Chrysalis: Unterschied zwischen den Versionen

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''Die Flucht von [[Yrkanis (König)|Yrkanis]] im Jahr 2506, nach der Ermordung von [[Yasson]] durch [[Jinovitch]], erzählt von Baldi Dalia, einem Zeugen des Tatortes.'<br /><br />
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{{Quotation|Baldi Dalia, ein Zeuge der damaligen Vorgänge|
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Der Wald war kaum erwacht, er stand mit einem nebligen Unterrock und einer weißen Baumwollweste. So bestickt mit zarter Spitze, makellosem Schmelz und seidenen Säumen, kündigte [[Mystia]] durch ihre Kleidung ohne Umwege Winter und Kälte an.
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Der Kutscher blies in seine steifen Hände, mehr um den Schein zu wahren als aus Notwendigkeit. Die vielen Schaufeln Dung hatten gereicht, um sie aufzuwärmen, und das war vorerst der Mut, den Lebi Cabelo brauchte, bevor er die Zügel in die Hand nahm und sein Gespann in Richtung des Großen Gewächshauses von Jino lenkte.
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Keuchend, so rötlich wie ein Matis sein kann, kletterte er schließlich auf den Sitz. Das Quietschen des Geräts wurde sofort durch den hohen Pfeifton von Lebi und das Klacken der Lederriemen an den Flanken der [[Mektoub|Mektoubs]] gedämpft. Die Tiere schnaubten, bevor sie sich auf den Weg machten, den sie so gut kannten, daß sie ihn auch ohne ihren Herrn hätten gehen können. Dieser hätte im Übrigen nichts daran auszusetzen gehabt, denn er war angespannter als die Bremse, die er fast mit Bedauern löste.
  
''Die Flucht von [[Yrkanis]] im Jahr 2506, nach der Ermordung von [[Yasson]] durch [[Jinovich]], erzählt von Baldi Dalia, einem Zeugen des Tatortes.'<br /><br />
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Dicke, blassblaue Dunstschwaden stiegen von der Ladung auf, weich, fast lasziv, und drehten sich im Rhythmus der unaufhörlichen Tritte des Wagens. Wie der abwesende Kapitän der Geisterschiffe aus alten Zeiten schien Lebi unter einem Gasstrom zu schweben und über die weißen Wellenkämme eines borealen Meeres zu gleiten. Rücken und Rüssel tauchten aus den Nebeln auf, imaginäre Ungeheuer der Tryker Seekarten, die Mektoubs existierten nicht mehr, der Matisfahrer drückte die Zügel wie der Seemann die Pinne, leerer Blick und Geist weit weg.
{{Quotation|Baldi Dalia, einem Zeugen des Tatortes|
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"Kapitän!", dachte er und drehte sich fast um.
Der Wald war kaum wach, Nebelpetticoat und weiße Baumwollweste. So bestickt mit zarter Spitze, makellosen Fleece und seidigen Säumen, kündigte [[Atysian Calendar|Mystia]] durch seine Pracht ohne Umwege den Winter und die Kälte an.
 
Der Karrenfahrer blies in seine ankylosierten Hände, mehr um sich selbst eine Haltung zu geben, als weil es notwendig war.. Die vielen Schaufeln Mist hatten gereicht, um sie aufzuwärmen, und es war Mut, den Lebi Cabelo vorerst brauchte, und ein wenig Zeit, bevor er die Zügel übernahm und sein Team zu Jinos großem Gewächshaus führte.
 
Keuchend, so rötlich wie ein Matis sein kann, kletterte er schließlich auf den Sitz. Das Quietschen der Maschine wurde sofort durch Lebis hochfrequente Pfeife und das Schlagen der Lederriemen an der Seite des Mektoubs gedämpft.
 
Die Bestien murrten und machten sich dann auf den Weg, den sie so gut kannten, dass sie ihn auch ohne ihren Herrn hätten gehen können.  Letzterer hätte nichts gefunden, worüber er sich hätte beklagen können, angespannter als die Bremse, die er fast widerwillig losließ.
 
  
Dicke, blassblaue Dämpfe stiegen in Schnecken aus der Ladung auf, weich, fast lasziv, sich im Rhythmus der unaufhörlichen Stöße des Kippers drehend. Wie der abwesende Kapitän der Geisterschiffe von einst schien der Lebi unter einer Decke aus gasförmigem Himmel zu schweben und über die weißen Wellenkämme eines borealen Meeres zu gleiten. Rücken und Stämme, die aus den Nebeln auftauchten, wie die imaginären Monster der Tryker-Seekarten, waren die Mektoubs nicht mehr. Der Matis-Fahrer umklammerte die Zügel wie ein Matrose das Ruder, die Augen leer und der Geist in der Ferne.
+
{{Couillard}}
«Capitaine !» songea-t-il, se retournant presque.
 
  
———
+
Etwas flackert, wie ein wandernder Geist, der am Ende eines plötzlich gespannten Drahtes stehen bleibt. Ein flüchtiges weißes Licht, eine Fata Morgana. Zuerst reagiert der Körper. Da stehen einem die Haare zu Berge, das Herz macht einen Sprung. Jena...
  
Quelque chose scintilla, rappelant l'esprit vagabond, stoppé net au bout d'un fil que l'on tend brusquement. Lumière blanche furtive, mirage. C'est d'abord le corps qui réagit. Les poils se hérissent, le cœur bondit. Jena...
+
Die Kutsche fuhr vor der Karavan vorbei, weiße Blitze, schwarzes Leder, durchzogen von flüssigen und milchigen Reflexen, schillernde Stoffe des Unbekannten, verhüllte Silhouetten, unergründlich, ehrwürdig...
 +
Die Zeit wurde angehalten, der Nebel lichtete sich, Lebi drehte langsam seinen Kopf, Steuermann eines Schiffes, das an einer unzugänglichen und schönen Insel vorbeifährt. Wie in einem Traum.
  
L'attelage passa devant la Karavan, éclair blanc, cuir noir perlé de reflets liquides et laiteux, matières irisées d'inconnu, silhouettes encapuchonnées, insondables, vénérables...
+
"Nec menates!"
Le temps fut suspendu, la brume s'évanouit, Lebi tourna la tête lentement, timonier d'un navire, qui passe au large d'une île inaccessible et belle. Comme dans un rêve.
 
  
« Nec menates ! »
+
Worte, die zuschlagen! Auffallend, ohne Zweideutigkeit. Ein Ellbogen in die Rippen eines friedlichen Schläfers, ein helles Licht durch die noch schweren Augenlider des Morgens, der Traum endete...
  
Mots qui claquent ! Qui frappent sans ambages. Coup de coude dans les côtes d'un dormeur paisible, lumière vive à travers les paupières encore lourdes du matin, le songe prit fin...
+
Der Mektoub reagierte als Erster, blieb kurz stehen und blies laut. Lebi zog reflexartig an den Zügeln, das letzte Privileg des Menschen gegenüber der Bestie, wenn der Instinkt überwiegt.
  
Les mektoub réagirent en premier, stoppant net et soufflant bruyamment. Lebi tira sur les rênes, par réflexe, dernier privilège de l'homin sur la bête lorsque l'instinct prévaut.
+
Fünf Wachen und ein Hustenanfall für einen Fuhrmann...
  
Cinq gardes et quinte de toux pour un charretier...
+
"Halt!
 +
- Kof! Kof! Kof!
 +
- Orden von König Jinovitch, Sohn von Jena! Wir überprüfen alle verdächtigen Frachtgüter in Jino.
 +
- Kof! Kof! <br />
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- Zieh die Bremse und hör auf zu husten!"<br />
  
« Halte !<br />
+
Lebi zögerte einen Moment und brummte: "Der Gedanke daran! Hör auf zu husten!"
- Kof ! Kof ! Kof !<br />
 
- Ordre du Roi Jinovitch, Fils de Jena ! Nous contrôlons tout chargement suspect dans Jino.<br />
 
- Kof ! Kof ! <br />
 
- Serrez le frein et cessez de tousser ! »<br />
 
  
Lebi hésita un moment. Maugréant : il en avait de bonnes ce garde ! Cesser de tousser... Session de troupier... Troufion de fessier !
+
"Kof! Kof! Kof!
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- Hör auf zu husten!
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- Ich huste nicht!
 +
- Du hustest!
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- Nein, ich lache!
 +
- Ha?
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- Kof! Ich lache... meine Gesundheit, um diesen Mist jede Woche an Jino's Großes Grünes Haus zu liefern!<br />
 +
- Ja...<br />
 +
- Ja, natürlich!
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- Wirklich?
 +
- Komm schon Silvo, du kennst mich doch, oder? Ich komme aus der Scheune mit einer Ladung Mist für das Gewächshaus... wie jede Woche, die uns unser geliebter König schenkt!  
 +
- Ich kenne Lebi... Aber ich habe meine Befehle...
 +
- Machen Sie sich also auf die Suche! Wenn du denkst, ein Prinz versteckt sich in einem Haufen Scheiße! <br />
 +
- Lebi!
 +
- Was?"<br />
  
« Kof ! Kof ! Kof !<br />
+
Silvo und die anderen vier Wächter steckten ihre Piken in den Misthaufen. Alles, was sie davon hatten, war ein saugendes Geräusch, ein unangenehmer Geruch, die Missbilligung eines Karrenfahrers und der Hintern von zwei Mektoubs, die weggingen... mit dem Stolz, der auf diesem Bild fehlte.
- Cessez de tousser !<br />
 
