Osco der Zähe: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. Februar 2023, 22:04 Uhr

de:Osco der Zähe
en:The Tough Osco
es:Osco el Duro
fr:Osco le Coriace
 
UnderConstruction.png
Übersetzung zur Überprüfung
Gib nicht den Mitwirkenden die Schuld, sondern komm und hilf ihnen. 😎

Im Dschungel von Zoran gab es einmal einen sehr, sehr alten Gibbaï. Normalerweise sind Gibbaïs nicht sehr schön, aber dieser war besonders schäbig geworden. Sein Fell war nicht mehr schwarz und er hatte so viele Haare verloren, dass er ganz dünn und zerzaust aussah. Seine ehemals langen Schnurrhaare waren verdreht und sahen aus wie ein Korkenzieher. Seine Krallen waren alle abgebrochen und nicht in der Lage, etwas zu zerreißen. Er verbrachte seine Tage in der Hocke und träumte von dem großen Krieger, der er einmal gewesen war, und Gibbakya selbst begleitet hatte.

-–—o§O§o—–-

Eines Tages kam der Stammesführer zu ihm.

"Osco, du bist ein nutzloser Mund, du bringst uns nichts mehr. Ich werfe dich aus dem Stamm!"
— "Was?", brüllte Osco und versuchte, sich zu seiner vollen Größe aufzurichten. "Du vertreibst mich? Dein Vater war noch nicht einmal Häuptling, als ich schon der erfolgreichste Krieger des Stammes war. Ich war es, der ihm alles beigebracht hat. Und du, du armseliger Wicht, willst mich verjagen?"
— "Eben, du bist alt und niemand fürchtet dich mehr!"
— "Ich habe ein Recht darauf, auf die Probe gestellt zu werden, um zu beweisen, dass ich ein nützliches Mitglied bin! Also gib mir eine Prüfung, die mir gerecht wird!"

Der Anführer überlegt einen Moment und nickt.

"Hier ist deine Prüfung. Du sollst uns den Kopf eines kleinen Homins bringen und damit beweisen, dass du noch immer ein großer Jäger bist."
— "So gut wie erledigt!" *Er richtet sich auf und klopft sich auf die Brust.*

Osco kannte den Dschungel wie kein anderer. Er schlich sich sicher zu einem Lager der Tryker. Es kam nicht in Frage, die bewaffneten Wachen anzugreifen. Aber er wusste, dass er in der Nähe der Lager auf einsame Individuen stoßen würde. Und tatsächlich lief eine dieser kleinen Kreaturen mit blondem Fell auf dem Kopf unbewaffnet herum. Hinter einem Baum hervorzuspringen und sich zu nähern war eine Taktik, die Osco in seiner Jugend oft angewandt hatte. Die Kleinen erschraken und er musste sie nur mit seinen langen Armen betäuben, um sie fallen zu sehen und sie ins Lager zu bringen. Osco ging in Position und wartete darauf, dass der Blondschopf näher kam. Im richtigen Moment sprang er hinter dem Baum hervor und zeigte seine Krallen. Doch nichts geschah wie geplant. Der Blondschopf lachte nach einem Augenblick der Überraschung und wich Oscos kraftlosen Armen problemlos aus.

"Ahahaha, du bist lächerlich! Was sind die vier grauen Haare auf deinem Kopf? Und diese Schnurrbärte ..."

Osco war in seinem Innersten gedemütigt. Er schleuderte seine Krallen wieder nach vorne, aber das hatte keine Wirkung, außer die Heiterkeit des Trykers zu verstärken. Und als der Tryker anfing, eine der schärfsten Piken zu ziehen, senkte Osco den Kopf und entfernte sich schnell, wobei er seinen Verfolger dank seiner Dschungelkenntnisse leicht abschütteln konnte.

-–—o§O§o—–-

Der Anführer wartete auf seine Rückkehr.

"Na, wo ist der Kopf?
— "Du hast nur versucht, mich zu demütigen, indem du mir eine Prüfung auferlegt hast, die zu leicht für mich war. Geh und hol dir deinen Kopf selbst und gib mir stattdessen eine Prüfung, die eines großen Kriegers würdig ist."

Die Augen des Anführers wurden noch röter, als er sich zurückhielt, den alten Krieger anzuschreien.

