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Version vom 25. Januar 2023, 11:11 Uhr
Eines Tages kamen wir in einem Gespräch mit Be'pock auf das Thema Leiden zu sprechen.
Mit seiner Erlaubnis wiederhole ich, was er mir damals sagte, denn ich denke, es ist ein schönes Märchen für diesen schönen Abend.
Ich habe diesem Märchen einen Namen gegeben: « Der Weg des Weisen ».
“Leidender, dieser Zoraï-Weise, unter welchen Leiden litt er? Er hatte sich nie offen darüber beklagt. Schlimmer noch, er verdrängte all seine Prüfungen hinter einer ungerührten Maske. Doch tief in seinem Inneren wußte er, was er alles überwinden mußte, zumindest teilweise. Es waren nicht nur Kami-Wunder, die ihn verändert hatten, es war auch sein eigener Wille. Es war eine unermüdliche Arbeit an der Selbstbeherrschung, eine ständige Selbstdisziplin, die sich auf die Disziplin stützte, die ihm sein Glaube und sein Volk auferlegten, da er der Meinung war, daß man durch Disziplin eher wächst und ständig Erfahrungspunkte sammelt. Manchmal war es ermüdend oder gar entmutigend, dann sammelte er sich, schaute zu den Sternen und meditierte. Hier ist, wovon er träumte.
Er schaute in den Himmel jenseits des Blätterdachs. Er schaute nachts in den Himmel, wenn der größte Lichtball die Rinde nicht beleuchtete. Dann wanderten Supplice' Blick und seine Seele zwischen den Sternen umher.
- « Was wäre, wenn jeder Homin wie ein leuchtender Bernsteinsplitter wäre? Was, wenn jeder Homin tief in seinem Inneren ein Licht hat, seine Wahrheit? Nicht die des Nachbarn! Nein, das eigene! Ein einzigartiger Stern, der keinem anderen gleicht.
- « Natürlich erzeugt jedes Licht einen ihm eigenen Schatten. Natürlich kann keiner dieser Sterne allein unsere Welt erleuchten. Ich weiß das, ich habe es in meinem Inneren und im Kontakt mit meinen Brüdern entdeckt. Dennoch können sie zusammen Konstellationen schaffen, und diese Konstellationen können den verlorenen Reisenden leiten.
- « Ich habe so viele Homins mit ihrer Sonne und ihrem Schatten gesehen. Ich war nicht immer mit ihnen einverstanden, und sie nicht immer mit mir, aber ich wußte, daß sie sich im Grunde ihres Herzens nicht selbst belügen. Das weiß ich. Ich habe das erlebt. Weise hat man mich genannt, aber weise habe ich manchmal an meiner Wahrheit gezweifelt, denn manchmal, wenn eine Wolke vorüberzieht oder ein anderes Licht aufleuchtet, kommen Zweifel auf. Warum sollte ich also über andere Homins urteilen, selbst über diejenigen, die mich bekämpfen?
- « Ich begnüge mich damit, ein Wegweiser in der Nacht zu sein, aber der Reisende ist der andere. Und da auch ich reise, schaue ich mir auch die Lichter der anderen an, denn sie können mich inspirieren, um weiter zu gehen. Gemeinsam werden wir eine schöne Konstellation bilden. »
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Das ist Supplice' geheimer Wunsch und das erträumte Geschenk zu diesem Fest. Lasst uns wie die Sterne sein, kleine Lichter, die immer da sind, sogar in der Nacht!
"Be'pock, woher hast du diese Geschichte?", fragte ich ihn.
Und er erzählte mir ausführlich von seinem Abenteuer:
“Ich war ein junger Anfänger in der Schauspielerei, als meine Lehrerin mir erzählte, daß der Weise Leidender jemanden brauchte, der ihm beim Aufräumen seiner Wohnung half. Sie bestand darauf, daß dies eine gute Gelegenheit sei, die Zoraï-Seele zu studieren. Die Wohnung des alten Weisen war schlicht wie eine Einsiedlerzelle, aber die Bernsteinwürfel für ihren Unterricht stapelten sich und verdienten ein wenig Organisation, damit sie nicht zusammenfielen und sich überall im Raum verteilten. Am Ende des Aufräumens entdeckte ich ein Schmuckstück aus Juwelen, das in einer Ecke lag. Es war ein Diadem und ich reichte es Leiden. Er betrachtete es kurz, gab es mir dann zurück und sagte: "Behalte es als Andenken an mich." Seitdem habe ich es sorgfältig aufbewahrt. Da es aus Bernstein besteht, hatte dieses Schmuckstück Strophen aus seinem Leben gespeichert, wie die eine, die ich Ihnen zitiert habe. Eine andere, die ich Ihnen erzählen könnte, ist intimer und betrifft seine tiefste Seele. Ich weiß, daß er es mir nicht übel nimmt, wenn ich diesen Teil enthülle, denn er glaubt, daß jede Erfahrung geteilt werden sollte, um einen Weg zu zeigen, den man gehen oder meiden sollte, damit ein besserer Weg durch jeden Dschungel, den man durchqueren muß, gefunden werden kann.
- « Ich mag keine Kämpfe, keine donnernden Feste und all diese Veranstaltungen, die meine Brüder bewegen. Ich liebe die Stille der Einsamkeit. Ich sitze gerne am Fuß eines Baumes, oft eines Batao, und beobachte alles, was existiert. Ich liebe das Licht, das enthüllt, was die Nacht verbirgt, aber ich mag es nicht, von einem blendenden Licht geblendet zu werden, das noch mehr verdunkelt als die Nacht.
- « Wenn also alles um mich herum ruhig ist, beobachte ich mich beim Fühlen und Denken, um besser zu wissen, wer und wie ich bin. Ich stelle mir vor, daß ich im Zentrum meines Denkens stehe und reflektiere meine Emotionen auf der Innenseite meines Kwai, um sie besser zu verstehen und dadurch besser nutzen zu können. »
Dies sind jedoch nur meine Interpretationen dessen, was ich zu verstehen glaubte, was Leiden in sein Diadem eingraviert hatte, das selbst nur eine Interpretation des Seelenzustands des Weisen zu einem bestimmten Zeitpunkt aufzeichnete.
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