de:Die Geschichte eines jungen Fyros
en:Story of a Young Fyros
fr:Histoire d’un jeune Fyros
 
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(( erledigt: Die Geschichte eines jungen Fyros ))

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte eines jungen Fyros - Erster Teil

Die Nacht war gerade eingebrochen. Die letzten Sonnenstrahlen waren hinter dem Horizont verschwunden und mit ihnen war auch die beruhigende Wärme erloschen. In eine Decke gehüllt verfluchte Aetis seine Tollkühnheit. Hätte er nur nicht auf den alten Verrückten gehört! Im Westen entstand eine neue Welt? So ein Unfug! Vor lauter Sand sah man die Wüste nicht mehr. Keine Spur einer Zivilisation, und sei es auch nur die geringste!

Es waren schon fast fünf Monate vergangen, seit er seinen Clan verlassen hatte. Fünf Tage lang irrte er durch das Niemandsland auf der Suche nach der Straße des Exodus in die neuen Städte, die ein alter Reisender ihnen während einer rettenden Pause angegeben hatte.
- „Meine lieben Fyros Freunde, die Welt ist dabei zu heilen. Die Kitins wurden besiegt. Unser Volk ist dabei, sich einen Platz auf Atys zu schaffen“, kündigte er ihnen an, nachdem er sich satt gefressen hatte.

Die 15 Mitglieder des Clans lächelten mitleidig. Niemand konnte an solch eine Geschichte glauben. Jeder wusste, dass die Welt nur noch von Nomaden und kleinen Stämmen besiedelt war, die vom Jagen und Sammeln lebten. Keine Stadt hatte der Invasion der aus dem Untergeschoss des Planeten kommenden Monster Stand halten können. Doch niemand bezweifelte die Worte des alten Mannes offen. Es ist nichts ungewöhnliches, dass Männer ab einem bestimmten Alter den Verstand verlieren. Und auch wenn niemand an diese Geschichten glaubte, hörte jeder gerne zu und fühlte sich für kurze Zeit wieder wie ein Kind, das an wundervolle Welten glaubt.
Aetis hingegen hatte dem alten Mann geglaubt und als die anderen Mitglieder seines Stammes schliefen, war er zum Besucher gegangen und hatte ihm einen Haufen Fragen gestellt. Er war zutiefst von den Antworten fasziniert. Endlich hatte er einen Weg gefunden, seinem trägen und langweiligen Dasein ein Ende zu bereiten. Er würde ein Held werden. Er würde allen zeigen, dass er dazu in der Lage sei. Er würde den seinen beweisen, dass die Welt erneut aufleben würde.
Im Morgengrau versuchten seine Eltern, ihn davon abzuhalten. Doch er war stur wie ein Madakam und nichts und niemand konnte ihn von seiner Idee abbringen. Nicht sehr glücklich, aber von seiner baldigen Rückkehr überzeugt, gab man ihm eine Tasche mit Tarkodawurzeln zur Stärkung und eine Decke gegen die eisigen Nächte mit.
Sein Fortgang aus dem Lager wurde von Lästereien und Gelächter der anderen Jugendlichen begleitet. Nur der alte Fyros winkte ihm freundlich zu.

„Wenn ich jetzt umdrehe, mache ich mich bei allen lächerlich[[Image:“ sagte er sich und ballte die Fäuste. Ein gewaltiger Sturm wehte durch die Nacht und die Sandkerne kratzten ihn im halb zugedeckten Gesicht. Er hatte fast keinen Proviant mehr und wusste, dass er sich jetzt entscheiden musste: Umdrehen oder mit dem Gewissen weiter gehen, dass er ab da an nicht mehr genug zu essen hatte, um umzudrehen. Außer es würde ihm gelingen, noch einen dieser verfluchten Yubos mit dem Messer seines Vaters zu töten. Schließlich schaffte er es doch noch, einzuschlafen und morgens stellte er voller Freude fest, dass der Wind sich gelegt hatte und die Sonne über Berg und Tal schien. Er schlüpfte unter seiner Decke heraus und streckte sich. Plötzlich sah er einen Yubo. Er blieb stehen und betete, das Glück möge auf seiner Seite bleiben. Er senkte den Kopf und entdeckte einen großen Bernsteinwürfel in weniger als einem Meter Entfernung. Er beugte sich nach vorn und nahm den Bernstein sehr vorsichtig, damit er nicht vom Tier entdeckt wurde, das an einer harzigen Blume knabberte. Nachdem er den Würfel gut in der Hand hielt, rüstete er seinen Arm und schoss damit auf den Yubo. Auf halbem Flug zerbrach das Bernstein mit einem höllischen Lärm in tausend Stücke. Aetis öffnete den Mund, doch er brachte kein Wort über die Lippen. Der Yubo machte sich sofort auf und davon. „Werde ich verrückt?“ fragte er sich, als er das Unmögliche feststellte. Ein Schauder lief ihm über den Rücken. Das war der Anfang vom Ende. Die Sonne musste ihm zu Kopf gestiegen sein. Hinter ihm ertönte ein leises Lachen. Er drehte sich um, sah aber niemanden. Ein Gefühl aus Angst und Scham überkam ihm. „Ich bin verrückt|]]“ wiederholte er sich und glaubte erschreckt, so sterben zu müssen.
Das Gelächter ertönte erneut. Aetis schien mit einer schnellen Kopfbewegung eine eigenartige Form zu sehen, die sofort wieder verschwand.
- „Wer sind Sie?“ schrie er.
Ich darf die Kontrolle nicht verlieren, redete er sich ein. Es muss eine Erklärung geben.
- „Kommen Sie raus[[Image:“ entfuhr es ihm. Eines war jedenfalls klar: Er war noch stark genug, um zu kämpfen. Er hörte sein Herz so laut klopfen, wie die Trommel seines Onkels Denarius. Dann kam ein Wesen von knapp einem Meter aus dem Nichts und flog auf der Höhe seines Gesichts durch die Lüfte. - Freut mich, junger Fyros, wie heißt du? - Aetis, antwortete er, ohne zu verstehen was vor sich ging. Ich bin verrückt geworden|]] Außer? Doch das war nicht denkbar. Keiner aus seinem Clan hatte jemals einen von ihnen gesehen. An den Wiederaufbau der Welt zu glauben, ja, aber an diese legendären Wesen?!
- Hab keine Angst, ich bin ein Freund deines Volkes, sagte das Wesen und lächelte ihm zu.
In seinem Mund stand kein Zahn mehr. Wie kaute er seine Nahrung? fragte Aetis sich und schüttelte den Kopf darüber, dass er sich so dumme Fragen stellte.
- Sind Sie ein Kami? fragte er, ohne zu sehr daran glauben zu wollen.
- So nennen die Homins uns in ihrer Sprache, antwortete der Kami.
Plötzlich verschwand er. Aetis rieb sich die Augen und erkannte, dass sein Bewusstsein ihn betrogen hatte. Doch dann zupfte jemand ihn am Ärmel. Er drehte sich um und erblickte den Kami.
- Wie ist das möglich?! fragte er unglaubwürdig.
Der Kami lächelte erneut.
- Es gibt so viele Dinge die du lernen und verlernen musst. Atys ist viel komplizierter als die Deinen es annehmen mögen. Wir, die Kamis, können Wunder vollbringen und wir sind bereit, sie mit Euch zu teilen, wenn Ihr uns Euer Vertrauen schenkt. Atys braucht junge Homins mit gutem Willen. Atys ist noch lange nicht geheilt. Wir zählen auf die jungen Generationen, um den Planeten wieder zu bevölkern und zu beleben.
- Können Sie mir beibringen, wie man verschwindet und wieder auftaucht? Aetis war fasziniert und zweifelte keinen Augenblick mehr daran, dass er etwas Wirkliches sah.
- Das und noch Vieles mehr. Doch Geduld du musst haben und arbeiten. Zahlreich sind die jungen Homins wie du, die ich habe nach Kaemon in die Lehre gebracht und die geworden sind nichts anderes als habgierige und machtsüchtige Taugenichtse.
- „Ich bin nicht so! Ich schwöre es Ihnen[[Image:“ schrie der Homin. Bitte, verlassen Sie mich nicht. Ich bin bereit alles zu tun, wenn Sie mich zu dieser Stadt bringen. Ich werde Ihnen beweisen, dass Sie Ihr Vertrauen zu Recht in mich gesetzt haben. Der Kami flog zwei Meter in die Höhe und blickte auf ihn herab. - Also gut, dann bereite dich auf eine lange Reise vor. Die nächste Stadt ist sehr weit von hier entfernt, meinte der Kami. Aetis streckte die Brust heraus und schaute das fliegende Wesen stolz an. - Ich bin bereit Ihnen bis ans Ende der Welt zu folgen. Ich werde allen Gefahren begegnen, rief er voller Begeisterung. - Verliere nie diese Abenteuerlust, junger Fyros, denn du wirst schnell verstehen, dass das Leben sehr gefährlich sein kann – sowohl in den Städten als in entlegenen Gebieten. Der Kami näherte sich Aetis im Schweben. Er schaute ihm tief in die Augen und fügte hinzu: - Du wirst alle deine Kräfte für deine Lehre benötigen. Du hast Glück, dass ich auf dich getroffen bin. Du hättest Jahre lang so herum irren können, ohne dass einer von uns dich gefunden hätte. Auch werde ich dir einen langen Marsch ersparen und dich zu deinem Ziel teleportieren. - Teleportieren? fragte Aetis. Er kannte diesen Ausdruck aus Märchen, doch ein seltsames Gefühl überkam ihn. Sich an einem Ort auflösen, um hunderte Kilometer entfernt wieder aufzutauchen? Trotz der Hitze lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. - Hast du Angst? - Nein, sagte Aetis, nicht ganz überzeugt. Ich bin bereit. Der Kami lächelte und spürte die Angst des jungen Fyros. Er machte eine Geste und auf ein Mal schien der Boden um Aetis zu verschwinden. Doch sehr schnell wurde Aetis’ Sicht wieder klar. Tränen flossen aus seinen Augen und liefen ihm die Wangen herunter. In der Nähe lag ein kleines Dorf. Baustellen. Homins wie er. Das war unglaublich|]] Er hatte es geschafft! Er war ein Held. Jemand klopfte ihm auf die Schulter. Er stieß einen erstaunten Schrei aus. Ein weibliches Lachen war die Antwort. Neben im stand eine junge Fyros.
- „Du Neuer musst lernen, diskreter zu sein, wenn du überleben willst“, sagte sie und zeigte auf einen Capryni, der sie böse anschaute.
- Diese Pflanzenfresser sind sehr bösartig, wenn sie sich angegriffen fühlen!
Aetis hob den Kopf. Er war nicht in der Lage, einen Ton von sich zu geben.
- Komm mit, du musst mit Boethus Cekian sprechen. Er wird dir vieles erklären und du musst noch viel lernen, ehe du in die großen Städte kannst.
Eine Brise Wind erfrischte ihm die Gedanken.
- Ein neues Leben wartet hier auf mich, dachte er und stieg zum Turm hinab.