- Je ne tousse pas !<br />
 
- Si vous toussez !<br />
 
- Non je ris !<br />
 
- Ha ?<br />
 
- Kof ! Je ri... sque ma santé pour livrer ce fumier à la Grande Serre de Jino chaque semaine !<br />
 
- Oui...<br />
 
- Bien sûr !<br />
 
- Vraiment ?<br />
 
- Allons Silvo, tu me connais non ? Je viens de l'étable avec un chargement de fumier pour la Serre...comme chaque semaine que notre Roi bien aimé nous offre !<br />
 
- Je sais Lebi... Mais j'ai des ordres...<br />
 
- Alors fouilles vas-y ! Si tu crois qu'un prince se cache dans un tas de merde ! <br />
 
- Lebi !<br />
 
- Quoi ? »<br />
 
  
Silvo et les quatre autres gardes plantèrent leur pique dans le tas de fumier. Ils n'en retirèrent qu'un bruit de succion, une odeur désagréable, la désapprobation d'un charretier et la croupe de deux mektoubs s'éloignant... avec la fierté qui manquait à ce tableau.
+
"Silvo?
 +
- Ja?
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- Sie haben ihn gehen lassen?
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- Und? Glauben Sie wirklich, dass ein Matis-König dort hineinpassen würde?
 +
- Ein König?
 +
- Halt die Klappe, Fulvo!"<br />
  
« Silvo ?<br />
+
Zwei Dinge unterschieden Lebi von einem toten Mann: der etwas unregelmäßige Rhythmus seines Herzens und zehn Schritte Mektoub vor dem Großen Gewächshaus.
- Oui ?<br />
 
- Tu le laisses filer ?<br />
 
- Et ? Tu crois vraiment qu'un Roi Matis irait se fourrer là dedans ?<br />
 
- Un roi ?<br />
 
- La ferme Fulvo !»<br />
 
  
Deux choses différenciaient alors Lebi d'un mort : le rythme quelque peu erratique de son coeur et dix foulées de mektoub avant la Grande Serre.
+
{{Couillard}}
  
{{couillard}}
+
Sebio betrat den Baumaufzug seines Meisters. Es war ein einzigartiger Moment, auf den er sich jeden Tag auf die gleiche Weise gefreut hatte, seit er in seinem Dienst stand, wie ein Sklave, der Drogen braucht.
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Er blieb auf der Schwelle stehen und war einen Moment lang durch die Teleportation verwirrt. Aber das war nicht der Grund, warum er seine Augen nur langsam öffnete. Er mochte es, alles allmählich zu genießen, methodisch, als ob sein eigenes Bewusstsein sich weigerte, mitgerissen zu werden. Niemals würde er jedoch das erste Mal vergessen, als er in sich zusammengesunken war, sein Geist zersplittert wie Blütenstaub in einem Sturm, von seinen eigenen Sinnen, die ihn im Sturm erobert hatten, unbarmherzig zu Boden geworfen. Ausgelöscht.
 +
Ohne Vernunft gibt es keine Schönheit, sagen die Matis.
  
Sebio entra dans l'habit-arbre de son maître. C'était un moment unique, qu'il attendait chaque jour de la même façon depuis qu'il était à son service, comme un Esclave de la Sève en manque de drogue.
+
Kann er ein Reisender sein, ohne sich zu bewegen? Die Welt an der Schwelle einer Tür kennenzulernen, das war die Kraft dieser Orte. Sein Haus zu betreten bedeutete, wiedergeboren zu werden, an einem Sommerabend den Wald zu betreten, nach einem Leben ohne Sinneseindrücke. Alles bestand aus Gerüchen, Farben und Geräuschen. Leben, Emotionen, Tod, alles gemischt, im Dienste eines einzigen menschlichen Wesens.
Il s'arrêta sur le seuil, un instant désorienté par la téléportation. Mais ça n'était pas pour cette raison qu'il tardait à ouvrir les yeux. Il aimait profiter progressivement, méthodiquement de tout cela, comme si sa propre conscience refusait de se laisser emporter. Il n'oublierait jamais cependant la première fois, quand il avait sombré, l'esprit fragmenté comme le pollen dans la tempête, jeté au sol sans ménagement par ses propres sens pris d'assaut. Anéanti.
 
Sans raison point de beauté disent les matis.
 
  
Voyageur, pouvait-il l'être sans bouger ? Connaître le monde au seuil d'une porte, tel était le pouvoir que procuraient ces lieux. Entrer chez lui c'était renaître, c'était pénétrer dans la forêt un soir d'été, après une vie privée de sensations. Tout n'était qu'odeurs, couleurs et sons. La vie, l'émotion, la mort, mêlées, au service d'un seul homin.
+
Zuerst war es der Klang, der ihn mitriss. Wimmern, Kratzen, Blubbern, Stöhnen, Knacken. Sein Meister hatte ihm einst das Geheimnis dieser Klänge enthüllt, die Natur selbst. In allem steckt Musik, erinnerte er ihn, mach dir die Mühe, sie zu hören. Das Leben gibt der Leere eine Form und die Musik der Stille.
  
C'est d'abord le son qui le transporta. Frémissement, grattement, bouillonnement, gémissement, craquement. Son maître lui avait un jour révélé le secret de ces bruits, la nature elle-même. Il y a de la musique en toute chose, rappelait-il, donnez vous la peine de l'entendre. La vie donne une forme au vide et la musique, au silence.
+
Und Leere gab es hier nicht. Die einzigartigen Düfte mischen sich, mal süß, mal stark und aggressiv. Sebio atmete tief ein und nahm das Geschenk des Dufts mit voller Lunge auf. Als er sich endlich entschloss, die Augen zu öffnen, atmete er erleichtert auf, entzückt von dem Anblick, der sich ihm bot: geäderte und ehrwürdige Stämme, die im Laub verschwanden, Harlekinwolken, elfenbeinfarben und tiefgrün, die ihren Farbenregen auf einen bernsteinfarbenen und weißen Rasen mit Blumenkränzen ergossen. Anmutige Schmetterlinge flattern hier und da, schweben auf kräftigen Bächen und landen mit offenen Flügeln auf trägen Blütenblättern.  
 +
Und der einsame Demiurg inmitten seiner Arbeit, an seinem Schreibtisch sitzend, inmitten der Homins.
  
Et le vide n'existait pas ici. Les fragrances uniques se mélangeaient, tantôt douces, tantôt fortes et agressives. Sebio inspirait profondément, prenant ce cadeau de senteur à pleins poumons. Quand enfin il se décida à ouvrir les yeux, au bord de l'asphyxie, il poussa un soupir de soulagement, ravi par la vision qui s'offrait à lui : troncs veinés et vénérables qui disparaissent dans les feuillages, nuées arlequines, ivoire et vert profond, déversant leur pluie de couleurs, sur un gazon céladon, piqueté d'ambre et de blanc, de corolles florales. Papillons graciles qui volètent ici là, planent sur des rigoles au flot vigoureux, et se posent les ailes ouvertes sur des pétales langoureux.
+
Zum ersten Mal hatte Sebio den Eindruck, dass sein Meister das harmonische Ganze durchtrennte. Da verstand er, woher das Kratzen kam, das er beim Betreten des Zimmers gehört hatte.
Et le démiurge solitaire au milieu de son œuvre, assis à son bureau, parmi les homins.
 
  
Sebio eut pour la première fois l'impression que son maître tranchait sur l'ensemble harmonieux. Il comprit alors d'où venait le grattement qu'il avait entendu en entrant.
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Der ehrwürdige Matis, der nur spärlich bekleidet war, schwärzte nervös ein Blatt Pergament mit seinem Federkiel. Um ihn herum lagen ganze Stapel von ihnen.
  
Le vénérable matis, à peine vêtu, noircissait nerveusement, de sa plume une feuille de parchemin. Il y en avait des piles entières posées ça et là, autour de lui.
+
"Meister?", wagte Sebio zu sagen.
  
« Maître ? » hasarda Sebio.
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Der alte Mann antwortete nicht sofort, sondern kritzelte weiter auf seinen Seiten herum, als ob nichts anderes von Bedeutung wäre.
  
Le vieil homin ne répondit pas tout de suite, continuant à griffonner ses pages comme si rien d'autre ne comptait.
+
"Meister Lenardi?", fuhr der Wivan mutig fort.
 +
- Ah! Sebio... Sie sind hier...
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- Ja, Ser.<br />
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- Der treue Sebio... Ich lasse dich frei... Du kannst nach Hause gehen", hauchte Lenardi, während er mit seiner Feder über das Pergament kratzte.
  
« Maître Lenardi ? reprit courageusement le wivan.<br />
+
Der junge Diener verstand nicht.
- Ah ! Sebio... Tu es là...<br />
 
- Oui Ser.<br />
 
- Fidèle Sebio... Je te libère... Tu peux rentrer chez toi. » souffla Lenardi tout en grattant le parchemin de sa plume.
 
