Ibian Pledix, Rindenbildhauer

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Ibian Peldix, Rinden-Bildhauer

Erster Teil

Lieber Leser, heute werden wir einen der größten Fyros-Handwerker kennen lernen, den ich kenne. Sein bildhauerisches Talent ist einzigartig auf Atys. Ich bin umso aufgeregter ihn zu interviewen, da er zurzeit auf den Baustellen im Fyros-Gebiet arbeitet. Ich hoffe, er wird uns davon erzählen…

Guten Tag Ibian, danke, dass Sie sich die Zeit nehmen, auf unsere Fragen zu antworten. Können Sie sich erstmal vorstellen, für unsere Leser, die Sie nicht kennen?

Ich heiße Iban Pledix, ich wohne in Dyron und ich bin Rinden-Bildhauer.

Wann haben Sie beschlossen, Rinden-Bildhauer zu werden?

Ach ich glaube, man kann von Berufung sprechen. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem mein Vater mir meinen ersten Jab-Dolch schenkte. Er hoffte, ich würde denselben Weg einschlagen wie er und Jäger werden. Er war sehr enttäuscht, als er sah, dass ich keine Yubos jagte, sondern meine Zeit damit verbrachte, Rindenstücke zu schnitzen um kleine Gingos oder Bodocs aus Holz anzufertigen. Doch er unternahm nichts, um mich zurück zu halten, als ich einen Handwerkermeister fand, der mir die Kunst der Holzbildhauerei beibringen wollte.

Und was macht einen guten Bildhauer aus?

Ich würde sagen, viel Feingefühl und Konzentration. Der kleinste Patzer kann tagelange Arbeit zu Nichte machen! Ein schlecht platzierter Messergriff und das ganze Motiv verliert seine Harmonie.

Seit wann üben Sie Ihre Kunst aus?

Es werden jetzt 40 Jahre! Im Alter von 30 Jahren wurde ich Schmuckmeister und ich habe mich dann in größeren Arbeiten diversifiziert. Hauptsächlich im Dekorationsbereich und anschließend im Bau. Und ohne angeben zu wollen, kann man behaupten, dass ich noch immer einer der besten Handwerker diesseits der Rinde bin.

Ihre Arbeit ist wirklich fantastisch! Wie erreichen Sie eine solche Raffinesse in der Verarbeitung? Welches Werkzeug benutzen Sie?

Wissen Sie, jeder Handwerker hat so seine Macken. Ich persönlich arbeite mit Schmuckwerkzeug aus Ragusknochen. Das ist zwar nicht so stabil wie Holzscheren aus Kitinpfoten, doch sie sind feiner und ermöglichen eine präzisere Ausführung der Arbeit.

An was arbeiten Sie derzeit?

Jetzt da die Karavan den Bau eines Tempels bekannt gegeben haben, kann ich ja frei darüber sprechen. Ich arbeite an den Plänen des Tempels für Jena. Just vor Ihrer Ankunft habe ich ein Miniaturmodell eined der Gebäudeteile fertig gestellt, welches aus Tausenden Einzelteilen besteht. Natürlich werde ich die Stätte nicht selbst bauen, nein. Ich hoffe, dass Hunderte Homins am Bau dieses Teils des Tempels Teil nehmen werden.

Und wofür sind die Pläne eines Tempels für Jena?

Vor ein paar Wochen war ich dabei Rohmaterial zu sammeln, als eine Truppe Gingos mich anfiel, die ich vor lauter Konzentration nicht kommen sah. Ich erinnere mich noch gut an den tiefen Schmerz… und dann nichts mehr. Alles wurde schwarz. Da hörte ich eine Stimme mir zuflüstern, meiner Talente und meiner Hingabe wegen sei ich für eine große Mission auserwählt worden. Jena wollte dass ich, Ibian Pledix, ihren Anhängern helfe, ein Gebäude für Sie zu errichten! Ich sah einen außergewöhnlichen Tempel vor mir und hätte bestimmt geweint, so schön war er. Die Stimme sprach erneut, ich erinnere mich noch gut an ihre Worte: „Zeichne die Pläne für dieses Gebäude, damit die Homins es errichten können und Jena ihre Ehre erweisen. Sie wird euch bald alle retten[[Image:“ Als ich die Augen öffnete, war ich in den Dünen des Exils, neben dem Sammelpunkt der Karavan. Hatte ich geträumt? Doch das Bild des Tempels erschien mir klarer denn je. Meine letzten Zweifel verflogen, als der Gastgeber der Karavan, den ich gut kannte, zu mir kam und sagte: „Du bist der Auserwählte Iban, Jena vertraut dir. Ich glaube an dich, Homin, ich weiß, du wirst Sie nicht enttäuschen.“