Die Geschichte eines jungen Fyros - Zweiter Teil

Es fing an dunkel zu werden in Pyr, der Hauptstadt des Fyros Imperiums. Aetis wohnte seit etwa einem Monat in der Stadt und fing an, sie wie seine Hosentasche zu kennen. Er näherte sich einer Werkstatt und rief den Händler.
- „Dylion, schau mal was ich für dich habe! Zwei außergewöhnliche Gingo-Felle. Ich habe die Tiere extra für dich gevierteilt[[Image:“ rief er und setzte seine Tasche auf dem Tresen ab. Der alte Händler kratzte sich am Kinn und schaute sich das Ganze wenig überzeugt an. - „So jung sind diese Gingos aber auch nicht|]] Die Haut hat schon an Weichheit verloren. Was soll ich denn damit anfangen?“ machte der Händler sich lustig. „Na gut, ich gebe dir zweihundert Dapper, ich bin guter Dinge.“
Viele Krieger wären vor Zorn errötet und wütend zu einem anderen Händler gestürmt, doch Aetis kannte seinen Homin. Er wusste, dass es nur seine Art war, den Handel zu beginnen.
- „Zweihundert Dapper! Davon kann ich mir nicht mal eine Nacht in einem Gasthaus leisten. Normalerweise hätte ich das Dreifache verlangt! Doch ich glaube dir gern, dass du der ärmste Händler auf dem Markt bist und ich überlasse sie dir für fünfhundert Dapper.“
Dylion Tindix verdrehte die Augen als habe der Schlag ihn getroffen.
Das Gespräch dauerte noch zehn Minuten ehe sie sich auf dreihundert Dapper einigten.
Zufrieden mit sich und der Welt wog Aetis seine Perlen in der Hand ab. Er schlenderte in die Badegasse hinein und blieb vor der Badeanstalt der Stadt stehen. Er schaute in den Himmel und fand, er habe noch Zeit für ein Bad vor dem Abendessen.
Er betrat die Halle, wo ein Angestellter ihm entgegen kam.
- „Guten Abend, kann ich Ihnen helfen?“ fragte er mit einer schleimigen Stimme. „Ja, gib mir eine Umkleidekabine, ich freue mich auf ein Bad.“
Der Homin verbeugte sich kurz und bat ihn, ihm zu folgen. Es herrschte eine schwere und heiße Atmosphäre im Inneren. Als Aetis den langen Gang voller Türen entlang lief, war er zufrieden über seine Wahl. Er hatte den ganzen Tag lang gejagt und sich in der glühenden Hitze zu Tode geschwitzt. Er wollte seine Muskeln in der Hitze des Bades entspannen. Er betrat die Kabine, die der Angestellte ihm zuwies. Er zog sich vollständig aus und öffnete die andere Tür, die in das Bad führte. Das Zimmer war aus grünem Bernstein und voller Dampf.
Er ging zum großen Becken, doch es störte ihn, dass so viele Besucher dort waren, vorwiegend Fyros.
Er setzte sich an den Beckenrand, beugte sich nach vorne und steckte den Arm ins Wasser. Es war ziemlich warm. Er zog eine Grimasse und zögerte einen Augenblick, ehe er sich ins Wasser begab. Er tat dies langsam und kontrollierte seinen Atem.
Er hing sich an den Beckenrand und schloss die Augen.
- „Das ist das erste Mal, dass ich dich hier sehe. Bist du schon lange in Pyr?“
Aetis öffnete die Augen und schaute nach links. Er sah das Gesicht eines Fyros Anfang Vierzig.
- „Einen Monat, doch ich habe nicht vor, länger als nötig hier zu verweilen“, antwortete Aetis in der Hoffnung, das Gespräch damit zu beenden.
- „Wieso willst du uns denn schon verlassen? Gefällt Pyr dir nicht?“ fuhr der Unbekannte fort.
Aetis lächelte.
- „Ich will andere Hominländer und ihre Schätze kennen lernen. Ich bin sehr neugierig.“
- „Das dachte ich mir!“ rief er, lachend. „Mein Name ist Partacles, ich bin einer der Senatoren, die unser Volk im Namen des Imperators Dexton regieren. Ich bin für die Militärangelegenheiten zuständig und die Kamis wissen, dass es sich um wichtige Dinge handelt.“ rief er.
- „Außer den Kitins sehe ich keine drohenden Konflikte“, gab Aetis zurück, dem die Entwicklung des Gesprächs missfiel.
Partacles näherte sich Aetis und flüsterte:
- „Glaubst du wirklich, der Frieden zwischen den Homins würde ewig währen? Denk nur an die Ambitionen der Karavan! Dir wird schnell einleuchten, dass die Matis uns angreifen, sobald sie nur können. Der Frieden währt nur, weil die Völker noch zu schwach sind, um ihr Territorium zu erweitern. Doch die Dinge entwickeln sich schneller, als du meinst. Die vier Hominrassen sind dabei, ihre vergangenen Reiche wieder aufzubauen. Unser gute Imperator wird seinen imperialen Palast wieder errichten und ich persönlich habe schon mehrere Generale ernannt, die sich um die Rekrutierung von Gilden kümmern, um die zukünftigen Aufgaben zu meistern.“
Aetis machte ein bedrücktes Gesicht. Er hatte keine Lust, solche Überlegungen anzustellen. Er war ein Krieger und Abenteurer und scherte sich nicht um Politik. Warum erzählte der andere ihm das alles?
Partacles legte die Hand auf seine Schulter.
- „Ich brauche junge Fyros wie dich, um als Agent für mich zu arbeiten. Uns fehlt es an Informationen über die Geschehnisse bei den Matis und Trykern. Willst du einer meiner Spione sein? Und ehe du antwortest, bedenke, dass du dir viel Geld und Ehre verdienen kannst. Sehr viel für einen jungen Homin… Bedenk nur, was du dir alles leisten könntest…“
Aetis war verwirrt. Als er sein Dorf verließ, hatte er keine Ahnung in welchem Maße die Welt sich änderte. Es würde vielleicht wieder zu einem Krieg zwischen den Homins kommen. Er hatte einen bitteren Geschmack im Mund. Er schüttelte den Kopf und schaute Partacles tief in die Augen.

- Ich werde darüber nachdenken, kann Ihnen aber nichts versprechen.
- Lass dir Zeit, junger Fyros. Es gibt nichts Schlimmeres, als Entscheidungen zu überstürzen.
Daraufhin ließ Partacles den Rand los und schwamm bis zu den Stufen des Beckens, um aus dem Becken zu steigen.
Endlich konnte Aetis sich entspannen. Er wollte doch nur seine Ruhe. Er kannte die politischen Sitten der Gesellschaft nicht und wollte auch nichts darüber wissen.
Er blieb noch ein paar Minuten, um das heiße Bad und dessen Dampf zu genießen. Ehe auch er das Bad verließ, nahm er noch eine eiskalte Dusche, die seinen ganzen Körper straffte.
Nachdem er sich wieder angezogen hatte, ging er auf die Straße und genoss die leichte Brise, die durch die Straßen von Pyr wehte. Partacles Worte schienen ihm schon weit weg. Sein Magen knurrte seit einigen Minuten und die Lust, sich ein üppiges Essen zu gönnen, war sein Hauptgedanke. Er ging die Dexton-Straße hoch und erreichte den Brunnenplatz. Die Bar war linkerhand. Er betrat das Gebäude ohne zu zögern und nahm an einem freien Tisch Platz.
Ein Musiktrio spielte traditionelle Lieder. Drei junge Fyros legten einen eleganten Tanz zwischen der Bar und den ersten Tischen aufs Parkett. Sie bewegten sich graziös und subtil im Schein der Laternen. Aetis bestellte ein Scrath-Bier und ein gegrilltes Bodoc-Steak mit geschmorten Larven. Trotz der harmonischen Bewegungen der jungen Mädchen kreisten seine Gedanken nun um Partacles Worte. Mit Geld wäre alles einfacher! Er müsse nicht mehr Stunden lang jagen, um sich eine schäbige Unterkunft leisten zu können… er könne nach Lust und Laune in den Tag hinein leben. Außerdem wäre der Umgang mit Frauen wesentlich einfacher. Er schmunzelte und schüttelte den Kopf. Nur die Älteren glauben noch, Frauen seien käuflich. Seit dem unfreiwilligen Exil in den Urwurzeln hat die Fyros-Gesellschaft sich gewandelt. Die Fyros-Frauen sind dem Beispiel anderer Völker gefolgt und haben sich behauptet. Die Regierende Leanon ist das beste Beispiel. Wenn ein Kami meine Gedanken lesen könnte, würde er mich auf der Stelle in die hinterste Wüste teleportieren! Dachte er bei sich und lächelte.