  
Le jeune serviteur ne comprenait pas.
+
"Meister? Sie lassen mich frei?
 +
- Ja, geh nach Hause, mein Freund, du bist nicht länger ein Diener, jedenfalls nicht meiner.
 +
- Aber habe ich Ihnen schlecht gedient?
 +
- Nein, Sebio. Im Gegenteil, ich brauche Ihre Dienste nicht mehr, das ist alles.
 +
- Aber Meister... I..."<br />
  
« Maître ? Vous me libérez ?<br />
+
Der Große Architekt der Lebenden hielt einen Moment inne und blickte zu seinem Wivan auf. Dann sah er die Tränen, die Sebio über die Wangen liefen.
- Oui rentre chez toi mon ami, tu n'es plus un serviteur, plus le mien en tout cas.<br />
 
- Mais vous ai-je mal servi ?<br />
 
- Non Sebio. Au contraire, je n'ai plus besoin de tes services c'est tout.<br />
 
- Mais Maître... Je... »<br />
 
  
Le Grand Architecte du Vivant s'arrêta un instant et leva les yeux vers son wivan. Il vit alors les larmes couler sur les joues de Sebio.
+
"I... Ich habe eine Aufgabe für Sie, eine letzte Aufgabe.
 +
- Ser?
 +
- Wenn ich verschwinde, möchte ich, dass du alle meine Notizen einsammelst und sie versteckst, bis ein Matis, der rechtmäßig das Medaillon von Manalitch tragen wird, sie einfordert.<br />
 +
- Aber Meister, du wirst doch nicht...<br />
 +
- Tu, was ich sage, ein letztes Mal, von Jena!
 +
- Das werde ich, mein Herr. Das werde ich, mein Herr.
 +
- Und jetzt lass mich allein, ich habe zu tun."<br />
  
« Je... J'ai une tache à te confier, une dernière.<br />
+
{{Couillard}}
- Ser ?<br />
 
- Si je disparais, je veux que tu rassembles toutes mes notes, que tu les caches, jusqu'à ce qu'un matis, celui qui portera légitimement le médaillon de Manalitch, les réclame.<br />
 
- Mais maître, vous n'allez pas...<br />
 
- Fais ce que je te dis une dernière fois, par Jena !<br />
 
- Bien. Je le ferai, mon maître.<br />
 
- Maintenant laisse moi, j'ai du travail. »<br />
 
  
{{couillard}}
+
Die Luft war frisch in dieser Nacht, die Augen vom Schlafmangel gerötet, als die Matis in den Büschen entlang einer der Straßen im Zachini-Viertel warteten. Seit einiger Zeit gibt es in der Hauptstadt unzählige Patrouillen, und seit dem letzten Tageslicht ist eine Ausgangssperre in Kraft.
  
L'air était vif cette nuit là, les yeux rougis par le manque de sommeil les matis attendaient, tapis dans les buissons qui bordaient l'une des routes du district de Zachini. Depuis quelques temps, les patrouilles étaient innombrables au sein de la capitale et le couvre-feu de mise dès les dernières lueurs du jour éteintes.
+
"So weit, so gut", murmelte einer der Fremden.
 +
- Mir geht es gut, sobald wir alle wieder in unserem Quartier sind und du raus bist", sagte ein anderer.
 +
- Mir geht es genauso. Es belastet mich, dass ich Sie alle in Gefahr bringe.
 +
- Komm schon, es ist alles längst abgewogen und eingepackt, wir wissen alle, was wir heute Abend riskieren."<br />
  
« Jusqu'ici tout va bien, murmura l'un des inconnus.<br />
+
Die Laterne einer Patrouille beendete die Debatte. Die Spitzen der Speere und die schärfsten Winkel der schimmernden Paroks reflektierten das Licht der lebenden Lampen. Wärme inmitten der Nacht und der Kälte des Winters, oder vielleicht der Vorbote des eisigen Todes. Die Flüchtenden hielten den Atem an.
- Je serai tranquille lorsque nous aurons tous regagné nos quartiers et que vous serez dehors, lâcha un autre.<br />
 
- Moi aussi. Il me pèse de vous faire courir ce risque à tous.<br />
 
- Allons tout est pesé et emballé depuis longtemps, nous savons tous ce que nous risquons ce soir. »<br />
 
  
La lanterne d'une patrouille mit fin au débat. Les pointes des lances et les angles les plus aigus des Paroks rutilantes reflétaient la lumière des lampes vivantes. Chaleur au cœur de la nuit et du froid de l'hiver, ou alors, peut-être, annonce de la mort glaçante. Les fugitifs retinrent leur souffle.
+
Die Wachen gingen vorbei, ohne sich auch nur umzudrehen, einer von ihnen hustete zweimal, das war das Signal.
 +
Die vier Versteckten warteten einen Moment, bis sich die Patrouille entfernte, bevor sie sich auf den Wächter stürzten, immer noch zusammengekauert, stolpernd, betäubt von ihrem regungslosen Warten.
  
Les gardes passèrent sans même détourner la tête, l'un d'eux toussa à deux reprises, c'était le signal.
+
Es war ein schöner Winterabend. Die gefrorenen Wolken hatten den Körper von Atys in ein unberührtes Leichentuch gehüllt, und Sagaritis beugte sich langsam zu ihr, der ewigen Geliebten, und weinte um seine Geliebte. Er legte die Locken seines silbernen Haares auf den kalten Körper der schlafenden Frau und bedeckte sie mit Küssen. Seine eiskalten Tränen stachen den Himmel mit Sternen und erhellten die Schwärze des Vergessens mit Licht und Hoffnung. Das Herz des Sterns verschwand für einen Moment hinter einer Scheune, die von seinen Ringen perfekt umschlossen wurde. Auch die Zeit war flüchtig.
Les quatre embusqués attendirent un moment que la patrouille s'éloigne avant de s'élancer vers le belvédère, encore recroquevillés, trébuchant, engourdis par leur attente immobile.
 
  
C'était une belle nuit d'hiver. Les nuages, figés, étaient tombés pour couvrir le corps d'Atys d'un linceul immaculé, et Sagaritis se penchait lentement vers elle, amant éternel, pleurant sa bien-aimée. Il posa les boucles de sa chevelure argentée sur le corps froid de l'endormie, la couvrant de baisers. Ses larmes glacées par le gel, piquetaient le ciel d'étoiles, égayant le noir de l'oubli, de lumière et d'espoir. Le cœur de l'astre disparut un instant derrière une étable que ses anneaux entourèrent parfaitement. Fugitif, le temps l'était aussi.
+
Sie erreichten das Ziel einige Stunden vor Sonnenaufgang. Mit dem Rücken an die Wand gepresst und in der Hoffnung, daß der Wächter weggesehen hatte, lauschten sie gemeinsam dem friedlichen Murmeln des Mektoub, einer Stimmgabel für die wiederherzustellende Ruhe.
  
Ils rejoignirent la cible quelques heures avant l'aurore. Reprenant leur souffle à l'unisson, le dos plaqué contre le mur, espérant que la tour de garde ait détourné le regard, ils écoutaient le soufflement paisible des mektoub, diapason du calme à retrouver.
+
{{Couillard}}
  
{{couillard}}
+
"Yrkanis... Mein Sohn... Sie müssen weglaufen.
 
+
- Wie? Es gibt keinen Ausweg. Ich bin wie ein Schmetterling, der in einer Lampe gefangen ist.
« Yrkanis... Mon fils... Il te faut fuir.<br />
+
- Ich werde sie für Sie ausschalten.
- Comment ? Il n'y a pas d'issues. Je suis comme le papillon prisonnier d'une lampe.<br />
+
- Die Lampe auslöschen oder den Schmetterling befreien? Die Zorai halten die Insekten in ihrem Licht gefangen, liegt dort die Lösung?<br />
- Je l'éteindrai pour toi.<br />
+
- Dies ist nicht die Zeit der Kontemplation, sondern des Handelns. Die Zorai frieren fliegende Kreaturen in Bernstein ein, um ihre Macht über die Zeit zu markieren. Du, der Erbe von Zachini, wirst der Geschichte deinen Stempel aufdrücken.
- Éteindre la lampe ou libérer le papillon ? Les Zoraï emprisonnent des insectes dans leur lumière, est-ce là qu'il faut chercher la solution ?<br />
+
- Meister...<br />
- Le temps n'est pas à la contemplation, mais à l'action. Les Zoraï figent les créatures volantes dans l'ambre pour marquer leur pouvoir sur le temps. Toi l'héritier de Zachini, tu graveras ton empreinte sur l'Histoire.<br />
+
- Hör auf, mich Meister zu nennen, du weißt jetzt fast genauso viel wie ich. Dein Vater hat mich schon vor langer Zeit zu deinem Paten gemacht....<br />
- Maître...<br />
+
- Yasson starb vorzeitig und...
- Cesse de m'appeler Maître, tu en sais à présent presque autant que moi. Ton père a fait de moi ton parrain il y a longtemps....<br />
+
- Ja! Ermordet.
- Yasson est mort prématurément et...<br />
 
