Aus EnzyklopAtys
Die Nachfolger - Dritter Teil
„So, morgen werden wir den Stall fertigstellen, wir brauchen nur noch ein paar Teile aus der Stadt.“ sagte Feier’an als er Feuor auf seinen Schoß setzte. „Möchtest du morgen mit Papa in die Stadt kommen und ein paar Sachen einkaufen? Wir könnten deiner Mama sogar ein neues Werkzeug kaufen. Oh und Bonbons[[Image:“
“Juhu“ antwortete Feuor glücklich. „Darf Nih'na mitkommen? Bitte, Biiiiiiiitte.“
“Haha, ich glaube das werd ich nicht verhindern können... ja, natürlich darfs sie. Lass uns alle zusammen gehen|]]“, sagte Feier’an und grinste zu den anderen die still zustimmten.
“Aber nicht zu viele Bonbons für euch beide, hörst du.“, fügte Limeh hinzu.
„Aber Mamaaaa….“, sagte Feuor traurig, schließlich waren Bonbons seine Lieblinssüssigkeiten.
“Keine Sorge, in dem Moment wenn sie mal wegschaut schleichen wir uns davon und…..autsch[[Image:“. Feier'an hatte keine Zeit seinen Satz zu beenden bevor er wieder einen Schmerz in seinem Arm spürte.
“Ich habe das gehört, Liebster.“, sagte Limeh mit einer leicht sanften Stimme.
“Ok, ok, ich geb auf, ich geb auf. Ich kapituliere|]]“, lachte Feier’an.
“Genau, lasst uns alle zusammen in die nächste Stadt gehen. Es ist schon eine ganze Weile her seit wir das letzte Mal gemeinsam dort waren.“ sagte Naom’Chi lächelnd. Chao-Li und Nih’na stießen dazu und stimmten dem Plan zu.
Sie verbrachten den Abend damit neben dem Stall zu sitzen und über alte Zeiten zu reden, über den Spaß den sie hatten. Die Sonne bewegte sich über den Himmel, versteckte sich bald darauf hinter den Bergspitzen und erlaubte den Sternen zu übernehmen sie mit Helligkeit zu überschütten. Es war ein schöner Abend, so als hätte er nur auf sie gewartet, dass sie fertig wurden um dann einen Moment entspannen zu können. In dem Rohbau trugen die Mektoubs ihren Teil mit Grunzen und lauten Geräuschen wenn sie umherliefen um sich mit ihrer neuen Umgebung bekannt zu machen.
„Du hast heute gute Arbeit geleistet, Schatz, und auch du Nih’na.“, sagte Naom’chi als sie sich zu Chao-Li an der Seite des Stalls lehnte. Nih’na lag zwischen ihnen und schlief ruhig während sie sanft die kühle Abendluft einatmete.
Neben ihnen saß Feier’an mit Feuor auf seinem Schoß und Limeh, die sich an seine rechte Schulter lehnte. Beide waren eingeschlafen und Feier’an starrte in den Himmel. So saßen sie noch einen Moment bis die Brise kälter wurde und sie vorsichtig aufstanden um die schlafenden Kinder nicht zu wecken. Nur unter den Augen eines wachsamen Mektoubs, schlichen sie leise ins Haus. Flüsternd wünschten sie sich eine gute Nacht bevor sie die Häuser betraten und in die Betten schlüpften.
Für Chao-Li und Feier’ans Gefühl war es viel zu früh wieder Morgen, was aber daran liegen mochte, dass sie am Tag zuvor so hart gearbeitet hatten. Vor lauter Aufregung, dass er mit der ganzen Familie in die Stadt gehen würde, kam Feuor beinahe in die Küche gerannt um zu frühstücken. Man hatte das Gefühl, dass jeder an diesem Morgen aufgeregt war, denn das Frühstück dauert bei weitem nicht so lange wie sonnst, da sich Feuor sonst immer darüber beschwerte, dass er Gemüse essen und den Tisch abräumen musste. Feier’an beobachtete seinen Sohn beim essen und grinste in sich hinein.
Als sie hinaustraten wurden sie schon von Naom’Chi und Nih’na erwartet, während Chao-Li schon am Stall war um die Packtiere mit einiger der selbst gebauten Sachen zu beladen.
„Das dürfte sicherlich genug sein um die Kosten für den heutigen Tag zu decken, was meinst du, Feier’an?“, fragte er als Feier’an den Stall trat.