- „Kann ich mich zu Ihnen setzen?“ hörte er eine Stimme mit einem besonderen Akzent.
Aetis schaute auf und kreuzte den Blick eines jungen Matis.
- „Selbstverständlich“, antwortete er.
Der Matis nahm Platz. Er sah gutmütig aus, hatte große blaue Augen und einen dünnen Bart, der ihn älter machte.
- „Ich liebe Ihre Stadt. Sie können sich glücklich schätzen. Wussten Sie dass Pyr die größte Hominstadt auf Atys ist?“
Aetis verneinte mit dem Kopf und seine Augen wichen nicht von den schönen Fyros-Mädchen, die einen neuen Tanz anfingen.
- „Sie sind ja nicht sehr gesprächig. Vielleicht sollte ich mich vorstellen: Lato Nivaldo, Matis-Botschafter. Ich bin hier, um Beziehungen zu Ihrem Volk zu knüpfen. Mir gefällt die Idee, der Frieden könne ewig zwischen unseren Völkern währen.
- „Ich habe da aber was anderes gehört…“, gab Aetis zurück.
- „Wie?“ erstaunte sich Nivaldo. „Und was haben Sie denn gehört?“
Aetis regte sich über seine Antwort auf und nahm einen Schluck Bier. Er war darauf herein gefallen wie ein blutiger Anfänger! Der Matis wollte ihm Informationen entlocken und hatte ihn vielleicht sogar mit Partacles gesehen. Er musste aufpassen, was er sagte.
- „Die Karavan mögen uns nicht besonders und es heißt, Ihr seid ihre größten Anhänger“, sagte er vorsichtig, nachdem er jedes Wort auf die Goldwaage gelegt hatte.
- „Sicher. Es ist jedoch kein Verbrechen, seine eigene Meinung zu haben. Jena ist unsere Göttin und leitet unsere Taten, doch keines ihrer Gebote sagt uns, das gute Wort mit Gewalt zu verbreiten.“
Aetis zog ein wenig überzeugtes Gesicht.
- „Aber respektieren Sie wirklich unsere Überzeugungen?“
- „Glauben Sie, ich sei freiwillig Botschafter bei Ihrem Volk geworden, wenn ich es nicht mögen würde? Wenn Sie nur in unsere Gefilde kämen, würden Sie eingesehen, dass Sie uns zu Unrecht als Fanatiker abtun.“
- „Das ist ja schön und gut, aber was würde ich dort machen ohne Dapper und ohne Dach über dem Kopf?“ bemerkte Aetis, der hoffte das Gespräch damit zu beenden.
Nivaldo schaute besorgt drein und runzelte die Stirn.
- „Ja, das Geld spielt zunehmend eine wichtige Rolle in unserer Welt, doch ich habe vielleicht eine Lösung. Ich bin ein Gesandter des Herzogs Rodi di Varrello, einem Pendant zu Ihren Senatoren, der sich unter anderem um den Handel kümmert. Er hat mir aufgetragen, ihm bittere Aromapflanzen aus Ihrem Land zu schicken.“
Als Aetis ihn fragend anschaute, antwortete er ohne auf die Frage zu warten.
- „Die Adeligen meines Volkes sind gierig nach diesen Gräsern, wie nach allen Seltenheiten. Bringen Sie mir, sagen wir, fünf Säcke und ich werde dem Herzog von Ihnen erzählen. Ich bin sicher, er hat ein paar lukrative Missionen an Ort und Stelle für Sie.“
Aetis sagte sich, er könne seinem Schicksal nicht entgehen. Mit dem Vorschlag von Partacles und dem von Nivaldo musste er die Region verlassen. Wie dem auch sei! Aber eines war klar, er würde für die Fyros arbeiten und sein Volk niemals verraten.
- „Ich werde darüber nachdenken, aber ich muss schon sagen, Ihr Vorschlag klingt interessant. Und wenn Sie mir meine drei nächsten Biere ausgeben, könnte meine Entscheidung zu Ihren Gunsten ausfallen.“
Der Matis lächelte und nahm die Dapper aus seiner Geldbörse.
- „Hier, nehmen Sie das. Ich bin sicher, das reicht um den Abend in einem der besten Etablissements von Pyr ausklingen zu lassen. Kommen Sie in vier Tagen mit den Pflanzen hierher“, sagte er und ging.
Aetis senkte den Blick, nahm die Dapper und wog sie in der Hand ab.
-Das ist also der Preis für den Verrat…?


Die Geschichte eines jungen Fyros - Dritter Teil

- Ich bin froh darüber, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast, antwortete Partacles, nachdem Aetis ihm seine Begegnung mit Lato Nivaldo geschildert hatte. Die Matis sind so gefährlich wie das Goo.
Aetis war zwei Mal in der Hoffnung in den Hammam zurückgekehrt, den Senator wieder zu sehen. Beim zweiten Mal hatte er Glück. Der Homin genoss die Wohltaten des Bads im großen Becken.
- Ich bin ein Fyros und hätte niemals akzeptiert, für sie zu arbeiten. Ich liebe mein Volk, antwortete Aetis.
Partacles lächelte zufrieden. Er mochte diese Art von Homins, für die Werte wie Ehre und Vaterland mehr zählten als Geld.
- Na dann, wollen wir unseren Fürsten nicht enttäuschen. Du wirst seinen Vorschlag annehmen und ihm so viele aromatische Pflanzen bringen, wie er wünscht. Das ist ein guter Weg, sein Vertrauen zu gewinnen.
- Ich bräuchte da aber Hilfe, sagte Aetis, der sich bewusst wurde, welch eine wichtige Entscheidung er getroffen hatte.
Er würde nie wieder der unbeschwerte und unschuldige Homin sein können, der er bislang war. Er betrat ein neues Universum – im Guten wie im Bösen.
- Du wirst Kontakt zu dem Abbaumeister Galeos Ion aufnehmen. Als Chef der Gilde der Schwarzen Gesichter kann er dir helfen, geeignete Arbeitskräfte und Material zu finden, um die Pflanzen zu sammeln. Er hat einen etwas rauen Charakter, doch du kannst ihm vertrauen. Die schwarzen Gesichter waren dem Imperator immer treu. Du wirst morgen zu ihm gehen. Seine Gildenhalle ist in der Leanon-Straße.
Aetis nickte und wollte das Bad verlassen, als der Senator ihn noch ein Mal beim Arm nahm.
- Pass gut auf dich auf, junger Aetis. Niemand kann dir helfen, wenn die Matis herausfinden, dass du sie hintergehst. Sag nicht zu viel. Schweigsamkeit ist dein bester Verbündeter.
Aetis bedankte sich und grüßte ihn.
- Als er den Hammam verließ, war er überhaupt nicht entspannt, denn dieses Gespräch hatte ihn erschöpft. Kaum war er in die Dienste des Imperators getreten, schon spürte er die Last auf seinen Schultern. Eines war sicher: Er durfte nicht versagen.
Am Tag darauf ging Aetis in die Gildenhalle der Schwarzen Gesichter. Das Gebäude strotzte vor Leben. Diejenigen, die von einer Expedition zurückkehrten, zeigten, was sie gefunden hatten und erzählten von ihren Erlebnissen. Andere bereiteten sich vor, um aufzubrechen und kontrollierten ein letztes Mal ihre Ausrüstung und die Orte, an denen sie Quellen abbauen wollten. Manche schienen sich auch um die Verwaltung der Gilde zu kümmern, denn sie beantworteten Fragen und erteilten Befehle.
Aetis fragte nach Galeos Ion. Er wurde zu einem Homin in einem gewissen Alter geschickt, der in ein Gespräch mit drei Fyros vertieft war, die Aetis anhand ihrer Ausrüstung als Wüstenabbauerinnen einstufte. Der feine Staub auf ihren Kleidern deutete darauf hin, dass sie eine arbeitsreiche Nacht hinter sich hatten.
- …bester Qualität! Wie ich sehe, beherrscht ihr das Abbauen der Dzao-Faser. Das wurde auch Zeit. Geht zu Mila Abygrian, er kann euch vielleicht einen Handwerker vermitteln, der nach Rohstoffen sucht.
Während sie sich bedankten und von Galeos Abschied nahmen, ging Aetis, der geduldig gewartet hatte, auf ihn zu.
- Ah, du musst Aetis sein. Man hat mir dein Kommen angekündigt. Ich bin Galeos Ion…
Er rief zwei junge Homins, die in einer Ecke diskutierten, zu sich.
- … das sind Eree und Mokra. Sie sind Mitglieder der Gilde der Schwarzen Gesichter, die ich anführe. Sie werden dir bei deiner Mission helfen.
Die jungen Leute begrüßten sich kurz.
- Wir wissen, dass es einen Ort an der Lichtung des Flammenden Waldes gibt, der reich an Aromapflanzen ist, fuhr Galeos fort. Passt gut auf, sie sind nicht einfach abzubauen. Außerdem ist die Quelle von bester Qualität, darauf müsst ihr auch Acht geben. Ihr müsst behutsam mit der Quelle umgehen, sonst wird sie explodieren und die wertvollen Rohstoffe verschwinden erneut im Boden. Doch wenn ihr euch gut anlegt, müsstet ihr zu dritt in der Lage sein, die acht Säcke an einem Tag abzubauen. Falls niemand euch das Gehirn sprengt!
Galeos lachte laut los.
Aetis zog ein bestürztes Gesicht. Das war ja eine eigenartige Art, ihn zu empfangen. Plötzlich schaltete er.
- Acht Säcke? Ich brauche aber nur…
- Was hast du denn gedacht, junger Fyros? unterbrach Galeos, der wieder ernst war, ihn abrupt. Dass wir umsonst für dich arbeiten? Ich soll dir zwei meiner Lehrlinge und drei Mektoubs zur Verfügung stellen, nur weil du mich darum bittest?
Aetis bekam eine Gänsehaut. Er wollte auf die harten Worte von Galeos reagieren, doch dann erinnerte er sich an Partacles Rat: Reden ist Silber, schweigen ist Gold.
- Ich sehe, wir verstehen uns. Gut. Es ist schon spät am Morgen, ich rate euch, sofort aufzubrechen, wenn ihr noch vor Einbruch der Nacht zurück sein wollt.
- Ich arbeite gerne im Sternenlicht, antwortete Mokra.
- Das ist schön für Sie und ich bin sicher, die Goaris sind mit Ihnen einverstanden. Ich will wegen solch einer Lappalie jedoch keine drei Mektoubs verlieren. Los geht’s und macht der Gilde und dem Imperator alle Ehre!
Daraufhin kehrte Galeos ihnen den Rücken und überließ die drei Homins sich selbst.
- Keine Bange, er ist immer so schroff, doch es ist ein ehrlicher Kerl, beruhigte Eree ihn als sie draußen waren. Komm, wir gehen sofort zu den Südställen, die Mektoubs warten auf uns.