- Oui ! Assassiné.<br />
 
 
- ...<br />
 
- ...<br />
- Je lui ai promis de t'inculquer les valeurs que nous partagions, celles des matis. Je lui ai promis de faire de toi un homin noble et valeureux... Un modèle comme il l'était.<br />
+
- Ich habe ihm versprochen, dich die Werte zu lehren, die wir teilen, die Werte der Matis. Ich habe ihm versprochen, aus dir einen edlen und tapferen Mann zu machen... Ein Vorbild wie er es war.
- Père...<br />
+
- Vater...<br />
- Oui... J'aurais voulu être le tien. Ma plus grande œuvre.<br />
+
- Ja... Ich wäre gerne der Ihre gewesen. Mein größtes Werk.
- Mais Lea ?<br />
+
- Aber Lea?
- Je chéris Lea car elle est ma chair. Je l'aimerai même lorsque mon corps détruit ne retrouvera pas le chemin de la vie. Car le temps viendra où Jena brisera le pacte pour m'accueillir en son sein, comme Elle l'a annoncée. Mais c'est toi l'héritier... Fils de Yasson. Et je dois être fidèle à la parole donnée. Quitte la ville, l'exil t'attend, [[Jinovitch]] a vu ta fuite, mais elle ne se passera pas comme il l'a prévue.
+
- Ich schätze Lea, weil sie mein Fleisch und Blut ist. Ich werde sie lieben, auch wenn mein zerstörter Körper nicht mehr zum Leben zurückfindet. Denn es wird die Zeit kommen, in der Jena den Pakt brechen wird, um mich in ihren Schoß zu nehmen, wie sie es angekündigt hat. Aber Sie sind der Erbe... Sohn von Jasson. Und ich muss zu meinem Wort stehen. Verlasst die Stadt, das Exil erwartet euch, [[Jinovitch]] hat eure Flucht gesehen, aber sie wird nicht so verlaufen, wie er es geplant hat.
- Mon oncle sait ?<br />
+
- Weiß mein Onkel davon?
- Bien sûr, il l'appelle de ses vœux car il veut te tuer comme il tua ton père.
+
- Natürlich will er dich töten, wie er deinen Vater getötet hat.
- Que dois-je faire ?<br />
+
- Was sollte ich tun?
- Tu dois te comporter comme un insecte. Mais pas le papillon que tous, aux aguets, s'attendent à capturer dans leur filet, pour mieux l'écraser, non...
+
- Sie müssen sich wie ein Käfer verhalten. Aber nicht der Schmetterling, auf den alle warten, um ihn in ihrem Netz zu fangen, um ihn dann zu zerquetschen, nein...
- Que serais-je ? Père ?<br />
+
- Was sollte ich sein? Vater?<br />
- Un ver, tu seras un ver... »
+
- Ein Wurm, du wirst ein Wurm sein..."
  
{{couillard}}
+
{{Couillard}}
  
Ils furent avalés un à un par l'obscurité de la mektouberie, ventre protecteur de quelque animal de mythologie. Le masque était là, caché dans les entrailles de foin. Joyau de science sur la simplicité faite écrin.
+
Einer nach dem anderen wurde von der Dunkelheit der Mektouberie verschluckt, dem schützenden Bauch eines mythologischen Tieres. Die Maske war in den Eingeweiden des Heus versteckt. Ein Juwel der Wissenschaft auf die Einfachheit des Falles.
  
Ils se regardèrent un moment sans parler, ils auraient voulu se jeter dans les bras l'un de l'autre, se donner de grandes claques dans le dos pour étouffer les sanglots, pour stopper quelques larmes qui montaient trahissant leur tristesse. Mais ils étaient matis, nobles et fiers et ne devaient pas montrer leur faiblesse.
+
Sie sahen sich einen Moment lang an, ohne zu sprechen, am liebsten hätten sie sich in die Arme geworfen, sich gegenseitig auf den Rücken geklopft, um das Schluchzen zu unterdrücken, um ein paar Tränen zu stoppen, die aufstiegen und ihre Traurigkeit verrieten. Aber sie waren Matis, edel und stolz, und sollten ihre Schwäche nicht zeigen.
  
« Eh! Bien il est temps... » dit l'un deux, pour briser le silence et raffermir sa voix.
+
"Nun, es ist Zeit...", sagte einer von ihnen, um die Stille zu brechen und seine Stimme zu verstärken.
  
Le froid facilitait les choses car les yeux rougis, les joues empourprées, et les larmes figées en stalactites de gel, masquaient les émotions bien mieux que le meilleur des aplombs.
+
Die Kälte erleichterte die Sache, denn die geröteten Augen, die erröteten Wangen und die zu Froststalaktiten gefrorenen Tränen verbargen die Emotionen besser als das beste Getrampel.
  
« Filenai ! Nai Sondei ! continua-t-il<br />
+
"Filenai! Nai Sondei!", fuhr er fort.
- Na Karan ! » Répondirent-ils en cœur.
+
- Na Karan!" Sie antworteten unisono.
  
Ils s'étaient dit au revoir avant de partir. Aucun ne flancha en effusion. Ils savaient tous ce qui les guidaient et leur loyauté n'avait pas de faille. Parmi eux aucun fyros et pourtant ils brûlaient tous du feu sacré qui anime et brûle ceux qui frôlent la mort à l'unisson. Par amitié.
+
Sie hatten sich vor der Abreise verabschiedet. Keiner von ihnen zuckte mit der Wimper. Sie alle wussten, was sie leitete, und ihre Loyalität war unerschütterlich. Keiner von ihnen war ein Fyro, doch sie alle brannten mit dem heiligen Feuer, das diejenigen belebt und verbrennt, die dem Tod nahe sind. Aus Freundschaft.
  
Le Matis se dévêtit complétement. Quittant les oripeaux d'une vie passée, mis à nu, fragile et fort à la fois, présent difficile et future destinée, Yrkanis se préparait pour autre chose. Vermisseau prisonnier, les cieux peut-être l'attendaient, cadeau de Jena pour ses ailes anémiées ou rançon définitive des erreurs commises.
+
Die Matis zogen sich vollständig aus. Indem er die Gewänder eines vergangenen Lebens, das zerbrechlich und stark zugleich war, dem schwierigen gegenwärtigen und zukünftigen Schicksal überließ, bereitete sich Yrkanis auf etwas anderes vor. Als gefangener Wurm erwartete ihn vielleicht der Himmel, Jenas Geschenk für seine blutarmen Flügel oder der endgültige Preis für seine Fehler.
Le prince inspira profondément avant d'avaler le breuvage qui l'aiderait à tenir si longtemps étouffé, privé de sens, en mêlant l'essence et le temps. Le cœur faiblit, pour ne plus battre qu'au diapason d'un Moi inconscient des secousses du chariot.  
+
Der Prinz atmete tief ein, bevor er das Getränk hinunterschluckte, das ihm helfen würde, so lange durchzuhalten, erstickt, sinnentleert, Essenz und Zeit vermischend. Das Herz stockte, um dann im Einklang mit einem Ich zu schlagen, das die Erschütterungen des Wagens nicht wahrnahm.  
Rodi l'aida à enfiler le masque puis à s'allonger dans le tombereau. Il lui fallait renaître.
+
Rodi half ihm, die Maske aufzusetzen und sich dann in den Wagen zu legen. Er musste wiedergeboren werden.
Graine issue d'un arbre millénaire, éternel aubier, ils le plantèrent dans leur engrais, nourrissant le terreau de leurs ancêtres. Il fallait rompre l'enchantement d'un Roi merdeux par le pouvoir du fumier.
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Samen eines tausendjährigen Baumes, ewiges Splintholz, sie pflanzten ihn in ihren Dünger und nährten damit den Boden ihrer Vorfahren. Der Zauber eines beschissenen Königs mußte durch die Kraft der Gülle gebrochen werden.
  
{{couillard}}
+
{{Couillard}}
  
Lebi Cabelo tira sur les rênes pour stopper l'attelage à l'arrière de la Grande Serre. Les restes desséchés de la précédente livraison formaient une plaque noire contre le tronc gris du bâtiment.
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Lebi Cabelo zog an den Zügeln, um das Gespann auf der Rückseite des Großen Gewächshauses zu stoppen. Die vertrockneten Überreste der vorherigen Lieferung bildeten einen schwarzen Fleck auf dem grauen Stamm des Gebäudes.
  
Le charretier soupira en constatant qu'il était dans les temps. Le jour se levait lentement mais l'ombre du grand arbre au fronton de chitine couvrait encore la scène d'une obscurité protectrice.
+
Der Fuhrmann seufzte, als er merkte, daß er pünktlich war. Der Tag brach langsam an, aber der Schatten des großen Baumes mit seinem Chitin-Giebel hüllte die Szene noch immer in eine schützende Dunkelheit.
  
Ayant adroitement manœuvré les bêtes, il serra le frein, libéra l'attache qui maintenait la remorque et sauta prestement à terre avant de s'emparer d'une pelle qui trônait, plantée comme un autel au milieu du chargement qui se déversait lentement.
+
Nachdem er die Tiere geschickt manövriert hatte, betätigte er die Bremse, löste die Kippvorrichtung des Anhängers und sprang auf den Boden, bevor er sich eine Schaufel schnappte, die wie ein Altar in der Mitte der sich langsam ergießenden Ladung stand.
  
« Deles silam ! »
+
"Deles silam!"
  
Lebi, occupé à pousser le fumier avec la pelle, suspendit son geste, en entendant la voix erraillée.
+
Lebi, der damit beschäftigt war, den Dung mit der Schaufel zu schieben, unterbrach seine Arbeit, als er die verirrte Stimme hörte.
  
« Delées silAam ! Je suis BAaldi DaliAa, jAarrdinier de la Serreuh !<br />
+
"Deles silAam! Ich bin BAaldi DaliAa, GÄrtner der Serreuh!
 
- Hummm....<br />
 
- Hummm....<br />
- Vous êtes LEebii CAabelo, on m'Aa prévenu de vOotre Aarrivée !<br />
+
- Du bist LEebii CAabelo, man hat mich vor deiner Ankunft gewarnt!
 
