Handschriftliche Kopie der Rede von Luoi Dua-La, heute bekannt als die Weise namens Sap, welche in der Versammlung der Zirkel der Zoraï am Tria, Fallenor 15, 3e CA 2600, gehalten wurde, sowie die Antworten des Stammes der Meister des Goo.
“Luoi Dua-La:
Meister des Goo, lasst Eure Waffen ruhen, um eurer Schwester im Sap zuzuhören!
Ich bin Luoi Dua-La. Ich komme vom fernen Stamm des Sapsammler, und doch bin ich euch ähnlich! Meine und eure Vorfahren verließen Zoran[1] und dessen schützende Umzäunung, sodass der Große Schwarm nicht das Licht des Auserwählten Volkes[2] auslöschen würde: sie wussten, dass wir es uns nicht leisten konnten, unser Schicksal in die Hände der Né-Kwai zu legen[3] und so wählten sie ein hartes, zurückgezogenes Leben, anstatt die Koexistenz zwischen Ma'Kwai[4] und Hoï-Cho anzuerkennen...
Aber die Zeit dieser Spaltung ist nun vorüber! Wie an mir, so liegt es auch an euch das Auserwählte Volk zu reintegrieren und eine neue Seite in dem Buch ihrer Geschichte zu schreiben!
Vier Jahrhunderte sind vergangen, seit Cho's Pakt jeden Zoraï auf den Pfad der Erleuchtung verpflichtet hat, wie die Maske, die wir seitdem tragen, zeigt. Berührt eure Maske und denkt daran! Fühlt euren heiligen Sap! Fühlt eure göttliche Abstammung, so wie auch ich die meine fühlen kann!
Genau wie ich, seid ihr nun schon geraume Zeit davon überzeugt, dass unsere Zukunft von unserer Fähigkeit abhängt, uns gegen die Einmischung durch die Né-Kwai zu wappnen. Doch eure Führer haben kürzlich euer Vertrauen missbraucht, indem sie sich mit einer fremden, dekadenten und durchmischten Zivilisation verbündet haben! Hört auf die Warnungen unserer Vorfahren: euer heiliger Sap wird sich auflösen, je weiter ihr euch von eurem Volk entfernt und den Marodeuren anpasst...
Was wäre, wenn es für euch an der Zeit wäre, den Platz zurückzuerobern, der euch schon immer gehört hat? Kommt und schließt euch mir an! An meiner Seite werdet ihr helfen, euer Volk zu schützen, anstatt es seinen Feinden zu auszuliefern.
Die Weisheit verlangt von uns, dass wir unsere Pflicht gegenüber unseren Vorfahren und Nachkommen niemals aus den Augen verlieren. Sollte dies nicht sowieso die wichtigste und grundlegendste unserer Aufgaben sein? Die in unserem Sap enthaltenen Möglichkeiten machen uns zur Stimme unserer Vorfahren, aber auch der kommenden Generationen, die sich noch nicht äußern können, um unser heutiges Handeln zu beurteilen. Welche Theokratie werdet ihr ihnen als Vermächtnis hinterlassen? Ein Volk der Zoraï, das vereinigt hinter der Maske steht und vor dem Vormarsch der Barbaren und der Seuche geschützt ist[5]? Oder eine zusammengewürfelte Horde, die um die letzten Reste eines vom Goo verwüsteten Landes kämpft und es sogar als Waffe benutzt, wie sie es gerade getan haben?
Niemand kann diese Entscheidung für euch treffen! Aber ob ihr nun die Hand, die ich euch entgegenhalte ergreift oder nicht - ich werde für euch beten, wie für all unsere Brüder und Schwestern im Sap!
Ochi Kami no !
- Fao Sao-Ko
- Brüder, hört nicht auf diesen Mist! Sie schicken sie, um uns zu auseinander zu treiben! Macht keinen Fehler: wir werden niemals einen Platz unter ihnen haben! Aber mit dem Clan der Hoffnungslosen werden wir das Volk der Zoraï von den Lügen des Usurpators[6] befreien! Unsere Waffenbrüder, die Marodeure, haben uns bereits bewiesen, dass wir darauf zählen können, dass sie uns zum Sieg führen!
- Len Fai-Cu
- Und wohin wird uns dieser Sieg führen, Sao-Ko? Unsere Gründerväter waren Veteranen der Großen Mauer von Zoran. Sie waren dem Schutz des maskierten Volkes verpflichtet, auch gegen die Leichtfertigkeit einiger ihrer Führer! Um uns ihrem Erbe als würdig zu erweisen müssen wir erkennen, solange noch Zeit ist, dass Luoi Dua-La Recht hat. Selbst wenn es bedeutet, sich dir zu widersetzen. Wir haben uns selbst in die Irre geführt! Ich stelle mich hinter sie und lade euch alle ein, es mir gleich zu tun!
- Fao Sao-Ko
- Du bist verrückt, wenn du denkst, dass du die Theokratie vor sich selbst retten kannst, ohne auf Waffen zurückzugreifen! Ihr, die ihr den Spuren von Luoi Dua-La folgt, gebt jede Hoffnung auf, denn ihr habt euch selbst dazu verdammt durch meine Hand zu sterben!
Auszug einer Reder aus dem Buch Luoi Dua-La, Der Ruf des Sap,
by Din Ha-Zhia, 2601