Dort wechselte Eree ein paar Worte mit dem Stalljungen, der ihnen drei Tiere herausholte.
- Ich hoffe, du kannst auf einem Mektoub reiten, sonst musst du uns nachlaufen, scherzte Eree und gab ihm die Zügel in die Hand. Doch dann sind wir schon fertig, ehe du überhaupt ankommst!
Aetis fand den Humor des jungen Mädchens witzlos.
- Schneid kein Gesicht Aetis. Sie hat den gleichen Humor wie Galeos, doch mit der Zeit gewöhnt man sich dran wie an Sägemehl unterm Regen.
Aetis war sich nicht sicher, den Vergleich verstanden zu haben, fragte aber nicht nach. Er ging zu seinem Reittier und stieg mit einer beispielhaften Leichtigkeit auf.
- Ist ja gut, ich habe nichts gesagt, sagte Eree.
- Wir nehmen den Pass zu den Canyons. Ich liebe diese Gegend und es sind nicht viele Leute dort. Viele fürchten sich vor der Gegend. Ich schäme mich fast dafür, dass es so viele ängstliche Fyros gibt! meinte Mokra.
- Wir wollen doch das Gegenteil beweisen, oder?
- Ganz genau! antwortete Eree.
Beide jauchzten gemeinsam und galoppierten durch die Wüste davon.

Sie ritten fast eine Stunde im Galopp, ehe sie die großen verkohlten Bäume sahen. Der Schweiß stand ihnen auf der Stirn. Die Tiere, die den ganzen Weg mit Fußtritten angetrieben worden waren, muhten vor Erschöpfung und hatten ein großes Netz Spucke aus dem geöffneten Maul hängen.
- Die Zone hier scheint mir gut, was meint ihr? fragte Mokra.
- Ein Ort wie alle anderen auch, antwortete Eree.
Aetis sah auf. Er stieg von seinem Tier ab und streichelte ihm den Rüssel. Es hatte sich eine kleine Belohnung verdient. Er nahm eine kristallisierte Honigkugel aus seiner Tasche und gab sie ihm. Das Tier fraß sie gierig auf.
- Lasst mich nur machen, rief Eree und machte ein paar Schritte.
Aetis beobachtete sie aufmerksam. Sie nahm ein bisschen grünes Puder aus einer kleinen Tasche und rieb es vorsichtig in ihren Händen. Ihre Gesichtszüge verrieten, dass sie äußerst konzentriert war. Während sie ihr Gesicht vor Anstrengung verzog, fing das Puder leicht zu leuchten an. Sie warf es zu Boden. Aetis sah, wie das Sägemehl auf einmal an mehreren Stellen aufgesaugt wurde.
Aetis konnte es kaum fassen. Entweder sie hatte unglaubliches Glück oder einen ungewöhnlichen sechsten Sinn. Es waren vier grüne Blasen – Quellen - aus dem Boden geschossen.
- Also, bei wem können wir uns bedanken, prahlte sie und stemmte die Arme in die Hüften.
Aetis konnte es sich nicht verkneifen, zu lächeln. Dieses Mädchen gefiel ihm doch. Mit ihrer aufsässigen und jungenhaften Art und ihrem beigefarbenen Hobenanzug sah sie einfach hinreißend aus.
- Danke, danke. Glaub ja nicht, dass du so einfach davon kommst. Fang auf! rief Mikra und schoss ihr eine Hacke.
- Die beiden kennen sich schon seit längerem, dachte Aetis etwas eifersüchtig.
Aetis nahm seine eigene Hacke aus dem Sattel, während Mokra und Eree schon mit dem Abbau der Pflanzen anfingen. Da Aetis besser mit einem Schwert als mit einer Hacke umgehen konnte, schaute er ihnen noch einen Augenblick zu. Eree grub in der grünen Schicht der Quelle, um die wertvollen Pflanzen aufzulesen, die sie an die Oberfläche gebracht hatte, während Mokra den Boden auf der Seite befestigte, damit die Quelle nicht plötzlich explodierte und ihre Anstrengungen zunichte machte.
Er wandte sich an Aetis.
- Noch nie gehackt? Komm wir zeigen es dir, man hat den Handgriff schnell heraus.

So gruben sie unentwegt während vier Stunden weiter. Sie wechselten sich regelmäßig ab: Einer hackte, der andere kümmerte sich um den Erhalt der Quelle und der Dritte ruhte sich aus.
Als der Tag vorbei war, hatten sie ihre Säcke gefüllt. Nachdem sie die Mektoubs damit beladen hatten, ruhten sie sich aus und aßen einen Happen. Die Sonne verschwand hinter dem Horizont und die ersten Sterne fingen an, am Himmel zu leuchten.
- Ich glaube, wir haben uns unseren Lohn verdient, sagte Mokra.
Trotz seiner Ausbildung als Krieger spürte Aetis jeden einzelnen Muskel. Er hätte nie gedacht, dass graben so anstrengend sei.
- Das Ganze war der Mühe wert, sagte er auf dem Wüstensägemehl liegend.
- Ein paar Dapper mehr in der Tasche können nicht schaden, ja, antwortete Mokra.
- Es reicht um die Reise zu bezahlen, ja, entfiel ihm, ehe er sich auf die Zunge biss.
Wieso kann ich den Mund nie halten? fragte er sich.
- Wovon redest du? fragte Eree interessiert.
Er wollte schweigen, doch als er Erees neugierige Augen sah, wusste er, dass es sinnlos war.
Er erzählte ihnen die ganze Geschichte und nahm ihnen das Versprechen ab, nichts zu sagen.
- Was für eine Geschichte! Ganz Pyr überwacht dich seit deiner Ankunft ... und du willst wirklich dorthin zurück? fragte Mokra. Mich würden keine zehn Mektoubs dorthin kriegen. Eree blieb still. Aetis beugte sich zu ihr.
- Du sagst doch nichts, oder? flehte er sie an und hoffte, sie sei ernst.
Sie gab sich zögerlich und antwortete dann.
- Wenn ich mit dir kommen darf, verspreche ich, nichts zu sagen.
Er hatte sich alles Mögliche erwartet, außer das. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
Du hast gesagt, der Matis hätte Schwierigkeiten Fyros zu finden, die für ihn arbeiten. Er dürfte also kein Problem haben, oder?
- Ja aber, und Galeos?
- Galeos? Ich gehöre ihm nicht! Und ich habe es satt, im Sägemehl zu graben. Ich will den Rest von Atys kennen lernen. Dir bleibt sowieso nichts anderes übrig. Ich komme mit dir und basta.
Aetis schwieg, doch als sie sich auf den Rückweg machten, strahlte er übers ganze Gesicht.

In den Räumlichkeiten der Gilde der Schwarzen Gesichter freute Galeos sich mehr über seine drei Säcke als über den Fortgang von Eree. Er meckerte, doch er konnte nichts gegen ihre Entschlossenheit tun und ließ sie gehen.

