Diese Geschichte wurde mir erzählt, als ich ein kleines Kind war, damit ich nicht alleine spazieren ging…
Im Nexus gibt es ein verlassenes Dorf.
Wer hat es geschaffen? Warum sind die Menschen gegangen? Keiner weiß es. In manchen Nächten kann man die Feuer rauchen sehen, die Laternen in den verbliebenen Unterkünften leuchten...
Aber am Morgen ist nichts mehr da.
Nur in den dunkelsten Nächten sind diese kleinen Flammen zu sehen. Nur in den dunkelsten Nächten sind diese kleinen Flammen zu sehen. Nächte wie die, in denen der Wind von Anlor Winn weht.
Eines Tages wurde ein Ernter von einem plötzlichen Sturm überrascht. In seinem wackeligen, vom Wind geschüttelten Unterschlupf sah er unzählige Flammen auflodern. Sie wurden von durchsichtigen Kami getragen, deren Knochen man sehen konnte. Diese Kami kamen und gingen flüsternd im Dorf umher. Dann versammelten sie sich in einem Kreis in der Mitte des Dorfes.
Ein bisschen wie wir heute Abend.
Der Ernter war sehr ängstlich und bewegte sich nicht aus seinem Versteck. Dann sprach einer der Kami. Seine Stimme war die des Sturms:
Es fehlt jemand in unserem Kreis!
Nichts bewegte sich. Der Kami sagte wieder:
Unserem Kreis fehlt jemand! Und wenn er nicht kommt, dann wird sich der Tod über dieses Land ausbreiten.
Aber wieder bewegte sich nichts.
Wenn unser Kreis nicht vollständig ist, wird sich alles Leben auf Atys den Schatten anschließen, donnerte der Kami.
Also dachte der verängstigte Ernter, daß, wenn jemand den Kreis schließen würde, er es sein müsste.
Er war kein Kami oder Geist, aber er war da. Also trat er in den Kreis ein und setzte sich hin. Er verbrachte die ganze Nacht mit dem Kami, in der Kälte und im Wind.
Was gesagt wurde, weiß niemand.
Als die Morgendämmerung kam, war er nur noch ein Skelett in den Ruinen...