vor sich. Der Zug verschwindet.
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::"Und in ihrem Lager war nicht viel los. Velad brauchte übrigens eine Weile, um das zu bemerken. Aber nach einer Weile wurde es ihm dann doch klar. Das ganze Lager krepierte vor Angst. Er ließ sie ein wenig plaudern. Und dann erzählten sie es ihm."
"'''Zeigt euch!"'''
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Wieder antwortet ihr die Stille.
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''Krill trinkt seine Flasche Byrh aus.''
Der Zug ist diesmal brutaler und sie greift mit beiden Händen an ihre Maske.
+
::"Sie erzählten ihm, dass jede Nacht eine riesige Bestie mit roten Augen durch die Gegend streifte. Dass es die Homins angriff und biss, sie aber nicht tötete. Und das war das Merkwürdigste. Ihre Opfer wurden am Morgen bewusstlos irgendwo in der Nähe des Lagers gefunden, ohne jegliche Erinnerung an das, was passiert war. Aber mit den Spuren der Reißzähne in ihrem Fleisch. Dann wurden sie langsam aber sicher schwächer und starben schließlich."
"'''Nein!!!'''"
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Sie springt auf die Füße und rennt geradewegs nach vorne, wo der Nebel weniger dicht zu sein scheint.
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''Krill sucht in seinem Rucksack nach einer neuen Flasche Byrh und trinkt einen Schluck.''
Als es ruhiger wird, wird sie langsamer und sucht nach Luft.
+
::"Damals war den Homins noch nicht klar, dass die Mächte sie zurückbringen konnten. Oder dass die Mächte dies noch nicht systematisch taten. Aber das Schlimmste war nicht das. Es war, dass die Leichen, die weit weg von der Siedlung vergraben wurden, verschwanden. Nicht wie wir bei den Mächten. Nein. Als ob etwas die Erde, in der sie lagen, von innen ausgehöhlt hätte."
Der heftige Schlag auf ihr Horn rührt sie zu Tränen. Sie hat das Gefühl, dass ihr Horn abgerissen wurde. Aber nein, ihre Hände sagen ihr das Gegenteil.
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Die Angst wirft sie in eine verzweifelte Flucht.
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''Krill macht eine Pause und nutzt die Gelegenheit, um einen Schluck zu trinken.''
Endlich löst sich der Nebel auf. Vor ihr taucht der Schrein von Ma-Duk auf. Sie ist gerettet.
+
::"Aber Velad hatte viel gesehen, angefangen mit dem Ersten Schwarm. Er hatte keine Angst. Und so nahm er bei Einbruch der Dunkelheit seine Waffen und begann, seine Runden um das Lager zu drehen."
Sie bricht weinend zusammen. Mechanisch führt sie ihre Hand zu ihrer Maske. Der Kratzer ist verschwunden.
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Es war nur ihre Einbildung.
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''Krill trank einen kräftigen Schluck Byrh und murmelte vor sich hin: 'Dummer, eingebildeter Matis.''
Sie geht auf Chaoi zu, um ihm ihr Missgeschick zu erzählen, als ihr Blick von einer Bewegung zu ihren Füßen angezogen wird.
+
::"Aber gut. Es kam, wie es kommen musste, und irgendwann in der Nacht stieß Velad schließlich auf ein riesiges Tier. Mit riesigen roten Augen. Und noch größeren Zähnen."
Ihr Maskenhorn rollt auf sie zu, während sie schluchzend nach ihrer verstümmelten Maske tastet.
+
 