Nichts war leichter als Lato Nivaldo zu überreden.
- Aber gerne, ich bin froh, dass Sie Leute für meine Sache gewinnen konnten, lächelte der Botschafter, nachdem Aetis ihm den Grund für Erees Anwesenheit erklärt hatte.
- Ich kann mir zwar kaum vorstellen, dass Yrkanis so schön ist wie Pyr, doch ich will mich auf das Abenteuer einlassen.
- Gut. Wir treffen uns am Karavanaltar südlich von Pyr. Der Karavan-Empfänger kennt mich und er wird Sie mit Pakten für die Hauptstadt der Grünen Anhöhen versorgen. Keine Sorge, dank der Qualität der Pflanzen, die Sie mir gebracht haben, kann ich Ihnen beiden die Reise bezahlen. Ich kündige dem Fürsten Ihre Ankunft an, Sie müssen nur…
Bei den letzten Worten des Botschafters fing Aetis Herz an, schneller zu schlagen. Sie würden eine neue Region kennen lernen, ein anderes Volk. Eree und er schauten sich an und ihre Augen strahlten voller Vorfreude auf das Abenteuer, das sie erwartete.


Die Geschichte eines jungen Fyros - Vierter Teil

Ehe Aetis und Eree die Augen öffneten, sammelten sie sich einen Augenblick lang. Die Karavan-Teleportation war ein ungewöhnliches Gefühl gewesen. Während der Reise hatten sie den Eindruck, sich in einer Hülle zu befinden. Da sie von der Außenwelt abgeschnitten waren, hatten sie nicht das Gefühl gehabt, ihr Körper verteile sich im Netz, so wie das bei den Kami-Teleportationen der Fall war. In ihrem Kopf war jedoch die gleiche Hitze entstanden und hatte sich im ganzen Körper verteilt.
Als sie die Augen öffneten, erblickten sie die graue Form des Altars. Ein kurzer Blick genügte, um zu wissen, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Die herbstlich roten Bäume ließen keinen Zweifel daran. Yrkanis, die pflanzliche Stadt, erstreckte sich vor den zwei jungen Fyros.

Sie betraten das Zentrum von Yrkanis auf dem nächsten Weg und ließen sich kein architekturales Detail der Gebäude entgehen. Sie bemerkten nichts von den misstrauischen Blicken mancher Matis.
- Es ist wundervoll! entzückte sich Eree. Ich hätte nie gedacht, mich so für diese Natur begeistern zu können. Es ist so…
- überwältigend, vervollständigte Aetis.
Eree lächelte und nahm ihn bei der Hand.
- Schickt Botschafter Lato Nivaldo Euch?
Aetis und Eree drehten sich um. Ein alter Matis mit dünnen und festen Lippen beobachtete sie kalt.
- Ja, wir sollen den Fürst Niero di Va…, fing Eree an.
Doch der Matis unterbrach sie einfach.
- Gut, wenn Sie mir bitte folgen würden!
Die beiden Fyros schauten sich an, überrascht von dieser Unterbrechung. Der Matis war schon weiter gegangen, ohne sich umzudrehen. Achseln zuckend folgte Aetis ihm, Eree an seiner Seite.
- Ich bin Dino Valetti, Intendant des Fürsten. Er hat mich beauftragt, Sie abzuholen und in sein Büro zu bringen.
Aetis war etwas perplex. Eree hingegen genoss die Stadt und schaute sich alles an.
- Glaubst du, das geht in Ordnung? murmelte er Eree leise ins Ohr.
Aetis Magen drehte sich vor Aufregung um. Er konzentrierte sich, um sich an das Gespräch mit Partacles zu erinnern, das sie vor ihrer Abfahrt in seinem Büro geführt hatten.

- Was hier gesagt wird, muss unter uns bleiben. Ich habe euch ausgewählt, denn Di Vanochi wird euch für zwei junge glaubwürdige und leicht zu manipulierende Fyros halten.
Die Worte des Senators erstaunten Aetis, doch er sagte nichts. Partacles schien nicht so entspannt und freundlich, als bei ihren Begegnungen im Bad.
- Di Vanochi ist ein hinterhältiger und sehr intelligenter Homin. Ihr müsst also gut aufpassen, was ihr sagt!
Er stand auf und ging im Büro umher.
- Der Anführer der Zorai, der große Weise Mabreka, will euch das Buch der Enthüllungen überreichen, in dem die Worte des Ma-Duk niedergeschrieben sind. Dieses Relikt bedeutet unseren beiden Völkern sehr viel! betonte er.
- Sie wollen doch sicher nicht, dass wir es selbst transportieren? fragte Aetis ungläubig.
- Natürlich nicht! Dazu bin ich nicht verrückt genug, lächelte er. Ich will, dass ihr Di Vanochi als zwei dapperdurstige junge Fyros aufsucht. Wir wissen, dass dieser Fürst Wind von diesem Konvoi bekommen hat. Doch er hat keinen Schimmer, wann das Ganze stattfinden soll und welchen Weg der Konvoi von Zora aus nehmen wird. Ich will, dass er mit seinen Nachforschungen aufhört, ehe er doch noch alles herausfindet.
Er ging mit gesenktem Kopf auf und ab. Er schien laut nachzudenken.
- Ihr werdet es ihm mitteilen.
- Bitte? Aetis verstand nicht ganz.
- Ihr werdet ihm das richtige Datum stecken, doch der Weg wird ein ganz anderer sein. Der Weg, den ihr ihm angeben werdet, bietet nur eine Möglichkeit für einen Hinterhalt… und zwar im Knoten des Wahnsinns. Dort wird seine Truppe eine kleine Überraschung erleben. Danach werden wir hoffentlich Beweise gegen Di Vanochi haben, die wir König Yrkanis vorlegen können. Mabreka hat auch vor, sich des Stammes zu entledigen, der für den Fürsten arbeitet. Diese Söldner haben den Interessen der Zorai in letzter Zeit ziemlich geschadet.
- Er kann doch keinen Zorai-Konvoi angreifen! Das wäre ja als würde er Krieg erklären! rief Eree aufgeregt.
- Natürlich nicht! Er benutzt anscheinend einen Stamm des Kranken Landes. Di Vanochi ist bereit alles zu tun, um die Gunst der Karavan und des Königs zu gewinnen. Er ist davon überzeugt, danach ein Held bei seinem Volk zu werden und von Yrkanis geehrt zu werden. Er will sich jedoch absichern und das Risiko nicht eingehen, entdeckt zu werden.
- Doch…wenn er den Betrug aufdeckt, sind wir tot! rief Aetis.
- Ihr habt doch hoffentlich nicht geglaubt, es würde einfach werden, oder? fragte Partacles und tat überrascht. Ihr müsst euch beim Fürsten rechtfertigen und ich habe euch schon eine Erklärung vorbereitet. Der Kontakt zu der Gilde der Schwarzen Gesichter war nicht umsonst. Durch die enge Beziehung, die sie zu den Verbrannten Gesichtern - der imperialen Garde – pflegt, hat Galeos erfahren, was ihr jetzt wisst. Wir haben seinem Hang zum Alkohol dieses kleine Geheimnis zu verdanken, sagte er lächelnd.
Er näherte sich den beiden Fyros.
- Nach Ende der Mission werdet ihr eine üppige Belohnung vom Imperium erhalten.
Er neigte sich nach vorne, legte seine Hände auf ihre Schultern und nahm sie kräftig beim Schopf.
- Doch wenn ihr nur eine Sekunde daran denkt, mich zu hintergehen, verspreche ich euch, dass ihr lieber in einem Kitinnest landen würdet, als bei mir.
Er hatte keinen anderen Ton aufgelegt, doch das war auch nicht nötig. Sein Blick und seine Kraft zeigten zur Genüge, wie gefährlich und entschlossen dieser Homin war. Er machte eine Pause und fixierte die beiden Homins, die gegen die Schmerzen kämpften und dann lächelte er wie immer und ließ sie los, als sei nichts gewesen.
- Trotzdem wünsche ich euch eine gute Reise! Ich hoffe, ihr findet Gefallen an der Exotik von Yrkanis. Wir sehen uns wieder, wenn ihr zurück seid.
Der Senator ließ ihnen keine Chance, zu antworten. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und wandte sich wieder seinen Angelegenheiten zu.

Der Intendant brachte sie zu einem runden Gebäude, das etwas abseits der restlichen Gebäude stand.
- Falls ihr zurück hierher kommen wollt, ihr befindet euch im Südosten des Distrikts Yasson, teilte Dino Valetti ihnen mit. Hier ist das Privathaus des Fürsten.
Am Eingang standen zwei Wachen. Sie schenkten dem vorbei gehenden Intendanten und den zwei Fyros keine Aufmerksamkeit.
Dino Valetti stieg in den Aufzug, gefolgt von Aetis und Eree. Sie kamen in ein helles Zimmer im ersten Stock. Hinter einem Schreibtisch saß ein etwa 30-jähriger Matis und war in Dokumente vertieft. Die beiden Fyros betraten das Zimmer und der Intendant schloss die Aufzugtür, ohne ein Wort zu sagen. Er überließ die beiden Fyros sich selbst mit dem Homin, der schien der Fürst zu sein.