- Sil...<br />
 
- Sil...<br />
- Jee suis Iici pour contrOôler votre chArgement.<br />
+
- Ich bin hier, um mich nach Ihrer Unterkunft zu erkundigen.
- Je vois, alors allez y. Contrôlez.<br />
+
- Ich verstehe, fahren Sie mit der Prüfung fort.
- FilAa ! »
+
- FilAa!"
  
Le jeune jardinier s'effondra dans le fumier, le crâne fracassé par la pelle du charretier. Ce dernier, haletant, les cheveux collés par la sueur de l'effort et du stress, resta immobile un instant, serrant encore le manche de la bêche, lame levée, ensanglantée.
+
Der junge Gärtner brach in der Gülle zusammen, sein Schädel wurde von der Schaufel des Fuhrmanns zertrümmert. Letzterer, keuchend, die Haare klebrig vom Schweiß der Anstrengung und des Stresses, blieb einen Moment lang regungslos stehen, immer noch den Griff des Spatens umklammernd, die Klinge erhoben, blutig.
  
Quelque chose glissa soudain sans bruit du chariot dans le tas fumant. Un gémissement... Lebi poussa un cri, s'apprêtant au combat. Il suspendit son geste à temps, comme s'il se réveillait d'un cauchemar au sommet de l'escalier mortel. Il jeta la pelle au loin.
+
Plötzlich rutschte etwas geräuschlos vom Wagen in den rauchenden Haufen. Ein Stöhnen... Lebi kreischte und bereitete sich auf den Kampf vor. Er hielt inne, als ob er am oberen Ende der tödlichen Treppe aus einem Albtraum erwachte. Er warf die Schaufel weg.
  
« Na Karan ! » s'exclama-t-il en se précipitant vers la forme larvaire qui gesticulait dans la fange.
+
"Na Karan!", rief er und eilte auf die Larvenform zu, die im Sumpf gestikulierte.
  
Dou doum... dou doum... dou doum... dou doum... dou doum... dou doum... dou doum... dou doum...
+
Dou doum... dou doum... dou doum... dou doum... dou dou doum... dou dou dou doum... dou dou dou doum...
  
Le cœur du Prince pompait le sang, extirpant les toxines du corps d'Yrkanis.
+
Das Herz des Prinzen pumpte Blut und zog die Giftstoffe aus Yrkanis' Körper.
  
Hhhhhhhhheuuuuuuuufffffff ! Eructa le matis en arrachant le masque, absorbant avec avidité l'air qui lui manquait, agenouillé près de Lebi.
+
Hhhhhhhhheuuuuuuuufffffff! Der Matis krächzte, als er die Maske abnahm, gierig die fehlende Luft einatmete und sich neben Lebi hinkniete.
  
« Prince ! Prince ! Il faut fuir ! » Pleurait le charretier.
+
"Prinz! Prinz! Wir müssen fliehen!" rief der Fuhrmann.
  
Mais il ne l'entendait pas, la raison encore éteinte, les sens désorientés, il vomit.
+
Aber er konnte sie nicht hören, sein Verstand war noch immer ausgeschaltet, seine Sinne verwirrt, er erbrach sich.
  
« - P.. ince... fuy... la Kara... ressusciter... jeune... tué.<br />
+
"- P... seit... der Kara... geflohen... wiederauferstehen... jung... getötet.<br />
 
- Siil...<br />
 
- Siil...<br />
- Ah ! Mon Prince ! Na Karan, tout ce que vous voulez ! Ne restez pas là je vous en prie !<br />
+
- Ah, mein Prinz! Na Karan, was immer du willst! Stehen Sie bitte nicht einfach nur so da!
 
- Hummpfff...<br />
 
- Hummpfff...<br />
- Allons partez, suivez le plan, il va revenir et alerter la garde !<br />
+
- Mach weiter, befolge den Plan, er wird zurückkommen und die Wache alarmieren!
 
- Nae... te...<br />
 
- Nae... te...<br />
- Naete ? S'il te plait !? <br />
+
- Naete? Bitte! <br />
- Naete... Cesse de crier !Tu me vrilles les tempes !<br />
+
- Naete... Hör auf zu schreien! Du bringst meinen Kopf durcheinander!
- Ah Na Ser ! Vous revenez !<br />
+
- Ah Na Ser! Du bist wieder da!
- Sil , ça va ... mais par pitié cesse de hurler !<br />
+
- Sil, mir geht's gut... Aber hören Sie bitte auf zu schreien!
- Maître j'ai tué le jardinier, il va revenir, il faut partir tout de suite...<br />
+
- Meister, ich habe den Gärtner getötet, er wird zurückkommen, wir müssen sofort los...<br />
- Tu sais ce que ça signifie ?<br />
+
- Wissen Sie, was das bedeutet?
- Oui je le sais... Je les retarderai... Na Karan... Fuyez maintenant. »
+
- Ja, ich weiß, was das bedeutet. Ich werde sie aufhalten... Na Karan... Lauf jetzt weg."
 +
 
 +
Die beiden Matis sahen sich an, Fürst und Wagenlenker, Zügel und Herrschaft. Plötzlich wandte sich Yrkanis ab, schnappte sich die Maske, die an seiner Seite lag, und stürzte zum hinteren Fenster des Gewächshauses, das der Düngemittelversorgung diente. Er rutschte einen Moment lang auf einer geölten Holzrutsche hinunter, bevor er plötzlich mit den Knien die trockene Kruste eines alten Misthaufens durchbrach. Auf dem stinkenden, aber lebensrettenden Thron von Lebi sitzend, dachte er an den Fahrer, den er nie vergessen würde.
  
Les deux matis se regardèrent, prince et charretier, rênes et règne. Soudain, Yrkanis, se détourna, empoignant le masque qui gisait à ses côté, il s'engouffra dans le soupirail arrière de la Serre qui servait à l'approvisionnement en engrais. Il descendit un moment sur une glissière de bois huilé avant de briser brusquement du séant la croute sèche d'un fumier ancien. Assis sur le trône odorant mais salvateur offert par Lebi, il songea au conducteur d'attelage, il ne l'oublierait jamais.
+
Der Fürst kannte das Große Gewächshaus, das Werk von Lenardi. Er hatte keine Schwierigkeiten, die Einbalsamierungskammern zu erreichen und nahm Wege, die den meisten Praktikern unbekannt waren.
  
Le prince connaissait bien la Grande Serre, œuvre de Lenardi. Il n'eut aucun mal à rejoindre les chambres d'embaumement, empruntant des chemins inconnus de la plupart des Praticiens.
+
Er fürchtete sich vor diesem Moment.
  
Il redoutait cet instant.
+
[[File:YrkMasque.jpg|left]] Nach dem Volksglauben wurde der Saft von edlen Körpern entnommen und den Eltern angeboten, um ihre Baumhülle zu füttern, wobei die Schale von Kokonpflanzen verdaut wurde.
 +
Aber Yrkanis wußte, daß der Saft keine physische, erntefähige Substanz des Menschen ist.
 +
Er nahm einen zeremoniellen Dolch, den ein Einbalsamierer dort hinterlassen hatte, bevor er sich einem Pflanzenkokon näherte. Er schlitzte die Basis auf und gab ein Loch am Fuß des breiten Stiels frei. Die verletzte Pflanze brach schnell unter Schmerzen zusammen. Wie Butter, die in der Sonne schmilzt. Aber es war der unerträgliche Geruch, der aus dem Loch kam, der den Prinzen veranlasste, seine Maske wieder aufzusetzen.
 +
Er zögerte nicht lange und steckte seinen Kopf in die enge Öffnung. Sein nackter Körper wurde mit einem saugenden Geräusch eingesaugt, und seine weißen Füße, die Zehen ausgestreckt, verschwanden als letzte in den organischen Eingeweiden des Großen Gewächshauses.
  
[[File:YrkMasque.jpg|left]] Le folklore laissait entendre que la Sève des corps nobles était retirée, offerte aux parents pour nourrir leur habit-arbre, l'enveloppe digérée par les plantes cocons.
+
Die Zeit stand still, als er sich durch den Darm bewegte, geleitet von den Bewegungen des Speisebreis des Pflanzendarms, der seine Haut verbrannte, während er ihn passierte.
Mais Yrkanis savait que la sève n'est pas, chez l'homin, une substance physique et prélevable.
 
Il prit une dague cérémonielle laissée là par quelque embaumeur avant de s'approcher d'un cocon végétal. Il entreprit d'en inciser la base, libérant un orifice au pied de la large tige. La plante modifiée s'affaissa rapidement, agonisante. Comme le beurre qui fond sous le soleil. Mais c'était l'odeur insoutenable qui sortait du trou qui poussa le prince à remettre son masque.
 
Il n'hésita pas longtemps avant de plonger la tête dans l'ouverture resserrée. Son corps nu fut aspiré avec un bruit de succion et ses pieds blancs, orteils tendus, furent les derniers à disparaître dans les entrailles organiques de la Grande Serre.
 
