Aus EnzyklopAtys
Leda (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „<noinclude>{{Trad|DE=Märchen vom Flüchtlingsfest|FR=Contes de la Fête des réfugiés|H=1}}</noinclude> ''Im Jahr 2555 fand das erste Tage des Lichtes|…“) |
Leda (Diskussion | Beiträge) K |
||
Zeile 94: | Zeile 94: | ||
<noinclude> | <noinclude> | ||
− | [[Kategorie: | + | [[Kategorie:Geschichte]] |
</noinclude> | </noinclude> |
Version vom 24. Februar 2022, 23:09 Uhr
Im Jahr 2555 fand das erste Flüchtlingsfest statt. Dieses Fest entstand aus dem Wunsch heraus, die Erinnerung an den Großen Schwarm zu bewahren. Um nie zu vergessen, was die Homins damals erlebt haben, wird dieses Fest alle fünf Jena-Jahre abgehalten. Es erinnert daran, daß die Homin, die vor den Kitin durch die Urwurzeln geflohen waren, an die Oberfläche kamen und eine neue, unerforschte Welt entdeckten: die Neue Lande.
Das Ei ist das Symbol dieses Festes. Denn wie ein Homin, der nach Jahren der Gefangenschaft in den Urwurzeln endlich das Tageslicht erblickt, schlüpft das Küken aus seiner Schale. Das Ei symbolisiert das neue Leben der Flüchtlinge in diesem unbekannten Land.
Anlässlich dieses ersten Festes wurden zahlreiche Feierlichkeiten rund um das Ei veranstaltet. Am letzten Tag veranstaltete der Zoraï Kapiang Piai Fi eine Märchenwache. Im Almati-Wald, in unmittelbarer Nähe der immer noch vorhandenen Kitin-Gefahr, lud er die Homin ein, ihre Erinnerungen, Geschichten, Legenden und Gedichte über den Großen Schwarm, das Exil und den Aufstieg der Urwurzeln zu teilen.
Um sich an das Unbekannte und Unvorhergesehene zu erinnern, dem Flüchtlinge in dieser Zeit ausgesetzt waren, durfte jeder Erzähler ein Ei öffnen. Einige erlebten positive Überraschungen, andere weniger.
Das erste Märchen wurde von der Zoraï Valandrine geschenkt.
Meine Geschichte handelt vom Exodus, einer kleinen Gruppe von Fyros und ihrer Reise von den alten Ländern in die neuen.
Zu dieser Zeit war mein Urgroßvater ein kleiner Junge.
- Siehst du, Valandrine ... sagte er zu mir. Damals bestand unser Leben nur aus Wandern und Angst, das war lange bevor wir uns den Dschungelflammen angeschlossen haben.
Zu dieser Zeit war die Flamme aus unseren Herzen gewichen, der Clan war auf ein paar Jäger geschrumpft, die nur noch dem Namen nach Jäger waren. Viele waren während der Invasion umgekommen, und wenn ich mich auch noch immer schäme, es zuzugeben, wohnte nur die Angst in unseren Herzen ... die Angst und eine kleine, fast erloschene Glut, die sich "Hoffnung" nannte.
- Reisende hatten uns Neuigkeiten gebracht: Irgendwo in den sogenannten Neuen Landen wurden neue Städte errichtet. Die Reisenden hatten uns den Weg erklärt: Wir mußten in einen Abgrund eindringen, eine Woche lang nach Norden wandern und schließlich in das Licht der Neuen Lande hinaustreten.
- Du mußt verstehen, daß der Clan in diesen unruhigen Zeiten noch nicht an die Kami glaubte. Der Varinx, den wir heute verehren, war nur ein weiteres Raubtier, das bereit war, die Überlebenden zu verschlingen. Ein letztes Mal in die Urwurzeln einzudringen, das erfüllte uns mit Angst ...
- Aber wir hatten keine Wahl: Entweder in den Alten Landen langsam zu sterben oder das Risiko dieses letzten Übergangs in die Urwurzeln einzugehen. Mein Vater, dein Ur-Urgroßvater, gab mir einen kleinen Dolch, als ich neun Jahre alt war.
- Wir gingen also mit Angst im Bauch hinein. Die Angst wurde im Laufe dieser endlosen Woche immer größer. Auf dem Weg wurden wir immer wieder angegriffen und jeden Abend schlugen wir unser Lager auf. Die Geräusche des Brüllens und Knirschens ließen uns alle nicht schlafen.
- Schließlich erreichten wir am Vorabend dessen, was unsere Ankunft in den Neuen Ländern sein sollte, den Eingang zu einer Art Schlucht in den Wurzeln. Die Erwachsenen diskutierten über den besten Weg: Sollten wir die Flanken des Canyons erklimmen und von oben einsteigen oder durch die enge Schlucht nach unten gehen? Diese Verhandlungen wurden durch ein mehrfaches Knirschen aus der Ferne unterbrochen: Eine große Gruppe Kitins näherte sich! Es waren unzählige und wir mußten sofort fliehen!