Die Geschichte eines jungen Fyros - Fünfter Teil

Aetis und Eree war es nicht ganz wohl. Der Fürst hatte seinen Kopf noch nicht von den Dokumenten erhoben.
- Entschuldigen Sie uns, wir…
- Einen Augenblick! unterbrach der Matis sie.
Es kehrte wieder Ruhe in dem Raum ein. Die beiden Fyros standen vor dem Aufzug und tauschten beunruhigte Blicke aus.
Schließlich hob der Matis den Kopf.
Er starrte die beiden Fyros lange an.
- Herzlich willkommen, lächelte er. Ich bin der Fürst Niero di Vanochi. Es tut mir Leid, aber in meiner Position muss ich mich um langweiligen Papierkram kümmern und vergesse dabei, freundlich zu sein.
Darauf hin stand er auf und lud sie mit einer großen Geste ein, auf den beiden Stühlen vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen.
- Treten Sie nur näher. Der Botschafter hat mir in seinem letzten Brief nur Gutes über Sie berichtet. Sie haben gute Arbeit mit diesen Kräutern geleistet. Glücklicherweise, denn Yubo-Fleisch ist so fade ohne Gewürz.
Er setzte sich im selben Moment als sie.
- Lato sagte mir, Sie wollen einige Zeit hier bleiben, oder?
- Ja, aber das liebe Geld… fing Aetis an.
- …ist immer ein Problem, rief Di Vanochi. Keine Bange, ich habe ein paar Aufträge für Sie. Nichts schlimmes, generell handelt es sich um Rohstoffabbau, da Sie Experten auf diesem Gebiet sind.
Er fixierte die beiden Homins, die sich erneut unwohl fühlten.
- Was ist? Sie scheinen sich Sorgen zu machen? Lato sagte mir doch, Sie würden davon träumen, hierher zu kommen.
- Also… fing Aetis unsicher an.
Der Fürst beugte sich nach vorne, plötzlich interessierter.
- Ja?
- Also, wir sind nicht hier, um uns ein paar Dapper mit kleinen Missionen zu verdienen, fuhr Aetis fort.
- Wie?! Ich erweise Ihnen die Ehre, als erste Fyros für mich arbeiten zu dürfen. Ich vertraue Ihnen und sie antworten mir auf diese Art? Di Vanochi lief rot an.
- Ganz und gar nicht, beeilte sich Eree zu sagen. Wir wären geehrt, diese Missionen für Sie ausführen zu können. Doch wir haben Ihnen etwas viel besseres anzubieten als Kräuter.
Das Gesicht des Fürsten nahm wieder seine natürliche Farbe an. Er hatte sich beruhigt und lächelte wieder.
- Ich höre.
- Wir wollen 500 000 Dapper. Vorher sagen wir nichts, sagte Eree.
- Sehen Sie, manche meiner Angelegenheiten haben nichts mit der Krone zu tun. Ich kann keine solche Summe aus meinem persönlichen Vermögen aufbringen, ohne zu wissen, um was es geht, antwortete er mit einem traurigen Blick.
Er stand auf und ging auf die rechte Seite seines Schreibtisches.
- Ich benötige mehr als ein einfaches Versprechen, um Ihnen diese Summe zu geben, sagte er und verschränkte die Arme. Erzählen Sie mir ein bisschen und dann entscheide ich, ob es der Mühe wert ist.
Aetis schaute Eree an. Sie schienen alle beide unsicher zu sein.
- Ich habe wertvolle Informationen zu einem wichtigen Zorai-Konvoi nach Pyr, gab Eree zu.
- Wieso kommen Sie damit zu mir?
- Ich habe gehört, diese Art von Informationen würde Sie interessieren. Meine Begegnung mit Aetis war eine unverhoffte Gelegenheit, einen Nutzen daraus zu ziehen.
Der Fürst schien Eree nicht so recht zu glauben.
- Das Problem ist, dass ich schon viel über diesen Konvoi weiß. Welche Informationen haben Sie denn?
Die beiden Fyros schauten sich erneut an und jeder wartete, dass der andere den ersten Schritt macht. Der beeindruckende Fürst ließ ihnen keine Wahl.
- Wir kennen das Datum und die Route des Konvois.
- Und können Sie mir sagen, wie zwei junge Fyros, ohne Erfahrung, ohne Beziehungen, ohne Dapper und ohne Loyalität an Informationen kommen, die meine besten Agenten erfolglos versuchen, heraus zu finden.
Eree blieb ruhig.
Er hatte sich umgedreht. Er lächelte nicht mehr und beobachtete ihre Reaktion.
- Ich habe Beziehungen! antwortete sie und hob den Ton. Ich bin Mitglied der Gilde der Schwarzen Gesichter!
- Glückwunsch! antwortete der Fürst und lächelte spöttisch. Doch ich verstehe immer noch nicht, wie ein Insekt an dieses Geheimnis kommt.
Aetis stand auf. Er hatte die Manieren des Fürsten satt.
- Wenn Sie diesen Tag überleben wollen, rate ich Ihnen, sich wieder hinzusetzen, junger Homin.
Er hatte sich nicht bewegt, aber sein Blick zwang den Homin, sich wieder zu setzen.
- Entschuldigen Sie diese Unterbrechung, fahren Sie bitte fort, sagte er ungeduldig zu Eree.
- Meine Gilde hat gute Beziehungen zu der Gilde der Verbrannten Gesichter, die Garde der imperialen Elite. Mein Gildenchef weiß über all ihre Missionen Bescheid und auch über diese. Er pflegt auch gute Beziehungen zu Shooki-Alkohol und hat zu sehr bei einer falschen Person damit angegeben…
Eree zog ein ironisches Gesicht. Di Vanochi hingegen verzog keine Miene. Er schaute sie an und suchte nach einer Schwäche.
- Ich glaube Ihnen nicht… fing er an.
Aetis lief es kalt den Rücken herunter.
- …doch da ich keine andere Informationsquelle habe, werde ich versuchen Ihnen zu vertrauen.
Sein Lächeln war nicht gerade beruhigend.
- Ich höre, was wissen Sie?
- Zuerst das Geld, sagte Aetis, der sich wieder beruhigt hatte.
- Ich habe mich doch verständlich ausgedrückt: Meiner Meinung nach lügen Sie. Ich hoffe, Sie können also nachvollziehen, wie großzügig ich bin. Ich biete Ihnen sofort 200 000 Dapper an und noch Mal 500 000 wenn die Information sich als richtig erweist.
- Aber, das ist ja mehr als wir verlangt haben! wunderte sich Eree.
- Ich weiß. Das ist nur ein kleiner Anstoß, damit Sie mir die richtige Information geben… doch wenn Sie mehr Anstöße wollen, werden meine Wachen Ihnen diese gerne geben.
Er kehrte zu seinem Schreibtisch zurück und nahm eine kleine Klingel. Er klingelte und daraufhin betrat Dino Valetti den Raum sofort.
- Ja, mein Fürst? fragte er.
- Bringen Sie mir einen Sack mit 200 000 Dapper, ordnete der Fürst an.
Der Intendant machte sich sofort auf den Weg. Der Fürst blieb stehen und fixierte die beiden Homins ohne ein Wort zu sagen.
Der Intendant kam ein paar Augenblicke später mit einem Sack zurück. Er setzte ihn auf den Schreibtisch und verschwand wieder so schnell wie er gekommen war.
- Hier ist Ihr Geld. Nehmen Sie es, sagte der Fürst und zeigte auf den Sack.
Aetis stand auf und nahm die Börse an sich.
- Und jetzt erzählen Sie mir alles, lächelte der Fürst.
Eree sagte ihm dann alles, was sie wussten.

