Erinnerungen eines Matis

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Der Große Schwarm − Erinnerungen eines Matis



    Jetzt bin ich also am Ende meiner Existenz. Ich bin noch jung, erst 30, doch die letzten Jahre haben meine Energie aufgebraucht. Ich werde bald sterben, in Frieden mit meiner Seele und glücklich über unseren Sieg... denn die Kitins konnten zurückgedrängt und die Matis gerettet werden!
    
    Alles begann 2481. Unser mächtige Herrscher hatte den Befehl erteilt, Trykoth und seine Ressourcen zu erobern. Wir sollten diesen rebellischen Trykern eine Lektion erteilen. Damals gehörte ich der purpurroten Gemeinschaft an und wir waren für die Rückendeckung zuständig. Als wir ein paar Stunden von Trykoth entfernt waren, brach ein großer Tumult vor uns aus. Das raue Ertönen der Kriegstrompeten und die dumpfen Schläge der Trommeln kündigten uns den Beginn der Schlacht an. Meine Kumpels und ich waren sehr aufgeregt. Doch schon bald kamen königliche Offiziere mit verstörtem Blick von der Front und befahlen den hinteren Trupps, sich sofort in die Schlachtreihe einzuordnen. Es herrschte eine Totenstille, die Trommeln und die Hörner waren verstummt... Was ging da vor sich? War es den Trykern gelungen, das Gros unserer Armee in nur wenigen Minuten zu besiegen?
    
    Wir bekamen eine Antwort noch ehe wir unsere neue Position eingenommen hatten. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Angst, Todesangst. Ich sah eine rote Reihe, die von einem Hügel aus den ganzen Horizont einnahm. Wie eine feurige Flut kam eine wimmelnde Masse abstoßender und riesiger Kreaturen auf uns zu. Abertausende von Kitins marschierten in unsere Richtung...
    
    Unsere Kapitäne schrieen uns Befehle zu. Alle bereiteten sich auf den Schock vor. Die Schützen bombardierten die Monster wie verrückt. Doch alle Geschosse prallten von ihren Panzern ab! Sie hingen an den Pinzetten, den Gebissen und den Piken der Ungestüme. Dann sah ich den Zustand unserer Armee... Das Klappern dieser tausende Gebisse nahm mir jeden Mut und alle Kraft; meine Waffen fielen zu Boden. Schreiend ergriff ich wie ein Verrückter die Flucht. Hinter mir hatte das Aufeinandertreffen statt gefunden. Noch heute höre ich die Hilfeschreie meiner Kameraden und das Klappern der Gebisse, denen ein Kopf, ein Rumpf oder ein Bein zum Opfer fällt...
    
    Ich lief Stunden, wenn nicht Tage lang. Tage, ja Wochen irrte ich alleine umher. Ich, ein Matis, war geflohen. Ich hatte meine Kameraden im Stich gelassen und meine Ehre verletzt, ich war ein Nichts. Wie ein Yubo lebte ich in ständiger Angst, versteckt im Gebüsch. Das klimpernde Geräusch der Kitins verscheuchte mich und ich versteckte mich ständig voller Angst, zerhackt zu werden. So fand mich ein Mitglied des Karavan. Er reichte mir einen Sack voller Lebensmittel. Ich aß gierig. Nachdem ich satt war, gab er mir ein Gewehr. Als ich wieder etwas zu mir gekommen war entdeckte ich andere Matis hinter ihm: Dutzende von Matis, die auch Gewehre trugen.
    
    Dann redete Disforza mit mir. Einst ein einfacher Milizenkämpfer war er jetzt der zweite Chef dieser Kampftruppe - nach dem Karavanmitglied. Die Kitins hatten unser Land befallen... Die Prinzen, Herzöge und die Kapitäne unserer ruhmreichsten Truppen waren ums Leben gekommen wie Tiere in der Schlachterei. Die Matis waren den kampflustigen Kitins ausgeliefert. Doch wie durch ein Wunder wurden große Teile des Volkes gerettet. Seitdem war die Karavan mit dabei und auf unserer Seite! Sie versorgte uns mit Waffen, die die Panzer der Kitins zu durchstechen vermochten und Rüstungen, die uns undurchsichtig für die Monster machten. Die Karavan hatte auf ganz Atys kleine Jagdtruppen organisiert und jede wurde von einem Karavan-Scout angeführt. Eine dieser Truppen hatte mich gefunden. Ihre Rolle bestand darin, die Überlebenden zu finden und die Kitins unentwegt zu bedrohen. Die Zeit war reif für die Rache.
    