- Schließlich führte jemand den Clan die rechte Flanke der Schlucht hinauf und versuchte zu klettern, doch nach ein paar Metern blieb er stehen ... Zwei Augenpaare starrten ihn an, während ein vertrautes Brüllen erklang: Zwei Varinx starrten den Führer an. Der Clan beschloss also, die andere Flanke zu erklimmen, doch der Weg wurde von drei weiteren schwarzen Varinxen abgeschnitten.
- Aus Verzweiflung beschloss der Klan, die enge Schlucht hinunterzustürmen, während die Varinx in geringem Abstand und ohne Eile folgten. Das Knirschen der Kitins wurde immer lauter und alle nahmen die Beine in die Hand.
- Wir sind stundenlang gelaufen! Das war jedenfalls mein Eindruck.
- Zuerst drehte ich mich um, um zu sehen, ob die Varinx uns folgten: Sie schienen uns zu ignorieren und den Eingang der Schlucht zu bewachen. Schließlich, nach sehr langer Zeit, wurde das Knirschen der Kitins immer leiser: Die Kirostapatrouille gab ihre Verfolgung auf.
- Aber während wir liefen, konnten wir oben auf dem Gipfel der Schlucht Kitins aller Art sehen: Wären wir dort vorbeigegangen, hätten uns alle Arten von Kitins den Weg versperrt: Kipees, Kipuckas, Kinchers, ...
- Der einzige gangbare Weg war nach unten, und irgendwie hatten uns die Varinx dorthin geführt.
- Nach einigen weiteren Stunden Fußmarsch erreichten wir den Ausgang des Abgrunds: Wir waren gerettet, und ein großes Licht begrüßte uns in den Neuen Landen.
- So endet meine Geschichte, Valandrine: Erinnere dich an diese Tage, denn bald werde ich dieses Land ein letztes Mal verlassen und nur du wirst sie weitergeben können. Diese Geschichte weitergeben.
Die Erzählung wurde lebhaft beklatscht, und als Valandrine ein Ei öffnete, kam eine schöne Überraschung heraus, die zu einem lila Flüchtlingsoutfit wurde, als Erinnerung an die ersten Schritte in den Neuen Landen.
Die zweite Geschichte der Nachtwache stammte von Irinia.
Meine Geschichte ist nicht sehr lang. Ich möchte Ihnen nur erzählen, wie Atys vor vielen Jahren aussah. Die Ankunft der Flüchtlinge steckte noch in den Kinderschuhen. Wir waren viele - wirklich sehr viele -, aber sehr unerfahren. Nur wenige waren in der Lage, gute Rüstungen oder Waffen herzustellen, aber wir waren alle guten Willens und neugierig auf das neue Land, das sich uns bot. Wir liefen durch die Wüste und staunten über all die schönen Dinge, die wir sahen.
Eines Tages hatten wir alle den Wunsch, mehr zu sehen. Weiter als die Wüste. Wir hatten von anderen Ländern gehört, in denen es Wasser gab, viel Wasser von Seen, so weit das Auge reichte. Ein Land, so hieß es, wo man Früchte vom Boden auflesen konnte, wo es in den Seen von Fischen wimmelte und wo alles perfekt war.
Wir kauften also eine Karte und machten uns auf den Weg. Wir waren fünfzig. Fünfzig Homins und Hominas, einer ungeduldiger als der andere, um dieses neue Land zu sehen.
Also machten wir uns alle auf den Weg. Am Anfang lief alles gut, aber bald gab es Komplikationen. Wir gingen unter die Rinde, die Urwurzeln. Es war das erste Mal, daß ich sie sah, so wunderschön, so frisch und so tödlich ...
Wir wussten, dass unser Leben an einem seidenen Faden hing. Ein einziger Kitin, nur einer, konnte uns alle töten. Wir gingen Schritt für Schritt, in Gruppen von sieben oder acht. Wenn eine Gruppe starb, wurde sie zurückgelassen. Es gab kein Zurück, wir mussten immer vorwärts gehen. Ich sah, wie meine Kameraden fielen. Es war unmöglich, stehen zu bleiben …
Und dann, irgendwann, endlich, ein Wurmloch. Ich rannte so schnell ich konnte und spürte, wie mir die Klauen eines Kitins den Rücken aufrissen, aber jemand hob mich auf. Ich rannte weiter und sprang in das Wurmloch!
Nach ein paar Minuten zählten wir zusammen. Wir waren anfangs fünfzig. Bei der Ankunft: vierzehn.
So sah das Leben am Anfang aus. Vergesst das nie!