- Ich dachte mir schon, dass diese hinterhältigen Kerle das Tor nehmen würden. Sie wollen so schnell wie möglich nach Pyr.
Der Matis breitete eine Karte von Atys auf seinem Tisch aus.
- Hier müssen wir einen Hinterhalt legen.
Er zeigte auf den Engpass im Knoten des Wahnsinns.
- Sie reisen doch gerne, um neue Kulturen zu entdecken, nicht wahr?
Die zwei Fyros schauten ihn ungläubig an.
- Großartig! rief er, ohne auf eine Antwort zu warten. Sie werden diesen Angriff für mich vorbereiten!
- Wie? Wir? Aber…
- Selbstverständlich wird eine meiner treuesten Wachen Sie begleiten… Denn wenn Sie mich belogen haben, will ich Sie sofort tot!
Er hatte nicht von der Karte aufgeschaut. Er hatte diesen letzten Satz mit einer erschreckenden Lässigkeit gesagt.
- Bitte? hakte Aetis nach.
- Genug geredet! Sie müssen in einer Stunde los. Sie haben eine lange Reise vor sich. Natto! rief er. Natto wird Euch ins Zorai-Gebiet begleiten und Eure…Sicherheit gewähren. Ihr geht dahin, in den Hain von Umbra.
Die beiden Fyros drehten sich um, um sich den Matis-Krieger anzusehen, der eingetreten war.
- Das ist Natto, der Chef meiner Wachen.
Der Matis begrüßte sie mit einer Kopfbewegung.
- Ihr werdet einen netten Stamm kennen lernen, der schon für mich gearbeitet hat. Es handelt sich um die Antikamis, fuhr der Fürst fort. Natto wird dabei sein, um den guten Ablauf der Transaktionen zu sichern. Sie greifen den Konvoi an. Die Beute wird in zwei geteilt: Die Plünderung für sie und das Buch für euch. Natto, du bringst mir das Buch sofort, und wie ich doch hoffe in Begleitung unserer beiden Freunde. Ihr habt nur wenig Zeit, ihr müsst jetzt los.
Natto machte eine Handbewegung und forderte sie auf, ihm zu folgen.
Danach widmeten sie sich der Reisevorbereitung.
- Wir werden Karavan-Pakte benutzen, um in den Hain von Umbra zu gelangen. Dort haben wir einen Tag Fußmarsch vor uns, um mit ein bisschen Glück ins Lager des Stammes zu gelangen.
Der Matis sprach im Gehen. Das wenige Proviant das sie mitnahmen, war schnell gekauft.
Sie gingen auf den Karavan-Altar zu.
Aetis und Eree hatten nur wenig Zeit, um die atemberaubende Matis-Stadt zu besichtigen. Sie hatten jeden Augenblick genossen und sich alles mit großen Augen angeschaut. Durch diese kurze Besichtigung konnten sie ihre Mission eine Weile vergessen. Der Matis-Krieger, der zuerst etwas kalt gewirkt hatte, erläuterte ihnen historische Details der Stadt.
- Ich weiß, dass ihr Yrkanis am liebsten länger besichtigt hättet, doch wir haben nur wenig Zeit. Ihr werdet genügend Zeit haben die Stadt zu genießen, wenn wir zurück sind. Ich glaube ohnehin, dass ihr hier bleiben solltet. Weit weg von den Kamisten jedenfalls.
- Er hatte ein freundlicheres Gesicht als im Büro von Di Vanochi.
- Hier wären wir. Wartet hier auf mich, ich werde mit dem Karavan-Empfänger reden.
Die beiden jungen Fyros blieben stehen, während Natto auf den Empfänger zuging.
- Bis jetzt ging ja alles glatt, meinte Aetis.
- Ich glaube auch, dass er uns vertraut, nickte Eree.
- Schade, dass wir ihn betrügen müssen…
Die beiden Fyros schauten sich traurig an.
- Was ist los, ihr beiden? fragte Natto, als er zurück kam. Ihr braucht keine Angst zu haben. Die Zorai-Länder in die wir gehen sind zwar etwas feindlich gesinnt, doch ich kenne mich dort aus. Es wird alles gut gehen.
- Wir sind bereit, antwortete Aetis lustlos.
- Ihr zweifelt noch an euren Taten, wie? Im Leben muss man Entscheidungen treffen. Ihr habt schon eine getroffen. Ihr könnt jetzt nicht mehr zurück. Also müsst ihr euch damit abfinden und das erleben, was ihr beschlossen habt, zu erleben.
Aetis fühlte sich umso betroffener von den Worten des Matis. Er versuchte, trotzdem zu lächeln.
- Du hast ja Recht. Wir gehen in ein neues Land. Ich werde mehr an einem Tag erleben als in meinem bisherigen Leben.
Der Matis lachte los.
- So ist es schon besser! Deshalb gibt es ja auch die Teleportation.
Er überreichte jedem einen Pakt.
- Ehe ihr ihn brecht, möchte ich, dass ihr euch ein paar Regeln zu Herzen nehmt. Ihr tretet dorthin wo ich trete, ihr redet wenn ich euch es sage, ihr befolgt meine Befehle ohne Diskussion und spielt nicht die Helden. Kann ich mich auf euch verlassen?
Aetis und Eree nickten.
- Gut! Dann los!
Er brach den Pakt in seiner Hand und verschwand augenblicklich.
- Er hat Recht, wir können nicht mehr zurück, sagte Eree.
Sie brach ihren Pakt und verschwand ebenfalls.
- Na dann…los.

Dieses Mal verlief die Reise besser. Aetis achtete nicht auf die leichten Kopfschmerzen und öffnete die Augen.
Er wurde von mehreren eigentümlichen Tieren beobachtet. Sie waren rund und dick. Sie starrten ihn mit ihren hervorstehenden Augen an. Eines der Tiere kam auf ihn zu. Es hatte einen langen Rüssel, aus dem kleine Feuerzungen herausragten. Aetis griff automatisch nach der Glocke seines Schwerts.
Natto hielt ihn zurück.
- Keine Bange, es ist bloß neugierig. Die Wombais sind fromm wie Lämmer, wenn man sie in Ruhe lässt. Es ist sogar manchen Zorai-Stämmen gelungen, sie als Reittiere zu benutzen!
Der Wombaï stand vor ihm und fing an, seine Tunika mit seiner Rüsselspitze zu beschnüffeln. Natto schob ihn vorsichtig zur Seite. Das Tier zögerte und ging dann zurück zu seinen Gefährten.
Aetis schaute sich um. Sie standen vor einem Karavan-Altar, mitten auf einer Ebene.
- Das ist das Land der Zorai! rief er.
Eree sah auch etwas enttäuscht aus.
- Ich dachte, es sei ein Dschungel.
- Außer den Kräutern könnte man meinen, man sei in der Wüste, bestätigte Aetis.
- Das ist normal, wir befinden uns im Grenzgebiet des Landes. Das ermöglicht der Karavan, ihre Tests auf dem Goo durchzuführen. Sie reagieren nicht wie die Kamis auf die Krankheit und glauben, dass ihre Erforschung ihnen dabei helfen wird, sie zu kontrollieren und demnach auszurotten. Das ist besser, als den Homins nachzulaufen und sie um ihre Hilfe zu bitten. Würdet ihr dagegen kämpfen, wenn die Kamis euch darum bitten würden?
Er drehte sich um und deutete auf den Horizont. Dann sah Aetis die Krankheit, die das Land auffraß. Ein lilafarbenes Meer breitete sich am Rande der Ebene aus. Der Gestank war kaum auszuhalten, sogar auf dieser Entfernung.
Aetis hielt sich instinktiv die Nase und den Mund zu.
- Mach dir nichts draus, dieser Dampf ist zwar schädlich, doch auf diese Entfernung gehen wir kein Risiko ein. Das Goo infiziert Homins nur, wenn es konzentriert ist oder sie dem Goo lange ausgesetzt sind. Wir sind bis zu einem bestimmten Punkt gegen die Zerstörungskraft des Goo resistent.
Aetis ging etwas näher ran, um besser zu sehen. Natto hielt ihn schnell zurück.
- Besser, du gehst nicht näher ran, es gibt unterirdische Goo-Quellen, die herauskommen, wenn man drauf tritt. Es scheint als sei dieses Ding – was auch immer es sein mag- intelligent. Besser wir hauen hier ab, denn je weiter wir davon entfernt sind, desto besser ist es.
Sie entfernten sich vom Altar und gingen Richtung Westen.
- Die Region ist sehr gefährlich, es gibt nicht nur Wombais hier. Manchmal trifft man auf Kitins und es gibt Banditen. Das Schlimmste aber sind die Gibbais, die sich ein bisschen überall herumtreiben.
Der Matis ging schnell.
- Es ist nicht weit bis zum Lager, doch ich entferne mich lieber vom Goo, wir müssen ein paar Umwege machen.


Die Geschichte eines jungen Fyros - Sechster Teil

Wie Natto es vorausgesagt hatte, mussten sie oft stehen bleiben, um einen anderen Weg zu nehmen. Sie mussten mehrmals umdrehen, um Gibbaitruppen zu entkommen, die leicht an ihrem nachtblauen Pelz zu erkennen waren. Sie bekamen sogar einen roten Primitiven zu Gesicht. Er war viel größer als die anderen und seine abstehenden Haare verliehen ihm ein brennendes Aussehen.
- Die Zorais nennen ihn Gibbakya. Er ist der Anführer der Geistesgestörten dieser Region. Wir haben uns schon in die Haare bekommen, glaubt mir, es ist besser, wenn wir verschwinden.
Der Primitive hob den Kopf und fing an zu schnüffeln.
- Beeilt euch, er hat uns entdeckt.