  
Le temps fut suspendu, alors qu'il évoluait dans le boyau, guidé par les mouvements du chyme de l'intestin végétal, qui lui brûlait au passage la peau.
+
{{Couillard}}
  
Aucun homin ne sait encore où il émergea; Rouge, comme la chenille de l'angelio. Mais lorsqu'Yrkanis , fils de [[Yasson]], Roi légitime des Matis, respira l'air de la Forêt, loin de Jino, il n'était plus ni ver, ni chenille. Il était chrysalide et presque papillon.
+
Kein Mensch weiß, wo er aufgetaucht ist; rot, wie die Raupe des Engels. Doch als Yrkanis, der Sohn von [[Yasson]], dem rechtmäßigen König der Matis, fern von Jino die Luft des Waldes atmete, war er nicht länger ein Wurm oder eine Raupe. Er war eine Puppe und fast ein Schmetterling.
  
Il resta de nombreuses années en exil avant que l'histoire et les Matis lui donnent raison. Durant ces temps troublés, il n'oublia jamais ceux qui lui avaient permis de s'échapper. Parmi ceux-là beaucoup furent suppliciés. Lebi le charretier, deux des complices fugitifs, [[Lenardi Bravichi]] et beaucoup d'autres anonymes furent brûlés vifs. Jena les garde.
+
Er blieb viele Jahre im Exil, bevor die Geschichte und die Matis ihm Recht gaben. In diesen schwierigen Zeiten vergaß er nie diejenigen, die ihm die Flucht ermöglicht hatten. Viele von ihnen wurden gefoltert. Lebi, der Fuhrmann, zwei der flüchtigen Komplizen, [[Bravichi Lenardi]] und viele andere anonyme Personen wurden lebendig verbrannt. Jena hält sie.
  
[[Rodi di Varello]], put fuir à temps Jino, lors d'une chasse royale. Il est à présent l'un des conseillers du Roi , lui qui posa le masque de survie sur la tête du Prince, comme l'annonce d'un couronnement.
+
[[Rodi di Varello]] konnte während einer königlichen Jagd rechtzeitig vor Jino fliehen. Er ist nun einer der Berater des Königs, der dem Prinzen als Zeichen der Krönung die Maske des Überlebens auf den Kopf gesetzt hat.
Certains disent que c'est à cause de ce masque que Mabreka accueillit le Roi dans son Pays Malade, il n'en est rien.
+
Manche sagen, dass [[Mabreka Cho|Mabreka]] den König wegen dieser Maske in seinem kranken Land aufgenommen hat, aber das stimmt nicht.
C'est le destin, Jena m'en est témoin, qui le guida. Mais qu'est-ce que la destinée quand mourir n'est rien et que l'on peut renaître ? Et qui suis-je moi qui vous conte l'histoire ?
+
Es war das Schicksal, wie Jena mein Zeuge ist, das ihn leitete. Aber was ist Schicksal, wenn Sterben nichts bedeutet und man wiedergeboren werden kann? Und wer bin ich, daß ich Ihnen die Geschichte erzähle?
  
Je suis Baldi Dalia et je suis mort une fois.
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Ich bin Baldi Dalia und ich bin schon einmal gestorben.
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Aktuelle Version vom 12. Februar 2022, 22:25 Uhr

de:Chrysalis en:Chrysalis es:Crisálida fr:Chrysalide ru:куколка
 
UnderConstruction.png
Übersetzung zur Überprüfung
Gib nicht den Mitwirkenden die Schuld, sondern komm und hilf ihnen. 😎


Die Flucht von Yrkanis im Jahr 2506, nach der Ermordung von Yasson durch Jinovitch, erzählt von Baldi Dalia, einem Zeugen des Tatortes.'

Der Wald war kaum erwacht, er stand mit einem nebligen Unterrock und einer weißen Baumwollweste. So bestickt mit zarter Spitze, makellosem Schmelz und seidenen Säumen, kündigte Mystia durch ihre Kleidung ohne Umwege Winter und Kälte an. Der Kutscher blies in seine steifen Hände, mehr um den Schein zu wahren als aus Notwendigkeit. Die vielen Schaufeln Dung hatten gereicht, um sie aufzuwärmen, und das war vorerst der Mut, den Lebi Cabelo brauchte, bevor er die Zügel in die Hand nahm und sein Gespann in Richtung des Großen Gewächshauses von Jino lenkte. Keuchend, so rötlich wie ein Matis sein kann, kletterte er schließlich auf den Sitz. Das Quietschen des Geräts wurde sofort durch den hohen Pfeifton von Lebi und das Klacken der Lederriemen an den Flanken der Mektoubs gedämpft. Die Tiere schnaubten, bevor sie sich auf den Weg machten, den sie so gut kannten, daß sie ihn auch ohne ihren Herrn hätten gehen können. Dieser hätte im Übrigen nichts daran auszusetzen gehabt, denn er war angespannter als die Bremse, die er fast mit Bedauern löste.

Dicke, blassblaue Dunstschwaden stiegen von der Ladung auf, weich, fast lasziv, und drehten sich im Rhythmus der unaufhörlichen Tritte des Wagens. Wie der abwesende Kapitän der Geisterschiffe aus alten Zeiten schien Lebi unter einem Gasstrom zu schweben und über die weißen Wellenkämme eines borealen Meeres zu gleiten. Rücken und Rüssel tauchten aus den Nebeln auf, imaginäre Ungeheuer der Tryker Seekarten, die Mektoubs existierten nicht mehr, der Matisfahrer drückte die Zügel wie der Seemann die Pinne, leerer Blick und Geist weit weg. "Kapitän!", dachte er und drehte sich fast um.

-–—o§O§o—–-


Etwas flackert, wie ein wandernder Geist, der am Ende eines plötzlich gespannten Drahtes stehen bleibt. Ein flüchtiges weißes Licht, eine Fata Morgana. Zuerst reagiert der Körper. Da stehen einem die Haare zu Berge, das Herz macht einen Sprung. Jena...

Die Kutsche fuhr vor der Karavan vorbei, weiße Blitze, schwarzes Leder, durchzogen von flüssigen und milchigen Reflexen, schillernde Stoffe des Unbekannten, verhüllte Silhouetten, unergründlich, ehrwürdig... Die Zeit wurde angehalten, der Nebel lichtete sich, Lebi drehte langsam seinen Kopf, Steuermann eines Schiffes, das an einer unzugänglichen und schönen Insel vorbeifährt. Wie in einem Traum.

"Nec menates!"

Worte, die zuschlagen! Auffallend, ohne Zweideutigkeit. Ein Ellbogen in die Rippen eines friedlichen Schläfers, ein helles Licht durch die noch schweren Augenlider des Morgens, der Traum endete...

Der Mektoub reagierte als Erster, blieb kurz stehen und blies laut. Lebi zog reflexartig an den Zügeln, das letzte Privileg des Menschen gegenüber der Bestie, wenn der Instinkt überwiegt.

Fünf Wachen und ein Hustenanfall für einen Fuhrmann...

"Halt! - Kof! Kof! Kof! - Orden von König Jinovitch, Sohn von Jena! Wir überprüfen alle verdächtigen Frachtgüter in Jino. - Kof! Kof!
- Zieh die Bremse und hör auf zu husten!"

Lebi zögerte einen Moment und brummte: "Der Gedanke daran! Hör auf zu husten!"

"Kof! Kof! Kof! - Hör auf zu husten! - Ich huste nicht! - Du hustest! - Nein, ich lache! - Ha? - Kof! Ich lache... meine Gesundheit, um diesen Mist jede Woche an Jino's Großes Grünes Haus zu liefern!
- Ja...
- Ja, natürlich! - Wirklich? - Komm schon Silvo, du kennst mich doch, oder? Ich komme aus der Scheune mit einer Ladung Mist für das Gewächshaus... wie jede Woche, die uns unser geliebter König schenkt! - Ich kenne Lebi... Aber ich habe meine Befehle... - Machen Sie sich also auf die Suche! Wenn du denkst, ein Prinz versteckt sich in einem Haufen Scheiße!
- Lebi! - Was?"

Silvo und die anderen vier Wächter steckten ihre Piken in den Misthaufen. Alles, was sie davon hatten, war ein saugendes Geräusch, ein unangenehmer Geruch, die Missbilligung eines Karrenfahrers und der Hintern von zwei Mektoubs, die weggingen... mit dem Stolz, der auf diesem Bild fehlte.

"Silvo? - Ja? - Sie haben ihn gehen lassen? - Und? Glauben Sie wirklich, dass ein Matis-König dort hineinpassen würde? - Ein König? - Halt die Klappe, Fulvo!"

Zwei Dinge unterschieden Lebi von einem toten Mann: der etwas unregelmäßige Rhythmus seines Herzens und zehn Schritte Mektoub vor dem Großen Gewächshaus.

-–—o§O§o—–-


Sebio betrat den Baumaufzug seines Meisters. Es war ein einzigartiger Moment, auf den er sich jeden Tag auf die gleiche Weise gefreut hatte, seit er in seinem Dienst stand, wie ein Sklave, der Drogen braucht. Er blieb auf der Schwelle stehen und war einen Moment lang durch die Teleportation verwirrt. Aber das war nicht der Grund, warum er seine Augen nur langsam öffnete. Er mochte es, alles allmählich zu genießen, methodisch, als ob sein eigenes Bewusstsein sich weigerte, mitgerissen zu werden. Niemals würde er jedoch das erste Mal vergessen, als er in sich zusammengesunken war, sein Geist zersplittert wie Blütenstaub in einem Sturm, von seinen eigenen Sinnen, die ihn im Sturm erobert hatten, unbarmherzig zu Boden geworfen. Ausgelöscht. Ohne Vernunft gibt es keine Schönheit, sagen die Matis.

