Sylve - Reise in das Gebiet der Matis

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Sylve - Reise in das Gebiet der Matis

von Meister Mogwaï veröffentlicht im Neuen Blatt von Atys am Prima, Medis 7, 3. CA 2525.[1]


Reise in das Gebiet der Matis

Der Winter war lang und ich bemühte mich, die Kampftechniken zu erlernen, erledigte alle Aufträge, die man mir erteilen wollte, und wuchs schnell, bis zu jenem Tag, an dem die Wolken auseinander zogen. Die Sonne strahlte mit ihren honigfarbenen Strahlen und wärmte den Strand so sehr, daß einige Stellen austrockneten. Ahh! Endlich in der Sonne liegen!

Doch leider verpaßte ich durch dieses Intermezzo die Abreise von Sorcha und meinen anderen Freunden in das Fyros-Gebiet. Niemand hatte mich an dem kleinen, versteckten Strandstück gefunden, an dem ich einen Hauch von Frühling genossen hatte, und so mußten sie ohne mich aufbrechen, um an einer ungeplanten Expedition teilzunehmen. Ich erfuhr erst viel später von ihrem Erfolg und obwohl ich mich für sie freute, war ich sehr traurig, daß ich so von all meinen Freunden isoliert war, trotz all der ermutigenden und unterstützenden Nachrichten.

Ich nahm an weiteren Expeditionen teil, aber sie scheiterten noch vor dem Verlassen des Tryker-Territoriums an den Bissen der Torbak-Patrouillen, die die Klippen säumten. Ich mußte mich damit abfinden, daß die Wartezeit bis zur nächsten Expedition lang werden würde. Andererseits hatte ich so Zeit, mich besser vorzubereiten und mich bei den nächsten Versuchen weniger nutzlos zu fühlen.

Kurze Zeit später kontaktierte mich Meedrish, der kommandierende Offizier der Fremdenlegion:

- Ich habe einen Plan, wie ich dich in das Gebiet der Matis bringen kann.
- Ach ja?
- Vi!
- Wirklich?
- Ja... Kannst du zum Teleporter am Eingang zum Matis-Territorium gehen?
- Nein, wir haben es nicht geschafft.
- Ah, verdammt!

Später meldete sich Meedrish wieder bei mir:

- Ich habe einen anderen Plan.
- Ach ja?
- Vi!
- Wirklich?
- Ja ... Du musst Wolkam kontaktieren, er wird dich durch die Loria-Lagune ins Matis-Gebiet führen, aber du mußt sehr schnell nach Avendale kommen.
- Ok, ich nehme die Goari-Herde und los geht's.

So geschah es und Wolkam traf mich im Stall von Avendale. Er war ein Tryker, der es sehr eilig hatte, selbst für jemanden, der kein Tryker ist.

- Sind Sie Sylve? Freut mich sehr!

- Bouzour! - Wir müssen uns beeilen, folgen Sie mir! - Ze folgt dir!

Und so machten wir uns auf den Weg zum Vortex nordwestlich von Avendale. Auf der anderen Seite war alles so, wie ich es in Erinnerung hatte, auch wenn der Ort nicht derselbe war. Abgesehen von neuen, noch furchterregenderen Kreaturen! Leider mußte er nach zwei gescheiterten Versuchen aufgeben und wies mir den Weg durch die Lagune. Ich war nun auf mich allein gestellt und traf nach mehreren Versuchen zwei Krieger, Rayd und Pyrate, die meine Gesellschaft stillschweigend akzeptierten. Sie halfen mir, die erste Etappe zu überstehen, und ich bin ihnen unendlich dankbar.

Auf der anderen Seite des neuen Wurmlochs entdeckte ich eine für mich völlig neue Landschaft. Die flachen, sandgelben Flächen waren zahlreichen grünen, schmalen Hügeln und Tälern mit unüberwindbaren Wänden gewichen. Die einzige begehbare Straße war von einem Rudel Torbaks besetzt. Aber wieder einmal lächelte Jena mich an und ein Trupp, der hauptsächlich aus Trykern bestand, kam vorbei und ich durfte mich ihnen auf einer langen und gefährlichen Etappe anschließen, die mit vielen schrecklichen Kämpfen gespickt war.

Nachdem wir einen erstickenden, feuchten und dunklen Dschungel durchquert hatten, mußten wir an einem Abgrund entlanggehen, der so tief war, daß Wolken seinen Grund verdeckten. Dabei verloren wir Erikas, eine gute Kämpferin, als sie von einer plötzlichen Windböe über die Kante gestoßen wurde. Die Expedition hielt an, um sie zu betrauern und eine Schweigeminute zu ihrem Gedenken einzulegen. Doch die Trauer konnte uns nicht länger aufhalten, und so setzten wir den Marsch fort, diesmal ohne Gefahr, aber immer noch lang bis nach Arkanys.

