Der Aufruf der Mächte

Einige Zeit nachdem Elias Tryton die Homin-Völker gewarnt hatte, bewahrheiteten seine Prophezeiungen sich. Der heilige Krieg ging von der Vorbereitungsphase auf das Schlachtfeld über.

Die Gesandten der Karavan organisierten einen großen Rat in Yrkanis, während die Sprecher der Kamis ihre Anhänger in Zora versammelten. Es folgten zahlreiche um ihr Schicksal besorgte Homins ihrer Einladung. Jede Macht forderte ihre Zuhörer auf, für sie zu kämpfen und warf der Gegenmacht vergangene Fehler und zukünftige Vorhaben vor. Die Karavan versprach den Homins, sie gegen die gefährlichen Dämonen der Natur zu schützen, die sie „anpassen“ wollten. Die Kamis hingegen versprachen, Atys zu erhalten und die Freiheiten der Homins zu verteidigen.

Die Homins hörten diesen Reden ihrer Lehnsherren begeistert zu. Viele schlossen sich den Kamis oder der Karavan an und waren bereit, ihren Glauben und ihre Zukunft mit Waffen zu verteidigen. Andere waren bestürzt über das Unglück, das der Krieg verursachen würde.

Nach den beiden großen Kami- und Karavanräten predigten ihre Vertreter erneut bei den vier Völkern. Die Karavan bat ihre Anhänger darum, Tempel für Jena zu errichten. Die ersten Tempel waren während des Großen Schwarms von den Kitins zerstört worden. Diese Tempel hatten einen dreifachen Zweck: Haus der Göttin, Dach für die Gläubigen und Pfeiler, auf den Jena ihre Kirche erneut stützen könnte. Ma-Duk bat seine Anhänger ebenfalls, Heiligtümer zu errichten, damit er seinen Anhängern näher sei und sie besser beschützen könne. Die Gläubigen waren zutiefst erfreut über die göttlichen Worte. Der Imperator Dexton und der Große Weise Mabreka versprachen, Ma-Duk Heiligtümer zu errichten und sie verurteilten Jenas Tempel. König Yrkanis hingegen sprach sich gegen die Ma-Duk Heiligtümer aus und versprach der Göttin Jena einen Tempel. Die Tryker waren die einzigen Homins, die beiden Gottheiten eine Betstätte errichteten.

Dann kam der lang ersehnte oder gefürchtete Tag. Es konnte mit der Errichtung der Tempel begonnen werden. In der Gegend von Zora, Pyr und Fairhaven entstanden Tempel- und Heiligtümerbaustellen, die auf die Homins warteten. Diese folgten dem Ruf ihrer Götter zahlreich und erfuhren, welche Missionen sie erfüllen sollten. Sie machten sich auf lange Reisen, weit weg von ihrer Heimat, in verlassene Regionen, die einst vom Großen Schwarm heimgesucht worden waren. Zum ersten Mal seit langer Zeit betraten die Homins wieder den Boden ihrer alten Lande. Doch manche Homins waren nicht so begeistert davon – sie waren sehr besorgt und hofften insgeheim auf eine Nachricht von Elias Tryton.

Erlan, Chronist
in den Chroniken von Erlan, 2530

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