"In Ordnung, ich gebe dir noch eine Chance. Deine Prüfung wird dich dieses Mal dazu bringen, dich der verletzenden Magie zu stellen. Bring uns einen Kopf eines Magiers, um deinen Wert als Kämpfer und als Magier zu beweisen."
— "Es ist so gut wie erledigt!" *Er richtet sich auf und klopft sich auf die Brust.*

Osco erinnerte sich an einen Ort in der Nähe einer Homin-Stadt, zu dem Maskenträger kamen, um am Fuße eines Wasserfalls zu meditieren. Während der Maskenträger meditierte, wäre es ein Leichtes, nah genug heranzukommen, um ihn mit einem Kältezauber einzufrieren. Auf Pfaden, die nur er kannte, gelangte er in die Nähe des Wasserfalls. Eine große Blaue saß dort, allein und hilflos. Die Gelegenheit schien fast zu gut. Er richtete sich hoch auf und ließ den Kältezauber los. Doch der Zauber schien an der großen Blauen abzuprallen, die sich nicht rührte. Osco versuchte es wieder und wieder, aber ohne Erfolg. Als er es nicht mehr aushielt, ging Osco auf die Homina zu und war fest entschlossen, ihren Kopf zu bekommen. Doch ein winziges Knacken der Vegetation ließ sie ihren Kopf zu ihm drehen.

"Bist du das, kleiner Gibbaï, der diesen Lärm macht, der meine Meditation stört? Komm, setz dich zu mir und mach keinen Lärm mehr!"

Und ohne sich weiter um ihn zu kümmern, nahm sie wieder ihre entspannte Haltung ein. Verblüfft setzte sich Osco an den Fuß des Wasserfalls, ohne wirklich zu verstehen, warum er dieser überzeugenden Stimme gehorchte. Der Zauber löste sich erst, als Warnrufe ertönten, die um Hilfe riefen. Die Masken kamen in großer Zahl und Osco blieb nichts anderes übrig, als zu fliehen, während die Weise aufstand und die Waffen zurückhielt.

-–—o§O§o—–-

Der Anführer des Lagers verbarg seinen Zorn nicht.

"Du bist wirklich unfähig, Osco! Aber da du eine Stütze unserer Gemeinschaft warst, gebe ich dir deine letzte Chance! Bring mir den Kopf von Zoran und du wirst für immer unser Bruder sein."
— "Es ist so gut wie erledigt!" *Er richtet sich auf und klopft sich auf die Brust.*

Aber wie findet man den Kopf eines Wesens, das nicht existiert? Osco wanderte zunächst eine Weile ziellos durch den Dschungel, den er liebte. Die Lösung des Rätsels verweigerte sich ihm dennoch. Die Prüfung war schwer, er würde nicht nach einer neuen verlangen können. Wenn er es nicht schaffte, würde er seinen Stamm verlassen müssen. Seufzer und dann Schluchzer stiegen in ihm auf, als das Tageslicht immer dunkler und orangefarbener wurde. Er wusste nichts über die Bräuche der Homins und war daher sehr überrascht, als vor ihm eine Fee aus Atysoel auftauchte.

"Ich bin die Fee von Atysoël. Alle sind verpflichtet, in dieser festlichen Zeit glücklich zu sein. Ich kann nicht zulassen, dass du so schluchzt. Was kann ich tun, um dich glücklich zu machen?"
— "Du kannst mir nicht helfen! Ich brauche Zorans Kopf, aber Zoran existiert nicht, also kann ich seinen Kopf nicht haben."

Und Osco fängt wieder an, laut zu stöhnen und zu winseln.

"Den Kopf von Zoran? Aber Zoran ist doch überall! Da er keinen Kopf hat, bleibt dir nichts anderes übrig, als ihn selbst zu erschaffen! Da siehst du, dass ich etwas für dich tun konnte!"

Und die Fee verschwand. Den Kopf selbst herstellen? Diese Idee gefiel Osco sofort. Er kannte genug Orte, an denen man Rinde, Lianen, Blumen, Früchte und alles, was man brauchte, um Zoran ganz zu erschaffen, finden konnte. Den Rest der Nacht lief er kreuz und quer durch den Dschungel. Am Morgen hielt er den Kopf von Zoran in seinen Händen. Oh, er sah zwar etwas zottelig aus und hatte große Schnurrhaare, aber man konnte die ganze Vitalität Zorans an einem Frühlingsmorgen spüren, wenn die Säfte kurz davor sind, überzuströmen.

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Als Osco dem Häuptling Zorans Kopf präsentierte, warf sich dieser vor ihm nieder und nahm Osco für immer in den Stamm auf. Und es ist etwas von diesem Zoran-Saft, den Sie auf den Schmuckstücken von Gibbakya finden können.



Dieses Gedicht wurde von Kyriann Ba'Zephy, während der Märchenabend zum Segensfest 2616 (OOC: Weihnachten 2021) vorgetragen.