„Oh ich sehe da ein paar sehr schöne, vielleicht können wir uns sogar ein schickes Abendessen erlauben in der Stadt.“, antwortete er mit einem Lächeln. Konnte es etwas besseres als dies hier geben?
Da die Stadt nicht wirklich weit weg war brauchten sie nicht lange um dorthin zu wandern. Sie beeilten sich nicht so sehr, da die Packtiere schliesslich eine schwere Last für sie zu tragen hatten. Schon bald tauchten die Ställe und Tore der Stadt auf und sowohl Feuor als auch Nih’na rannte vor und ignorierten die elterlichen Warnungen, dass sie sich noch verlaufen würden. Sie hielten bei den Wachen am Tor an und starrten sie bewundernd an, als sie sahen wie trainiert sie waren und wie ihre Schwerter in der strahlenden Morgensonne funkelten. Feuor beschloss in diesem Augenblick das er ein Schwertkämpfer werden würde wenn er groß war, und ein Benutzer des Dolches. Das war seine Bestimmung.
Nih’na schaute sich die Wachen an als sie neben Feuor stand. Sie fand sie beeindruckend, aber fast schon zu rauhbeinig als das sie sie wirklich mochte. Sie, mit ihrem kurzen, schlanken Körper, war nicht für die Benutzung des Schwertes oder der Pike gemacht. Vermutlich könnte sie damit umgehen, aber sie war sich nicht sicher ob sie dazu in der Lage sein würde ums Haus streunende Tiere zu vergraulen. Da fiel ihr DER Tag ein.
Sie und Feuor hatten sich aus dem Haus geschlichen, da sie ihm etwas zeigen wollte. Sie hatte geübt seitdem sie herausgefunden hatte wie. Als sie so dastanden hatte sie ihre Handfläche ausgestreckt und Feuor gesagt er solle sie sich genau anschauen. Sie hockten da auf ihren Knien und sie schloss die Augen um sich besser auf einen Spruch konzentrieren zu können, den sie in einem der Bücher ihrer Mutter gelesen hatte. Als sie zu sprechen begann, begann etwas in ihrer Handfläche zu wirbeln, so als würde sie einen kleinen Tornado halten, der kleine blaue Funken aus der dünnen Luft zog und sie in ihrer Handfläche zu einer kleinen Kugel formte. Sie kniff ihre Augen noch mehr zusammen und konzentrierte sich noch mehr, sie wollte es Feuor richtig zeigen. Als sie ihre Augen wieder öffnete sah sie einen kleinen Ball in ihrer Hand rotieren. Es war der größte den sie bisher je zu erschaffen vermocht hatte und es erleuchtete sogar Feuor’s Gesicht als sie beide mit Bewunderung darauf starrten.
„Was ist das?“, fragte er als er sich vorbeugte.
Er kam zu nah und plötzlich machte der Ball eine leichte Bewegung und traf ihn an der Nase. Er fiel zurück und schrie „Aaahh“.
„Aahh, das fühlte sich gut an Nih’na, was war das?“, fragte er als er seine Augen wieder geöffnet hatte und sie ansah.
„Ich weiss es wirklich nicht. Ich habe es vor knapp einer Woche gelesen. Ich habe es nicht gelesen bis…Feuor, dein Kratzer im Gesicht, den den du dir zugezogen hast als du die Tür angerempelt hast.“, sagte sie abrupt.
„Ja?“, fragte er während er seine prickelnde Wange berührte.
„Er ist…verschwunden….“, sagte Nih’na und starrte sein Gesicht an. Der Spruch war ein Heilspruch gewesen.
„Nih’na, Nih’na! Lass uns ein paar Süssigkeiten kaufen bevor unsere Mütter ankommen.“, unterbrach Feuor ihre Träumerei und zog sie zu einem der Händler. Nun wusste sie was sie werden wollte, eine Beherrscherin der elementaren Künste. Beides Magiekundige und Heilerin, das war ihr Schicksal.
Nih’na und Feuor fanden ihre Eltern bei den Ställen wo sie gerade die Packtiere angebunden und versorgt hatten. Beide Kinder hielten einen grossen Beutel mit gewürzten Shooki Samen in der Hand und kauten als hätten sie alles um sich herum vergessen.
„Haha, das sind unsere Kinder, nicht wahr Chao-Li!“ sagte Feier’an als er sie auf sich zukommen sah.
”Das ist wohl wahr", antwortete Chao-Li und lächelte.