Die Genesung des Kaisers

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de:Die Genesung des Kaisers fr:La guérison de l’Empereur
 
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Eine Träne. Eine Träne des Glücks.

Der salzige Wassertropfen rollte Lykos langsam über die dunkelbraune Wange, unbekümmert um die Aufregung, die er vor aller Augen materialisierte.

Der Sharümal trat unauffällig in den Schatten des Raumes zurück, um sich die Spuren seiner Verwirrung abzuwischen, und ich tat so, als hätte ich nichts bemerkt.

Wie sehr sich der Sohn des Kaisers in wenigen Monaten verändert hatte! Der junge Mensch, der vor seinem charismatischen Vater völlig verblasst war, hatte sich in die Lüfte erhoben und war gezwungen, seine Flügel zu öffnen und das Imperium, dessen Regentschaft er übernehmen mußte, durch die Wirren zu führen... Er war zwar noch jung und unerfahren, aber er hatte es geschafft, allen zu zeigen, daß er es wert war, dieses Amt zu übernehmen.

Eines Tages wird Lykos unser Kaiser sein. Und er wird sicherlich ein guter Kaiser sein. Aber das wird nicht heute sein...

Mein Blick wanderte zu dem massiven, aber dennoch prächtigen Kaiserschwert. Das Symbol der Macht. Das Zittern meiner Lippen verriet beinahe meine Emotionen, als ich sah, wie die Spitze des Schwertes langsam einen Kreis auf der Höhe des menschlichen Gesichts beschrieb, gehalten von einer noch etwas schwachen, aber perfekt beherrschten Hand. Die Hand des Kaisers Dexton!

Alles schien so unwirklich... Und doch war er es, der große, einzigartige Dexton, mein Kaiser, der da vor mir stand, fest im Sattel und mit einem Blick, der von unerschütterlicher Entschlossenheit geprägt war!

Seine lange Krankheit, sein langsamer und tödlicher Verfall, all das war nun nur noch eine Erinnerung... Nur seine relative Schlankheit ließ noch erahnen, daß Tao Sian ihn mit der wertvollen Hilfe eines tapferen und engagierten Volkes und einem überraschenden Verbündeten, den primitiven Gibads, von seinem höllischen Martyrium erlöst hatte.

Tao Sian... Ich suchte mit meinen Augen nach ihr, dem blauen Schatten mit der gehörnten Maske, der so viel für einen Imperator getan hatte, der nicht der seine war. Sie, die fast so viele Nächte an Dextons Bett verbracht hatte wie Kaiserin Xania. Sie, die durch ihre grenzenlose Hingabe an die Rettung des Sharükos die Bande zwischen der Theokratie und dem Kaiserreich enger geknüpft hatte, als es irgendein Vertrag je hätte tun können. Denn niemand im Sharük würde vergessen, daß es der Große Weise Mabreka Cho war, der seine Erste Dynastische Heilerin an das Krankenbett des Kaisers entsandte.

Heute feiern wir im Kaiserpalast, in der Privatsphäre von Dxtons Angehörigen, einen Sieg. Den des Lebens über den Tod. Der Sieg eines ganzen Volkes und befreundeter Völker, die es dem Imperator gemeinsam ermöglicht haben, sein Schicksal wieder in die Hand zu nehmen.

— Auszug aus dem Tagebuch von Epus, 3. CA 2555

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