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''Krill mimt große Augen und furchterregende Zähne.''
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::"Er war ein bisschen eingebildet, keine Frage. Aber er war auch ein verdammt guter Kämpfer, das muss man ihm lassen. Und so begann er den Kampf. Dabei versuchte er, nicht in die Reichweite der Reißzähne zu gelangen. Immer wieder schlug er zu, parierte, ging wieder zum Angriff über. Das Tier wich aus, es war schnell. Und es schlug zurück. Aber Velad parierte und griff wieder an. Wieder und wieder.
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::Trotz allem war der Kampf ausgeglichen, keiner der beiden Kontrahenten konnte sich einen Vorteil verschaffen.
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Und die Nacht schritt voran, der Tag rückte näher."
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''Krill leert die zweite Flasche Byrh.''
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::"Doch als das Licht ganz langsam zu wachsen begann, stolperte das Tier. Und Velad nutzte die Gelegenheit, um ihm einen tiefen Schnitt in die rechte Vorderpfote zu schneiden.
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::Das Tier schrie vor Schmerz auf.
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::Doch als Velad zum entscheidenden Schlag ausholen wollte, drehte sich das Tier plötzlich um und flüchtete in die verbliebene Nacht. Velad brach vor Erschöpfung und - immerhin ein wenig - vor Erleichterung fast zusammen.
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::Aber zuerst und vor allem überprüfte er schnell seine Wunden, denn er erinnerte sich daran, was ihm die Leute im Lager erzählt hatten. Er hatte Dutzende von Kratzern, denn die Krallen des Tieres waren ebenfalls scharf, aber zum Glück gab es keine Bisswunden.
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::Velad war erschöpft, aber er kehrte zum Lager zurück, das langsam erwachte. Alle waren da, und als sich die Nachricht von dem Kampf verbreitete, kamen alle zu ihm, um ihm zu gratulieren. Es war das erste Mal, dass es jemand geschafft hatte, erfolgreich gegen die Bestie anzutreten, und alle feierten ein großes Fest. Und Velad kehrte mit dem Gefühl der erfüllten Pflicht nach Hause zurück."
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''Krill leert eine Flasche Byrh in einem Zug.''
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::"Das Lustige an dieser Geschichte ist, dass ich noch nie einen Stamm im Labyrinth des Oberen Haines gesehen habe."
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''Krill verstaut seine leeren Flaschen in seinem Rucksack.''
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::"Andererseits, was gibt es für Jugulas..."
 
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Version vom 2. April 2022, 14:43 Uhr

de:Eine gruselige Geschichte en:A Scary Story fr:Une histoire terrifiante
 
UnderConstruction.png
Übersetzung zur Überprüfung
Gib nicht den Mitwirkenden die Schuld, sondern komm und hilf ihnen. 😎


Krill nimmt eine volle Flasche Byrh und erhebt sich.
"Meine Geschichte spielt kurz nach dem Ersten Schwarm in der Region, die man heute den Hain der Verwirrung nennt. Die Region war noch weitgehend unbekannt, als... wie hieß er noch? Der Vater von soundso? Toub ...
Wie auch immer. Das war kurz nach der Zeit, als die Stadt Yrkanis gegründet wurde. Ach so, ja. Von dem Vater von Yrkanis. Das ist doch logisch."

Krill trinkt einen Schluck Byhr.
"Was habe ich gesagt? Ah ja. Es gab einen Matis namens Velad oder Valad. Er war ein sehr neugieriger Mensch und erkundete den Wald im Auftrag seines Königs. Der Vater von Yrkanis...
Und so war er gerade damit beschäftigt, das Labyrinth nördlich des Haines der Verwirrung zu kartografieren. Und es war kein Zuckerschlecken. Noch schlimmer als heute.
Immerhin hatten sich einige Homins bereits niedergelassen. Es geht eben schneller, ein Lager aufzuschlagen, als eine Stadt zu gründen.
Und so stieß Velad eines Tages auf ein Lager irgendwo im Oberen Hain. Es war kein großes Lager. Höchstens ein paar Handvoll Homins und Hominas."

Krill nimmt einen weiteren Schluck Byrh.
"Und in ihrem Lager war nicht viel los. Velad brauchte übrigens eine Weile, um das zu bemerken. Aber nach einer Weile wurde es ihm dann doch klar. Das ganze Lager krepierte vor Angst. Er ließ sie ein wenig plaudern. Und dann erzählten sie es ihm."