_Ibian hatte seinen Satz mit wässerigen Augen zu Ende gebracht, voller Bewunderung für etwas, das nur er sehen konnte. Ihm wird wohl erneut das Bild des Tempels erschienen sein. Ich ließ ihn ein paar Augenblicke in Ruhe, damit er wieder zu sich kam._

h2. Zweiter Teil

_Wir sind noch immer bei Iban Pledix, ehrenhafter Holzbildhauer, der zurzeit auf einer ganz besonderen Baustelle arbeitet; Jena hatte ihm die Umsetzung der Pläne ihres zukünftigen Tempels in den Fyros-Landen anvertraut|]]_

Sie haben uns von einer göttlichen Mission berichtet, die Jena Ihnen anvertraut haben soll. Doch… haben Sie keine Angst, was andere Fyros denken könnten?

Sehen Sie, ich bin Karavanier… ja ich verstehe, das überrascht Sie! Wir sind nicht sehr zahlreich, doch es gibt doch welche unter uns, die sich vor Ma-Duk und seinem angeblichen „Kami-Zeitalter“ in Acht nehmen. Denn wo waren die Kamis während des Kitin-Krieges? Dank der Karavan bin ich noch am Leben! Doch das ist ja nicht die Frage. Meine Mutter hat mich im Glauben Jenas erzogen und ich hatte nie einen Grund, ihre Anhänger in Frage zu stellen. Ich hoffe, meine Mitbürger folgen dem Ruf Jenas, damit wir einen Tempel für sie errichten.

In gewisser Weise handelt es sich also um eine Hingabe für Sie?

Ja, ich glaube, das kann man so sagen. Bei der Errichtung dieses Tempels zu helfen ist meine Art, Jena für ihre Güte und ihren Schutz zu danken. Ich hoffe auch, auf diese Weise vielen Homins zu helfen, wie ich dem Weg von Jenas Licht zu folgen. Ich bin stolz, auf dieser Baustelle zu arbeiten. Auch wenn das nicht jedem gefällt.
Doch ich bin keiner dieser Fanatiker, die alle Homins unter dem Vorwand angreifen, Kamist zu sein… Ich hätte sowieso Probleme damit, das Fyrosreich platt zu machen! (Lachen).

Und wie gehen Sie damit um, ein Anhänger Jenas inmitten eines ziemlich größtenteils kamistischen Volkes zu sein?

Dass man mich jetzt nicht missversteht. Es ich nicht weil ich die Kamis nicht verehre, dass ich dem Imperator nicht blind vertraue. Mein Leben gilt dem Imperator, auch wenn ich es bedaure, dass er sich zugunsten der Kamis ausspricht. Ich will ihn nicht kritisieren, denn der Imperator Dexton wird Gründe haben, die ich als einfacher Handwerker nicht kenne.
Ich sage das jetzt so… zurzeit riskiere ich noch nicht viel, aber wenn mein Imperator mich auffordern würde, gegen die Karavan zu kämpfen, dann wüsste ich nicht was ich tun soll …
Und von meinen eigenen Befragungen abgesehen, ist es nicht immer einfach. Ich hatte viele Probleme. Es ist kein Zufall, dass ich meinen Beruf im weit entfernten Dyron ausübe und nicht in Pyr, wo es viel mehr Kunden gibt… doch hier wollen nur die Clopper mir schaden. Ich hoffe jedenfalls, die Situation wird sich nicht für mich verschlimmern, wenn Dexton beschließt die Karavan-Baustelle zu verbieten.

Doch warum sollte ein Homin diese Pläne erstellen? Konnten die Anhänger Jenas das nicht selbst übernehmen?

Na, außer dass ich meine Wahl als Belohnung für meine Hingabe ansehe, glaube ich, dass sie die Homins an diesem großen Werk Teil haben lassen wollen und deshalb müssen sie sicher gehen, dass ihre Pläne allen Homins zugänglich sind… Wer kann das am besten, als ein einfacher Homin? Und noch dazu, wenn er einer der besten Handwerker von Atys ist? (Lachen).
Jetzt müssen Sie mich aber entschuldigen, denn ich muss los. Ich muss die letzten Pläne morgen abgeben und wenn ich will, dass sie so perfekt sind wie Jena, muss ich mich an die Arbeit machen!