Sie marschierten lange weiter, ohne ein Wort zu sagen. Endlich sahen sie die lila Farbe der kranken Erde nur noch von Weitem.
- Ich dachte, Sie wollten sich so weit wie möglich vom Goo entfernen, fragte Eree.
- Was ihr seht sind die Zelte des Lagers der Antikamis, die die gleiche Farbe wie das Goo haben. Es handelt sich um einen traditionellen Farbton der Zorai. Ich weiß nicht, warum sie ihn beibehalten haben, wenn sie ihr Volk so sehr hassen. Diese Verrückten verstümmeln sogar ihre Masken, um die Kamis heraus zu fordern. Sie behalten nur das strikte Minimum, sonst könnten sie nicht überleben.
- Wie das? Es ist doch nur eine Maske, die die Zorai halten, um mit den Kamis verbunden zu sein.
Aetis war noch nicht oft mit Zorais in Kontakt gewesen. Für ihn war diese Maske ein reiner religiöser Snobismus.
- Aber nein! entgegnete der Matis. Die Zorai-Maske ist durch Kami-Magie an ihre Seele gebunden. Sie auszuziehen, wäre als würden sie ihre lebensnotwendige Essenz verlieren. Es ist schon verrückt, sie teilweise abzunehmen. Die Antikamis haben keinen Zweig mehr auf ihrer Maske. Was bleibt, sind Teile die sie nicht abnehmen konnten. Beeilung, wir sind spät dran.
Sie näherten sich den Zelten. Es waren riesige Zelte, die aus reichhaltigen und teuren Materialen hergestellt worden waren. Die drei Gesellen näherten sich vorsichtig. Natto ging vor. An der Ecke des ersten Zeltes erschienen vier Zorai, die ihnen den Weg versperrten. Sie trugen alle eine lange Pike. Aetis schaute zurück. Hinter ihnen standen vier weitere Zorais, die es ihnen unmöglich machten, umzudrehen.
- Keine Bange, beruhigte sie der Matis. Sie haben mich erkannt. Der Chef wird bald da sein.
Aetis und Eree fühlten sich trotzdem nicht ganz sicher. Die Zorai kamen näher und hielten ihre bedrohlichen Piken auf mittlerer Höhe.
- Ich heiße Natto, schrie er. Ich wünsche, mit Pei-Jeng Luun zu sprechen.
- Und ich bin hier, mein Freund.
Die vier Wachen traten zur Seite, um einem anderen Zorai Platz zu machen. Er war zwar kleiner, bewegte sich aber selbstsicherer. Hinter seiner Maske war der geheimnisvolle Blick, den Aetis bei anderen Zorais gesehen hatte, nicht auszumachen. Er hatte einen einfachen Ausdruck, ja fast leer.
- Willkommen. Bringst du uns wieder etwas Unterhaltung mit? fragte er.
- Ja, einen neuen Gefallen für den Fürsten. Ich habe die gleiche Belohnung dabei wie immer.
- Und die da?
Er zeigte auf Aetis und Eree.
- Der Fürst will sicher gehen, dass sie…loyal sind.
- Ich verstehe.
Er wandte den Blick von den beiden Fyros ab, die ihm unwichtig erschienen.
- Wie viel hast du uns dieses Mal mitgebracht? fragte der Chef des Stammes.
- Wie gehabt: 300 000 Dapper.
- Diese Summe wurde verdoppelt, mein Freund. Die letzte Mission hat 7 meiner Gildenmitglieder das Leben gekostet.
Der Matis schien nicht überrascht.
- Der Fürst dachte sich schon, dass Sie einen Aufschlag verlangen würden. Er hat zusätzliche 500 000 Dapper am Ende der Mission vorgesehen. Und es gibt noch eine Prämie, die sehr in Ihrem Interesse liegt.
- Unserem Interesse? Du musst dich schon genauer ausdrücken, mein Freund.
- Die Mission besteht in einem Angriff auf einen Zorai-Zug, um das wertvolle Buch der Enthüllungen zu erlangen.
- Und wo ist die Falle? Der Fürst war noch nie sehr großzügig. Woher kommt dieser plötzliche Wandel? fragte Pei-Jeng Luun.
- Naja, er wäre sehr froh, wenn diese Mission ein Erfolg würde. Ich nehme an, Sie auch. Nehmen Sie es als Prämie für Ihre anderen Dienste.
- Das ist ja eine großartige Nachricht. Wir werden unsere Feinde im Herzen treffen. Heute Abend findet ein großes Fest statt, wir brechen morgen auf.
- Nein, antwortete Natto trocken. Wir müssen so früh wie möglich los. Wir müssen morgen bei Nachtanbruch im Engpass des Knoten des Wahnsinns sein, um anzugreifen.
- Wie Sie wünschen.
Der Stammeschef wandte sich an eine Zorai in seiner Nähe.
- Pingi, mein Kind, du übernimmst die Kontrolle über den Stamm in meiner Abwesenheit. Ich brauche etwa 30 Krieger, die in einer Stunde bereit sind. In der Zwischenzeit können Sie etwas in meinem Zelt zu sich nehmen, sagte er zu Natto.
Er forderte sie auf, ihm zu folgen. Die Wachen waren schon losgegangen, um sich vorzubereiten.

Die Nacht war gerade eingebrochen. Der Zorai-Stamm war die vorige Nacht durchmarschiert und war am späten Nachmittag im Engpass eingetroffen. Nur die Kundschafter waren nicht zur Ruhe gekommen.
Der ganze Stamm war bereit. Sie hatten sich im Engpass verteilt, um kein Schlupfloch zu lassen. Sie warteten seit mehr als einer Stunde und es war nichts vom Zug zu sehen. Die beiden Fyros fingen an, sich Sorgen zu machen.
Sie waren mit Natto oben auf der Schlucht geblieben. Sobald die Schlacht angefangen hatte, musste Aetis schnell vorgehen und den Matis töten. Trotz der Sympathie, die er für ihn hatte, wusste er, dass Natto dem Fürsten zu treu war, um sie am Leben zu lassen.

Aetis erkannte nur schwer zwei Kundschafter des Stammes. Sie kamen zurück, um Luun Bericht zu erstatten. Es ging sehr schnell. Der Chef wandte sich zu Natto und machte ihm schnelle Zeichen.
- Sie kommen. Nur zehn Wachen und zwei Wagen, sie werden in einigen Momenten hier sein. Zehn Wachen? Unmöglich! Wieso beschützen sie einen Konvoi von solch einer Bedeutung nur mit zehn Wachen? fragte Natto besorgt.
Er zweifelt, dachte Aetis. Der Augenblick rückt näher.
Es vergingen ein paar Augenblicke in einer absoluten Stille. Aetis sah die Zorai, die unten waren, überhaupt nicht mehr. Dann erhellte das Licht der Fackeln den Engpass langsam. Die orange Farbe nahm den Platz des dunklen Schwarz auf den Felsen ein.
Man sah die ersten Zorai-Wachen, jeder von ihnen trug eine Fackel. Es waren tatsächlich nur zehn Wachen. Sie gingen neben den beiden Wagen, die von Mektoubs gezogen wurden.
Die Wachen waren schwer bewaffnet und kontrollierten jeden Winkel des Engpasses.
Sie kamen schnell auf den Hinterhalt zu. Die Antikamis bewegten sich still und in Deckung, um sich in Angriffsposition zu bringen.
Genau in dem Moment, als der Stamm angreifen wollte, erschien ein blaues Licht im ersten Wagen. Die Antikamis blieben alle stehen, sie waren durcheinander. Das Dach des Wagens explodierte. In der Mitte stand ein Zorai-Magier. Entlang seines Zauberverstärkers sah man noch magische Partikel herunter laufen. Um ihn herum standen drei weitere Zorais. Dann explodierte der zweite Wagen. In diesem stand ein Fyros-Magier. Vier weitere Fyros waren schon während der Explosion vom Wagen gesprungen. Aetis hatte sie zwar noch nie gesehen, doch er wusste dass es sich um Verbrannte Gesichter handelte – die Elitenwachen. Sie liefen auf die Antikamis zu, die vor Schreck erstarrt waren. Der erste von ihnen fiel schnell durch einen Schwertstich.
Pei-Jeng Luun kam zu sich und befahl, anzugreifen. Doch zum Leidwesen der Antikamis waren die Kamisten zu gut organisiert. Die Zorai-Krieger beschützten wie verrückt die Wagen, aus denen die Magier Zaubersprüche los ließen. Die Schützen des Stammes waren das Hauptziel der schnellen Fyros-Krieger.
Aetis sah den Rest nicht mehr. Er war so überrascht gewesen, dass er Natto völlig vergessen hatte. Mit einem festen Handschlag warf der Matis ihn zu Boden. Eree versuchte den Krieger von hinten anzugreifen, doch er packte sie an der Hand und ihr Dolch fiel in die Schlucht. Eree versuchte ihn mit ihrer anderen Hand zu schlagen, doch der Matis war schneller. Er brach ihr das linke Handgelenk mit einer erschütternden Leichtigkeit. Sie schrie vor Schmerzen ehe sie zu Boden ging.
Natto wandte sich zu Aetis, der aufstand.
- Ich habe euch Verrätern vertraut, brüllte er wütend.
Er hatte sein Schwert gezogen.
- Wir sind unserem Volk und den Homins treu geblieben.
Auch Aetis zog seine Waffe.
- Den Homins treu geblieben? Ihr lasst euch manipulieren und handelt wie Hampelmänner!
Er griff zum ersten Mal an. Aetis wusste, dass er nicht gegen die Kraft des Matis ankam und wich aus. Die Klinge ging nur ein paar Zentimeter an ihm vorbei.
- Warum um jeden Preis kämpfen? Die Völker leben in Frieden und der Fürst sucht Krieg.
Jetzt griff er an. Er visierte den Hals des Matis mit einem schnellen Schlag. Doch es war ein erfahrener Krieger. Er wehrte den Angriff ab und streckte die Hand aus, um die Glocke von Aetis Schwert zu greifen.
- Die Völker werden nie in Frieden leben! Hör doch auf, dir etwas vor zu machen.
Die Spitze seines Schwertes traf Aetis Hals. Dieser spürte, wie das Blut über seinen Hals lief.
- Du erbärmlicher Diener der Dämonen! Du hättest keinen Stärkeren angreifen sollen.
Ein Fels fiel ihm mitten ins Gesicht und brach ihm die Nase mit einem lauten Lärm. Aetis schaute sich um. Eree war aufgestanden, hielt ihren Arm und verzog das Gesicht vor Schmerzen.
Natto murmelte etwas. Er hatte sein Schwert losgelassen und fasste sich an sein blutendes Gesicht. Aetis wartete nicht länger und verpasste dem Matis einen ordentlichen Fußtritt in den Rumpf. Dieser fiel durch den plötzlichen Schlag. Er machte ein paar Schritte nach hinten und trat auf den Rand der Schlucht. Er verschwand mit einem fürchterlichen Schrei.

Aetis stand wieder auf und näherte sich dem Engpass. Natto war unten. Einer der Zorai-Krieger mit einer Fackel kam näher. Der Körper des Matis war so verformt wie der eines kaputten Hampelmannes und sein Blut verfärbte die Felsen, auf denen er lag.
Der Zorai hob den Kopf und deutete den beiden Fyros, sie sollen herunter kommen.

Die Kamisten hatten niemanden verloren. Nur ein einziger Antikami war lebend geschnappt worden. Der Rest des Stammes war zu Nichte gemacht worden. Die Magier pflegten die Wunden der beiden Fyros und installierten sie auf einem der Wagen.
- Wir kehren nach Zora zurück. Mabreka will sich bei uns bedanken. Gute Arbeit! Die Reise wird ein bisschen dauern. Ihr könnt davon profitieren, um euch auszuruhen.



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