Krill trinkt seine Flasche Byrh aus.
"Sie erzählten ihm, dass jede Nacht eine riesige Bestie mit roten Augen durch die Gegend streifte. Dass es die Homins angriff und biss, sie aber nicht tötete. Und das war das Merkwürdigste. Ihre Opfer wurden am Morgen bewusstlos irgendwo in der Nähe des Lagers gefunden, ohne jegliche Erinnerung an das, was passiert war. Aber mit den Spuren der Reißzähne in ihrem Fleisch. Dann wurden sie langsam aber sicher schwächer und starben schließlich."

Krill sucht in seinem Rucksack nach einer neuen Flasche Byrh und trinkt einen Schluck.
"Damals war den Homins noch nicht klar, dass die Mächte sie zurückbringen konnten. Oder dass die Mächte dies noch nicht systematisch taten. Aber das Schlimmste war nicht das. Es war, dass die Leichen, die weit weg von der Siedlung vergraben wurden, verschwanden. Nicht wie wir bei den Mächten. Nein. Als ob etwas die Erde, in der sie lagen, von innen ausgehöhlt hätte."

Krill macht eine Pause und nutzt die Gelegenheit, um einen Schluck zu trinken.
"Aber Velad hatte viel gesehen, angefangen mit dem Ersten Schwarm. Er hatte keine Angst. Und so nahm er bei Einbruch der Dunkelheit seine Waffen und begann, seine Runden um das Lager zu drehen."

Krill trank einen kräftigen Schluck Byrh und murmelte vor sich hin: 'Dummer, eingebildeter Matis.
"Aber gut. Es kam, wie es kommen musste, und irgendwann in der Nacht stieß Velad schließlich auf ein riesiges Tier. Mit riesigen roten Augen. Und noch größeren Zähnen."

Krill mimt große Augen und furchterregende Zähne.
"Er war ein bisschen eingebildet, keine Frage. Aber er war auch ein verdammt guter Kämpfer, das muss man ihm lassen. Und so begann er den Kampf. Dabei versuchte er, nicht in die Reichweite der Reißzähne zu gelangen. Immer wieder schlug er zu, parierte, ging wieder zum Angriff über. Das Tier wich aus, es war schnell. Und es schlug zurück. Aber Velad parierte und griff wieder an. Wieder und wieder.
Trotz allem war der Kampf ausgeglichen, keiner der beiden Kontrahenten konnte sich einen Vorteil verschaffen.
Und die Nacht schritt voran, der Tag rückte näher."

Krill leert die zweite Flasche Byrh.
"Doch als das Licht ganz langsam zu wachsen begann, stolperte das Tier. Und Velad nutzte die Gelegenheit, um ihm einen tiefen Schnitt in die rechte Vorderpfote zu schneiden.
Das Tier schrie vor Schmerz auf.
Doch als Velad zum entscheidenden Schlag ausholen wollte, drehte sich das Tier plötzlich um und flüchtete in die verbliebene Nacht. Velad brach vor Erschöpfung und - immerhin ein wenig - vor Erleichterung fast zusammen.
Aber zuerst und vor allem überprüfte er schnell seine Wunden, denn er erinnerte sich daran, was ihm die Leute im Lager erzählt hatten. Er hatte Dutzende von Kratzern, denn die Krallen des Tieres waren ebenfalls scharf, aber zum Glück gab es keine Bisswunden.
Velad war erschöpft, aber er kehrte zum Lager zurück, das langsam erwachte. Alle waren da, und als sich die Nachricht von dem Kampf verbreitete, kamen alle zu ihm, um ihm zu gratulieren. Es war das erste Mal, dass es jemand geschafft hatte, erfolgreich gegen die Bestie anzutreten, und alle feierten ein großes Fest. Und Velad kehrte mit dem Gefühl der erfüllten Pflicht nach Hause zurück."

Krill leert eine Flasche Byrh in einem Zug.
"Das Lustige an dieser Geschichte ist, dass ich noch nie einen Stamm im Labyrinth des Oberen Haines gesehen habe."

Krill verstaut seine leeren Flaschen in seinem Rucksack.
"Andererseits, was gibt es für Jugulas..."



Diese Geschichte wurde von Krill auf der 2615 Anlor-Winn-Geschichten-Abend erzählt. (OOC: Halloween 2021)