    Ich weiß nicht mehr ob es Monate oder Jahre waren, während denen ich mit meinen Kameraden einen endlosen Krieg führte. Nächte, Stürme, der Winter, Tote, die Hoffnungslosigkeit - nichts konnte uns aufhalten. Kitin für Kitin haben wir diese Raubtiere gejagt. Die Karavan hatte eine erbarmungslose Strategie ausgearbeitet, die leider manchmal versagte. Wenn wir eine Kitin-Kolonie ausmachten, folgten wir ihr und bildeten einen Halbkreis dahinter. Durch unsere Kleidung entgingen wir dem Geruchssinn unserer Beute. Der Instinkt dieser Monster veranlasst sie dazu, ständig das Feld vor ihnen im Auge zu behalten, nicht aber das was hinter ihnen liegt. Außer wir legten uns sehr schlecht an, bemerkten die Kitins unsere Anwesenheit nicht. Die Ungeschickten unter uns hatten nur ein kurzes Dasein. Wir griffen die hinteren Kitins mehrmals täglich an. Jedes Mal bissen ein paar von ihnen ins Gras. Dann hielten wir uns ruhig. Es drehten ein paar Kitins sich um, suchten nach einem unsichtbaren Gegner und gingen dann weiter. So dezimierte unsere Jagdtruppe die Kitin-Schwärme nach und nach.
    
    Doch auf diese Art und Weise war es nicht möglich die großen Kitin-Schwärme zu besiegen, die aus Tausenden von Kitins bestanden. Die Monster hatten einen Schwachpunkt, den die Karavan entdeckt hatte! Die kämpfenden Kitins waren nicht im Stande, sich selbst zu ernähren. Die Sklaven-Kitins mussten ihnen Spezialnahrung bringen und verabreichen. Von Zeit zu Zeit wurde eine Säule aus Sklaven-Kitins auf der Spur des Schwarms gesichtet. Wir stellten ihnen dann einen Hinterhalt, denn die Sklaven wurden nur von ein paar Kämpfern beschützt. Diese Kämpfe waren am gefährlichsten für uns, denn alle Kitins mussten sterben! Dort hatten wir die größten Verluste zu verzeichnen. Wenn es uns gelang ein paar Versorgungskolonnen aufzuhalten, hielt der ganze Schwarm an und bildete einen großen Kreis. Dann starb ein Kitin nach dem anderen. Wie viele Kitin-Panzer ließen wir so auf den Feldern zurück? Ich weiß es nicht mehr.
    
    Eines Tages schauten wir dem letzten Kitin zu, der auf einem Feld voller Panzer erhungerte, als ein Schiff des Karavan landete. Es hatte keine Munition dabei, dafür aber eine erstaunliche Nachricht. Das war der letzte Schwarm. Alle Kitins waren tot... Der Krieg war zu Ende. Doch wohin jetzt? Was tun?
    
    Die Karavan schlug uns vor, uns mit zu den Überlebenden an einen sicheren Ort zu nehmen. Manche nahmen das Angebot an, andere nicht. Das Leben hatte uns mit dem Tod unseres letzten Feindes verlassen. Wir hatten bei der Verteidigung unseres Volkes versagt und dafür gelebt, unsere Ehre wieder zu erlangen. Jetzt konnten wir zu den unseren, dorthin wo die Toten von der Ewigkeit träumen, in Frieden und Stille. Auf dass mein Wort in Erinnerung an diese unglücklichen Zeiten und Heldentaten weiter getragen wird.



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