Der Einzug in Arkanys war unauffällig. Kein Jubel, kein Willkommensgruß, nur Gleichgültigkeit oder sogar Misstrauen gegenüber dieser heterogenen Gruppe, deren Disziplin sich unter den Trykern schnell abschwächte. Wir gönnten uns eine verdiente Pause, rüsteten uns neu aus und schließlich ging die Expedition nach Fyros weiter. Einige blieben, andere schlossen sich uns an, vor allem Sorcha und Seeker, was mir das Herz aufgehen ließ. Doch so sehr ich mich auch freute, sie wiederzusehen, konnte ich ihre Anwesenheit nicht wirklich genießen, denn was folgte, war eine Katastrophe.

Unsere Führerin Tryniti, die uns bis dahin geführt, erleuchtet und beschützt hatte, zeigte die Grenzen ihrer Kenntnisse über dieses Gebiet auf und scheiterte daran, uns weiterzubringen. Außerdem hatte sie sich nicht ausgeruht, bevor sie sich auf diese neue Etappe begeben hatte, und wir würden dafür teuer bezahlen müssen. Nach mehreren Versuchen, die uns jedes Mal nach Yrkanys zurückbrachten, brach ich die Expedition ab und meine Freunde kehrten in das Gebiet der Fyros zurück. Trotzdem danke ich Tryniti und all meinen anderen Mitstreitern, die es mir ermöglicht haben, die Hälfte der Strecke zurückzulegen.

Teil 2

(hinzugefügt vom Übersetzer, Quelle: Forum)

(Um zu verhindern, dass meine Freunde schmollen oder Grüne Samen als Geiseln nehmen, habe ich beschlossen, weiterzumachen...  :p )

Der Frühling kam nach Yrkanis und ich versuchte immer noch, den nächsten Schritt zu machen. Mit dem Rat meiner besten Freundin Sorcha erreichte ich den Abgrund, der zu den Urwurzeln im Süden des Unglückstunnels führte. Dort angekommen, war es aufgrund meiner mangelnden Erfahrung unmöglich, noch weiter zu gehen. Ich wartete, bis sich die Gelegenheit für eine Expedition ergab, und nutzte die Zeit, um die Matis-Städte zu besuchen... bis Sorcha einen Hilferuf an meine Gilde richtete, den ich selbst nicht auszusprechen wagte.

Und so kam es, daß am selben Abend alles zusammenkam, um mich nach Hause zu bringen. Es waren lange Vorbereitungen und Wartezeiten nötig, um unsere Gruppe zusammenzubringen, doch sobald es losging, führte uns unser Führer Enker in rasantem Tempo in die Nähe des Wurmlochs. Doch da hatten wir die Rechnung ohne die Verräterei eines Rudels Cuttler gemacht, die plötzlich über uns herfielen. Ich konnte dank des Opfers meiner Kameraden entkommen, aber leider war ich in meiner Verwirrung und Panik vor der Notsituation an einen scheinbar sicheren Ort in die falsche Richtung gelaufen (eigentlich war es dort drüben schöner) und wurde schnell eingeholt und abgeschlachtet, ohne reagieren zu können.

Zum Glück rettete uns eine Kampfgruppe, bevor wir an den Verletzungen starben, und ich konnte in den Nexus springen, der mich schließlich in meine neue Heimat, die Fyros-Wüste, brachte. Von dort aus erreichten wir Thesos und später Pyr ohne große Schwierigkeiten. Die Landschaft war wunderschön, die Stadt riesig und wunderbar, die Bewohner stolz und edel. Mein Herz schwoll vor Freude an, als ich mich endlich in meiner neuen Heimat Pyr befand, die mir mein Freund Creenshaw bis in den letzten Winkel zeigte.

Endlich zu Hause! Endlich bei meinen Freunden! Ich danke all meinen Reise- und Gelegenheitsbegleitern, allen, die mir geholfen haben, die es versucht haben oder die in dieser schweren Zeit an mich gedacht haben, und ganz besonders Sorcha, die mich in den Zeiten der Angst und des Zweifels, die ich durchlebt habe, unterstützt und ertragen hat. Und natürlich danke ich Jena ganz einfach, weil ich weiß, daß sie die Dankbarkeit, die ich empfinde, in meinem Herzen liest.

Ich zweifle nicht daran, daß die nahe Zukunft mir beweisen wird, daß die Belohnung die Gefahren, das Leid und den Kummer, die mir diese lange Reise eingebracht hat, mehr als wert war. Diese Reise hat mich zu einer stolzen, starken und verantwortungsbewussten Erwachsenen gemacht (so wie es eine Trykette sein kann), die ihre Qualitäten im Volk der Fyros unter Beweis stellen wird. Und wenn ich stark genug bin, werde ich es sein, die anderen beim Reisen hilft, sie beschützt und vielleicht sogar ihr Führer sein wird.


Ursprüngliche Veröffentlichung



  1. Prima, Medis 7, 3. CA 2525 ist Montag, der 8. November 2004.

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