Kann er ein Reisender sein, ohne sich zu bewegen? Die Welt an der Schwelle einer Tür kennenzulernen, das war die Kraft dieser Orte. Sein Haus zu betreten bedeutete, wiedergeboren zu werden, an einem Sommerabend den Wald zu betreten, nach einem Leben ohne Sinneseindrücke. Alles bestand aus Gerüchen, Farben und Geräuschen. Leben, Emotionen, Tod, alles gemischt, im Dienste eines einzigen menschlichen Wesens.

Zuerst war es der Klang, der ihn mitriss. Wimmern, Kratzen, Blubbern, Stöhnen, Knacken. Sein Meister hatte ihm einst das Geheimnis dieser Klänge enthüllt, die Natur selbst. In allem steckt Musik, erinnerte er ihn, mach dir die Mühe, sie zu hören. Das Leben gibt der Leere eine Form und die Musik der Stille.

Und Leere gab es hier nicht. Die einzigartigen Düfte mischen sich, mal süß, mal stark und aggressiv. Sebio atmete tief ein und nahm das Geschenk des Dufts mit voller Lunge auf. Als er sich endlich entschloss, die Augen zu öffnen, atmete er erleichtert auf, entzückt von dem Anblick, der sich ihm bot: geäderte und ehrwürdige Stämme, die im Laub verschwanden, Harlekinwolken, elfenbeinfarben und tiefgrün, die ihren Farbenregen auf einen bernsteinfarbenen und weißen Rasen mit Blumenkränzen ergossen. Anmutige Schmetterlinge flattern hier und da, schweben auf kräftigen Bächen und landen mit offenen Flügeln auf trägen Blütenblättern. Und der einsame Demiurg inmitten seiner Arbeit, an seinem Schreibtisch sitzend, inmitten der Homins.

Zum ersten Mal hatte Sebio den Eindruck, dass sein Meister das harmonische Ganze durchtrennte. Da verstand er, woher das Kratzen kam, das er beim Betreten des Zimmers gehört hatte.

Der ehrwürdige Matis, der nur spärlich bekleidet war, schwärzte nervös ein Blatt Pergament mit seinem Federkiel. Um ihn herum lagen ganze Stapel von ihnen.

"Meister?", wagte Sebio zu sagen.

Der alte Mann antwortete nicht sofort, sondern kritzelte weiter auf seinen Seiten herum, als ob nichts anderes von Bedeutung wäre.

"Meister Lenardi?", fuhr der Wivan mutig fort. - Ah! Sebio... Sie sind hier... - Ja, Ser.
- Der treue Sebio... Ich lasse dich frei... Du kannst nach Hause gehen", hauchte Lenardi, während er mit seiner Feder über das Pergament kratzte.

Der junge Diener verstand nicht.

"Meister? Sie lassen mich frei? - Ja, geh nach Hause, mein Freund, du bist nicht länger ein Diener, jedenfalls nicht meiner. - Aber habe ich Ihnen schlecht gedient? - Nein, Sebio. Im Gegenteil, ich brauche Ihre Dienste nicht mehr, das ist alles. - Aber Meister... I..."

Der Große Architekt der Lebenden hielt einen Moment inne und blickte zu seinem Wivan auf. Dann sah er die Tränen, die Sebio über die Wangen liefen.

"I... Ich habe eine Aufgabe für Sie, eine letzte Aufgabe. - Ser? - Wenn ich verschwinde, möchte ich, dass du alle meine Notizen einsammelst und sie versteckst, bis ein Matis, der rechtmäßig das Medaillon von Manalitch tragen wird, sie einfordert.
- Aber Meister, du wirst doch nicht...
- Tu, was ich sage, ein letztes Mal, von Jena! - Das werde ich, mein Herr. Das werde ich, mein Herr. - Und jetzt lass mich allein, ich habe zu tun."

-–—o§O§o—–-


Die Luft war frisch in dieser Nacht, die Augen vom Schlafmangel gerötet, als die Matis in den Büschen entlang einer der Straßen im Zachini-Viertel warteten. Seit einiger Zeit gibt es in der Hauptstadt unzählige Patrouillen, und seit dem letzten Tageslicht ist eine Ausgangssperre in Kraft.

"So weit, so gut", murmelte einer der Fremden. - Mir geht es gut, sobald wir alle wieder in unserem Quartier sind und du raus bist", sagte ein anderer. - Mir geht es genauso. Es belastet mich, dass ich Sie alle in Gefahr bringe. - Komm schon, es ist alles längst abgewogen und eingepackt, wir wissen alle, was wir heute Abend riskieren."

Die Laterne einer Patrouille beendete die Debatte. Die Spitzen der Speere und die schärfsten Winkel der schimmernden Paroks reflektierten das Licht der lebenden Lampen. Wärme inmitten der Nacht und der Kälte des Winters, oder vielleicht der Vorbote des eisigen Todes. Die Flüchtenden hielten den Atem an.

Die Wachen gingen vorbei, ohne sich auch nur umzudrehen, einer von ihnen hustete zweimal, das war das Signal. Die vier Versteckten warteten einen Moment, bis sich die Patrouille entfernte, bevor sie sich auf den Wächter stürzten, immer noch zusammengekauert, stolpernd, betäubt von ihrem regungslosen Warten.

Es war ein schöner Winterabend. Die gefrorenen Wolken hatten den Körper von Atys in ein unberührtes Leichentuch gehüllt, und Sagaritis beugte sich langsam zu ihr, der ewigen Geliebten, und weinte um seine Geliebte. Er legte die Locken seines silbernen Haares auf den kalten Körper der schlafenden Frau und bedeckte sie mit Küssen. Seine eiskalten Tränen stachen den Himmel mit Sternen und erhellten die Schwärze des Vergessens mit Licht und Hoffnung. Das Herz des Sterns verschwand für einen Moment hinter einer Scheune, die von seinen Ringen perfekt umschlossen wurde. Auch die Zeit war flüchtig.

Sie erreichten das Ziel einige Stunden vor Sonnenaufgang. Mit dem Rücken an die Wand gepresst und in der Hoffnung, daß der Wächter weggesehen hatte, lauschten sie gemeinsam dem friedlichen Murmeln des Mektoub, einer Stimmgabel für die wiederherzustellende Ruhe.

-–—o§O§o—–-


"Yrkanis... Mein Sohn... Sie müssen weglaufen. - Wie? Es gibt keinen Ausweg. Ich bin wie ein Schmetterling, der in einer Lampe gefangen ist. - Ich werde sie für Sie ausschalten. - Die Lampe auslöschen oder den Schmetterling befreien? Die Zorai halten die Insekten in ihrem Licht gefangen, liegt dort die Lösung?
- Dies ist nicht die Zeit der Kontemplation, sondern des Handelns. Die Zorai frieren fliegende Kreaturen in Bernstein ein, um ihre Macht über die Zeit zu markieren. Du, der Erbe von Zachini, wirst der Geschichte deinen Stempel aufdrücken. - Meister...
- Hör auf, mich Meister zu nennen, du weißt jetzt fast genauso viel wie ich. Dein Vater hat mich schon vor langer Zeit zu deinem Paten gemacht....
- Yasson starb vorzeitig und... - Ja! Ermordet. - ...
- Ich habe ihm versprochen, dich die Werte zu lehren, die wir teilen, die Werte der Matis. Ich habe ihm versprochen, aus dir einen edlen und tapferen Mann zu machen... Ein Vorbild wie er es war. - Vater...
- Ja... Ich wäre gerne der Ihre gewesen. Mein größtes Werk. - Aber Lea? - Ich schätze Lea, weil sie mein Fleisch und Blut ist. Ich werde sie lieben, auch wenn mein zerstörter Körper nicht mehr zum Leben zurückfindet. Denn es wird die Zeit kommen, in der Jena den Pakt brechen wird, um mich in ihren Schoß zu nehmen, wie sie es angekündigt hat. Aber Sie sind der Erbe... Sohn von Jasson. Und ich muss zu meinem Wort stehen. Verlasst die Stadt, das Exil erwartet euch, Jinovitch hat eure Flucht gesehen, aber sie wird nicht so verlaufen, wie er es geplant hat. - Weiß mein Onkel davon? - Natürlich will er dich töten, wie er deinen Vater getötet hat. - Was sollte ich tun? - Sie müssen sich wie ein Käfer verhalten. Aber nicht der Schmetterling, auf den alle warten, um ihn in ihrem Netz zu fangen, um ihn dann zu zerquetschen, nein... - Was sollte ich sein? Vater?
- Ein Wurm, du wirst ein Wurm sein..."

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Einer nach dem anderen wurde von der Dunkelheit der Mektouberie verschluckt, dem schützenden Bauch eines mythologischen Tieres. Die Maske war in den Eingeweiden des Heus versteckt. Ein Juwel der Wissenschaft auf die Einfachheit des Falles.

Sie sahen sich einen Moment lang an, ohne zu sprechen, am liebsten hätten sie sich in die Arme geworfen, sich gegenseitig auf den Rücken geklopft, um das Schluchzen zu unterdrücken, um ein paar Tränen zu stoppen, die aufstiegen und ihre Traurigkeit verrieten. Aber sie waren Matis, edel und stolz, und sollten ihre Schwäche nicht zeigen.

