Aus EnzyklopAtys
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Version vom 24. Dezember 2022, 13:52 Uhr
Qi-Quang ist allein.
Obwohl sie noch sehr jung ist, genießt sie es, sich in dieser abgelegenen Ecke des Dschungels zu sammeln, weit weg vom Lärm der Homins, gewiegt von einer sanften Brise auf ihrer Maske.
Plötzlich läuft ihr ein Schauer über den Rücken; um sie herum hat sich ein kalter Wind erhoben, ein böser Wind. Doch sie bleibt gelassen. Der Aberglaube der Tryker kann ihr keine Angst machen.
Nebel steigt aus der Rinde auf, betäubt Geräusche und verwischt die Konturen. Sie schließt die Augen und nimmt ihre Meditation wieder auf. Eine Berührung, die sich wie eine feine Spitze über ihre Maske legt, lässt sie aufschrecken und sich umsehen.
Doch sie sieht nur die geliebte Landschaft, die durch den Nebel in weite Ferne gerückt ist.
"Ma-Duk liebt mich, er testet meine Konzentration."
Plötzlich greift sie an ihre Maske: "Aua!"
Etwas hat sie gekratzt, sie spürt den Kratzer auf der glatten Oberfläche ihrer Maske.
"Wer ist da?"
Aber ihr Schrei scheint den Nebel nicht zu durchdringen und nichts antwortet.
Sie versucht, sich selbst zur Vernunft zu bringen: "Es ist deine Angst, die dich dazu bringt, dir Dinge einzubilden! Die Kami beschützen dich!"
Doch als sie diese Worte zu Ende gesprochen hat, spürt sie einen kleinen Zug an ihrem Stirnhorn. Sie streicht durch die Luft vor sich. Der Zug verschwindet.
"Zeigt euch!"
Wieder antwortet ihr die Stille.
Der Zug ist diesmal brutaler und sie greift mit beiden Händen an ihre Maske.
"Nein!!!"
Sie springt auf die Füße und rennt geradewegs nach vorne, wo der Nebel weniger dicht zu sein scheint.
Als es ruhiger wird, wird sie langsamer und sucht nach Luft.
Der heftige Schlag auf ihr Horn rührt sie zu Tränen. Sie hat das Gefühl, dass ihr Horn abgerissen wurde. Aber nein, ihre Hände sagen ihr das Gegenteil.
Die Angst wirft sie in eine verzweifelte Flucht.
Endlich löst sich der Nebel auf. Vor ihr taucht der Schrein von Ma-Duk auf. Sie ist gerettet.
Sie bricht weinend zusammen. Mechanisch führt sie ihre Hand zu ihrer Maske. Der Kratzer ist verschwunden.
Es war nur ihre Einbildung.
Sie geht auf Chaoi zu, um ihm ihr Missgeschick zu erzählen, als ihr Blick von einer Bewegung zu ihren Füßen angezogen wird.
Ihr Maskenhorn rollt auf sie zu, während sie schluchzend nach ihrer verstümmelten Maske tastet.