Der tückische Wind
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Der Wind kommt näher.
- Aber Mac'Eoppy kümmert das nicht. Er bereitet seine Karawane vor.
- Mac'Eoppy glaubt an Jena und an die Karawane. Nicht an diesen lächerlichen Aberglauben der betrunkenen Tryker.
- Er sagt seiner Frau "Seelagan" und verlässt freudig sein Dorf, um sein Vermögen zu vermehren.
Der Wind flüstert.
- Die Karawane kommt gut voran, und Mac'Eoppy ist glücklich.
- Er hat bereits eine Zollkontrolle umgangen, und sein Gewinn steigt entsprechend.
- Die Karawane kommt gut voran, und Mac'Eoppy ignoriert den Wind. Er zählt die Dapper in seinem Kopf.
Der Wind nimmt zu.
- Und hebt das Sägemehl auf. Er schlägt und peitscht alle, die sich ihm in den Weg stellen.
- Die Mektoubs kauern sich zusammen, und die Homins suchen Schutz in ihrer Nähe.
- Doch Mac'Eoppy sieht nur einen unerwarteten Sturm und zieht weiter.
Der Wind wird schwächer.
- Ein wenig. Und in den Trümmern des Sturms werden zwei Mektoubs vermisst.
- Gebrochene Knochen, zerrissene Häute, verwestes Fleisch, die beiden armen Tiere sind schnell gefunden.
- Doch Mac'Eoppy gibt den wilden Tieren die Schuld, und er bedauert nur die verlorenen Lasten
Der Wind säuselt.
- Worte des Hasses und der Gewalt. Und die Karawane bewegt sich langsam.
- Mac'Eoppy sucht nach demjenigen, der die beiden Rudeltiere verloren hat.
- Und Misstrauen und Verdacht machen sich in Mac'Eoppys Herz breit.
Der Wind singt.
- Einer der Mektouber ist verschwunden, und Mac'Eoppy ist zufrieden.
- Er ist natürlich der Schuldige. Eine faule Frucht, die die anderen nicht verderben wird.
- Mac'Eoppy setzt seinen Weg fort, ohne weiter nach ihm zu suchen.
Der Wind verdunkelt sich.
- Die Banditen waren auf der Suche nach dem Dorf. Sie haben die Karawane gefunden.
- Sie foltern die Homins und plündern die Mektoubs.
- Mac'Eoppy weint und hört den Wind nicht inmitten der leidvollen Schreie.
Der Wind hat sich gelegt.
- Für eine Stunde, vielleicht einen Tag. Endlich eine kleine Atempause.
- Mac'Eoppy und ein paar andere konnten fliehen und die Verletzten zurücklassen.
- Aber die Banditen wissen, wo das Dorf zu finden ist, und wollen Rache nehmen.
Der Wind pfeift.
- Die Flüchtenden bewegen sich vorwärts, so gut sie können, die Hände an den Ohren.
- Mac'Eoppy hat die beiden Gefallenen nicht gesehen, die von den Räubern niedergestreckt wurden.
- Er denkt nur an seine Frau und sein Dorf. Um vor den Banditen dort zu sein...
Der Wind spuckt.
- Und das Sägemehl, das er hebt und wirft, reißt die Haut von den Menschen.
- Mac'Eoppy hat sich hinter seinen Helfern versteckt, bis sie einer nach dem anderen fielen.
- Jetzt geht er allein weiter, erschöpft und wahnsinnig vor Schmerz.
Der Wind heult.
- Und seine Stimme erfüllt Mac'Eoppys Kopf.
- Er hat nur noch einen Gedanken. Seine Frau zu finden. Um sie zu beschützen.
- Vor den Banditen ankommen. Geh weiter. Vorwärts. Vorwärts gehen.
Der Wind verstummt.
- Und Mac'Eoppy sieht endlich sein Dorf. Sein Haus.
- Alles ist still. Zu ruhig. Hätten die Banditen doch schon alles mitgenommen.
- Langsam schlüpft er in die Nacht, erreicht die Tür seines Hauses.
Der Wind lauscht.
- Mac'Eoppy sah, wie sich eine Gestalt bewegte.
- Schreiend sprang er auf. Um seine Frau zu schützen. Um zu vergessen, dass er seine Freunde verraten hat.
- Er schlägt, er schlägt, er schlägt, mit all seinen Gliedern, mit all seiner Kraft.
Der Wind spottet.
- Die Nachbarn kommen angerannt und fragen, was los ist. Wer hat Mac'Eoppy's Frau umgebracht?
- Der Mörder rannte weg, als er sein Opfer entdeckte.
- Schatten in der Nacht. Begegnung mit den Banditen, die ankommen.
Diese Geschichte♦ wurde von Krill beim 2610 Anlor-Winn-Geschichten-Abend erzählt. (OOC: Halloween 2020)
♦ « Anlor Winn » ist der Ausdruck in Tyll für « Böser Wind »