"Nun, es ist Zeit...", sagte einer von ihnen, um die Stille zu brechen und seine Stimme zu verstärken.

Die Kälte erleichterte die Sache, denn die geröteten Augen, die erröteten Wangen und die zu Froststalaktiten gefrorenen Tränen verbargen die Emotionen besser als das beste Getrampel.

"Filenai! Nai Sondei!", fuhr er fort. - Na Karan!" Sie antworteten unisono.

Sie hatten sich vor der Abreise verabschiedet. Keiner von ihnen zuckte mit der Wimper. Sie alle wussten, was sie leitete, und ihre Loyalität war unerschütterlich. Keiner von ihnen war ein Fyro, doch sie alle brannten mit dem heiligen Feuer, das diejenigen belebt und verbrennt, die dem Tod nahe sind. Aus Freundschaft.

Die Matis zogen sich vollständig aus. Indem er die Gewänder eines vergangenen Lebens, das zerbrechlich und stark zugleich war, dem schwierigen gegenwärtigen und zukünftigen Schicksal überließ, bereitete sich Yrkanis auf etwas anderes vor. Als gefangener Wurm erwartete ihn vielleicht der Himmel, Jenas Geschenk für seine blutarmen Flügel oder der endgültige Preis für seine Fehler. Der Prinz atmete tief ein, bevor er das Getränk hinunterschluckte, das ihm helfen würde, so lange durchzuhalten, erstickt, sinnentleert, Essenz und Zeit vermischend. Das Herz stockte, um dann im Einklang mit einem Ich zu schlagen, das die Erschütterungen des Wagens nicht wahrnahm. Rodi half ihm, die Maske aufzusetzen und sich dann in den Wagen zu legen. Er musste wiedergeboren werden. Samen eines tausendjährigen Baumes, ewiges Splintholz, sie pflanzten ihn in ihren Dünger und nährten damit den Boden ihrer Vorfahren. Der Zauber eines beschissenen Königs mußte durch die Kraft der Gülle gebrochen werden.

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Lebi Cabelo zog an den Zügeln, um das Gespann auf der Rückseite des Großen Gewächshauses zu stoppen. Die vertrockneten Überreste der vorherigen Lieferung bildeten einen schwarzen Fleck auf dem grauen Stamm des Gebäudes.

Der Fuhrmann seufzte, als er merkte, daß er pünktlich war. Der Tag brach langsam an, aber der Schatten des großen Baumes mit seinem Chitin-Giebel hüllte die Szene noch immer in eine schützende Dunkelheit.

Nachdem er die Tiere geschickt manövriert hatte, betätigte er die Bremse, löste die Kippvorrichtung des Anhängers und sprang auf den Boden, bevor er sich eine Schaufel schnappte, die wie ein Altar in der Mitte der sich langsam ergießenden Ladung stand.

"Deles silam!"

Lebi, der damit beschäftigt war, den Dung mit der Schaufel zu schieben, unterbrach seine Arbeit, als er die verirrte Stimme hörte.

"Deles silAam! Ich bin BAaldi DaliAa, GÄrtner der Serreuh! - Hummm....
- Du bist LEebii CAabelo, man hat mich vor deiner Ankunft gewarnt! - Sil...
- Ich bin hier, um mich nach Ihrer Unterkunft zu erkundigen. - Ich verstehe, fahren Sie mit der Prüfung fort. - FilAa!"

Der junge Gärtner brach in der Gülle zusammen, sein Schädel wurde von der Schaufel des Fuhrmanns zertrümmert. Letzterer, keuchend, die Haare klebrig vom Schweiß der Anstrengung und des Stresses, blieb einen Moment lang regungslos stehen, immer noch den Griff des Spatens umklammernd, die Klinge erhoben, blutig.

Plötzlich rutschte etwas geräuschlos vom Wagen in den rauchenden Haufen. Ein Stöhnen... Lebi kreischte und bereitete sich auf den Kampf vor. Er hielt inne, als ob er am oberen Ende der tödlichen Treppe aus einem Albtraum erwachte. Er warf die Schaufel weg.

"Na Karan!", rief er und eilte auf die Larvenform zu, die im Sumpf gestikulierte.

Dou doum... dou doum... dou doum... dou doum... dou dou doum... dou dou dou doum... dou dou dou doum...

Das Herz des Prinzen pumpte Blut und zog die Giftstoffe aus Yrkanis' Körper.

Hhhhhhhhheuuuuuuuufffffff! Der Matis krächzte, als er die Maske abnahm, gierig die fehlende Luft einatmete und sich neben Lebi hinkniete.

"Prinz! Prinz! Wir müssen fliehen!" rief der Fuhrmann.

Aber er konnte sie nicht hören, sein Verstand war noch immer ausgeschaltet, seine Sinne verwirrt, er erbrach sich.

"- P... seit... der Kara... geflohen... wiederauferstehen... jung... getötet.
- Siil...
- Ah, mein Prinz! Na Karan, was immer du willst! Stehen Sie bitte nicht einfach nur so da! - Hummpfff...
- Mach weiter, befolge den Plan, er wird zurückkommen und die Wache alarmieren! - Nae... te...
- Naete? Bitte!
- Naete... Hör auf zu schreien! Du bringst meinen Kopf durcheinander! - Ah Na Ser! Du bist wieder da! - Sil, mir geht's gut... Aber hören Sie bitte auf zu schreien! - Meister, ich habe den Gärtner getötet, er wird zurückkommen, wir müssen sofort los...
- Wissen Sie, was das bedeutet? - Ja, ich weiß, was das bedeutet. Ich werde sie aufhalten... Na Karan... Lauf jetzt weg."

Die beiden Matis sahen sich an, Fürst und Wagenlenker, Zügel und Herrschaft. Plötzlich wandte sich Yrkanis ab, schnappte sich die Maske, die an seiner Seite lag, und stürzte zum hinteren Fenster des Gewächshauses, das der Düngemittelversorgung diente. Er rutschte einen Moment lang auf einer geölten Holzrutsche hinunter, bevor er plötzlich mit den Knien die trockene Kruste eines alten Misthaufens durchbrach. Auf dem stinkenden, aber lebensrettenden Thron von Lebi sitzend, dachte er an den Fahrer, den er nie vergessen würde.

Der Fürst kannte das Große Gewächshaus, das Werk von Lenardi. Er hatte keine Schwierigkeiten, die Einbalsamierungskammern zu erreichen und nahm Wege, die den meisten Praktikern unbekannt waren.

Er fürchtete sich vor diesem Moment.

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Nach dem Volksglauben wurde der Saft von edlen Körpern entnommen und den Eltern angeboten, um ihre Baumhülle zu füttern, wobei die Schale von Kokonpflanzen verdaut wurde.

Aber Yrkanis wußte, daß der Saft keine physische, erntefähige Substanz des Menschen ist. Er nahm einen zeremoniellen Dolch, den ein Einbalsamierer dort hinterlassen hatte, bevor er sich einem Pflanzenkokon näherte. Er schlitzte die Basis auf und gab ein Loch am Fuß des breiten Stiels frei. Die verletzte Pflanze brach schnell unter Schmerzen zusammen. Wie Butter, die in der Sonne schmilzt. Aber es war der unerträgliche Geruch, der aus dem Loch kam, der den Prinzen veranlasste, seine Maske wieder aufzusetzen. Er zögerte nicht lange und steckte seinen Kopf in die enge Öffnung. Sein nackter Körper wurde mit einem saugenden Geräusch eingesaugt, und seine weißen Füße, die Zehen ausgestreckt, verschwanden als letzte in den organischen Eingeweiden des Großen Gewächshauses.

Die Zeit stand still, als er sich durch den Darm bewegte, geleitet von den Bewegungen des Speisebreis des Pflanzendarms, der seine Haut verbrannte, während er ihn passierte.

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Kein Mensch weiß, wo er aufgetaucht ist; rot, wie die Raupe des Engels. Doch als Yrkanis, der Sohn von Yasson, dem rechtmäßigen König der Matis, fern von Jino die Luft des Waldes atmete, war er nicht länger ein Wurm oder eine Raupe. Er war eine Puppe und fast ein Schmetterling.

Er blieb viele Jahre im Exil, bevor die Geschichte und die Matis ihm Recht gaben. In diesen schwierigen Zeiten vergaß er nie diejenigen, die ihm die Flucht ermöglicht hatten. Viele von ihnen wurden gefoltert. Lebi, der Fuhrmann, zwei der flüchtigen Komplizen, Bravichi Lenardi und viele andere anonyme Personen wurden lebendig verbrannt. Jena hält sie.

Rodi di Varello konnte während einer königlichen Jagd rechtzeitig vor Jino fliehen. Er ist nun einer der Berater des Königs, der dem Prinzen als Zeichen der Krönung die Maske des Überlebens auf den Kopf gesetzt hat. Manche sagen, dass Mabreka den König wegen dieser Maske in seinem kranken Land aufgenommen hat, aber das stimmt nicht. Es war das Schicksal, wie Jena mein Zeuge ist, das ihn leitete. Aber was ist Schicksal, wenn Sterben nichts bedeutet und man wiedergeboren werden kann? Und wer bin ich, daß ich Ihnen die Geschichte erzähle?

Ich bin Baldi Dalia und ich bin schon einmal gestorben.

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  Baldi Dalia, ein Zeuge der damaligen Vorgänge