Leider war das Ei, mit dem diese Beschwörung der Vergangenheit belohnt wurde, leer.
Taunwe trat für den dritten Text der Nachtwache vor.
Diese Geschichte erzählt von einer Reise einer Gruppe von Korsaren, die auf dem Exodusweg waren, um Familien in dieses Land zurückzubringen.
In dieser Familie gab es vier Tryker. Der Jüngste hatte oft Spaß daran, seine Schwester zu ärgern. Beide hatten die großen rosa Augen ihrer Mutter.
Der Weg war lang und die Tage waren alle ein bisschen gleich. Eny, ein Abend war nicht wie jeder andere, das hatten die Tiere sofort gespürt und die Schreie der Kitins hallten in der Ferne wider.
Am frühen Morgen erkundeten einige Cutes die Trümmer des provisorischen Lagers. Man konnte zwar einige abgeschossene Kitins sehen, doch eny war nichts mehr übrig. Dennoch wurde ein Cute von etwas angezogen. Auf den ersten Blick war es ein Bodoc, der ebenfalls nicht überlebt hatte. Als er sich näherte, sah er zu seiner Überraschung ein kleines Mädchen mit rosa Augen, das unter dem Bodoc hervorlugte.
Hatte er sie vor den Kitins versteckt? Wahrscheinlich nicht. Die Trykette wuchs unter den Cutes auf, die sie in ihrer Sprache "Bodoc-Mädchen" nannten, Taun-Taya.
Das Schicksal meinte es nicht gut mit den Geschichtenerzählern, denn das Ei enthielt immer noch nichts..
Mithian trat vor, um seinerseits eine Geschichte zu teilen.
Meine eigene Geschichte handelt von jemandem, der mir nahe steht, aber nicht mit mir verwandt ist. Es ist eine Geschichte, die mir der Mann erzählt hat, der mich aufgenommen hat, Nomis Merclao. Diese Geschichte lautet wie folgt.
Die Kitins drängten die Homins, in die Wurzeln zu gehen, einen Ort, dessen Gefährlichkeit jeder kennt ... Eine Gruppe von Zoraïs, an deren genaue Anzahl sich Nomis nie erinnern konnte, war dort eingesperrt, in den Verbotenen Tiefen, wie es schien. Diese Homins waren gute Jäger und Strategen, die von einem weisen Zoraï angeführt wurden. Sie nutzten die Magie, die sie von den Kamisten gelernt hatten, um ihre Feinde zu besiegen. Sie verfolgten die Kirostas, die sich weit von der Horde entfernt hatten, einer verwurzelte sie, die anderen setzten verschiedene offensive Zauber ein, um diese niederträchtigen Kreaturen zu besiegen. Das brachte eine Zeit lang Erfolg...
Die gerissenen Kitins hatten den Trick der jungen, aber weisen Zoraïs durchschaut. Eines Tages entfernte sich ein Kitin freiwillig von der Horde. Die anderen, die sich im Teufelskreis versteckten, warteten auf sie und lauerten in den Schatten. Die Homins begannen ihre Art von Jagdritual. Plötzlich! Ein Homin sah rote Augen in der Dunkelheit der Höhle. Sie flohen so schnell sie konnten, aber der schreckliche Kinkoo hatte die Verfolgung aufgenommen!
Sie fielen einer nach dem anderen. Nur vier von der kleinen Gruppe blieben übrig. Sie hörten auf ihren Mut und versuchten alles, was möglich war! Ein Homin zog seinen Schweren und seinen Spieß an und stürzte sich auf das gefürchtete Raubtier. Der Verrückte, werdet Ihr sagen? Aber Ma'Duk, der von der Tapferkeit dieses Homins berührt wurde, stieg in die Dunkelheit der Urwurzeln hinab und schlug Kinkoo mit einem einzigen Schlag nieder!
Die Homins kehrten zu ihrem Lager zurück. Der junge Zoraï, der von Ma'duks Gnade berührt worden war, freute sich über das, was ihm passiert war, und wollte seine Erfahrung mit allen teilen. Die älteren Zoraïs, die nie so viel Glück gehabt hatten, glaubten ihm nicht, wahrscheinlich aus Neid... Sie beschlossen, daß er für diese Lüge dazu verurteilt werden sollte, für immer allein in den Wurzeln umherzuwandern. Und sie zogen zurück in die Neuen Lande, ohne ihn...
Die Legende besagt, daß man, wenn man allein in der Tiefe wandert, die Hilferufe dieses Homins hören kann, der hier und da umherirrt und nach einem Ausgang sucht, den er nie finden wird.
Kapiang hatte alles richtig gemacht. Als Mithian das Ei öffnete, sprang ein Überraschungs-Kincher heraus! Durch diesen mußten sich alle Anwesenden an die ständige Angst und Ungewissheit erinnern, in der die Flüchtlinge damals lebten.