de:Die Geschichte eines jungen Fyros
en:Story of a Young Fyros#Part_Five
fr:Histoire d’un jeune Fyros#Cinqui.C3.A8me_partie
 
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Gib nicht den Mitwirkenden die Schuld, sondern komm und hilf ihnen. 😎

Die Geschichte eines jungen Fyros - Fünfter Teil

Aetis und Eree war es nicht ganz wohl. Der Fürst hatte seinen Kopf noch nicht von den Dokumenten erhoben.
- Entschuldigen Sie uns, wir…
- Einen Augenblick! unterbrach der Matis sie.
Es kehrte wieder Ruhe in dem Raum ein. Die beiden Fyros standen vor dem Aufzug und tauschten beunruhigte Blicke aus.
Schließlich hob der Matis den Kopf.
Er starrte die beiden Fyros lange an.
- Herzlich willkommen, lächelte er. Ich bin der Fürst Niero di Vanochi. Es tut mir Leid, aber in meiner Position muss ich mich um langweiligen Papierkram kümmern und vergesse dabei, freundlich zu sein.
Darauf hin stand er auf und lud sie mit einer großen Geste ein, auf den beiden Stühlen vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen.
- Treten Sie nur näher. Der Botschafter hat mir in seinem letzten Brief nur Gutes über Sie berichtet. Sie haben gute Arbeit mit diesen Kräutern geleistet. Glücklicherweise, denn Yubo-Fleisch ist so fade ohne Gewürz.
Er setzte sich im selben Moment als sie.
- Lato sagte mir, Sie wollen einige Zeit hier bleiben, oder?
- Ja, aber das liebe Geld… fing Aetis an.
- …ist immer ein Problem, rief Di Vanochi. Keine Bange, ich habe ein paar Aufträge für Sie. Nichts schlimmes, generell handelt es sich um Rohstoffabbau, da Sie Experten auf diesem Gebiet sind.
Er fixierte die beiden Homins, die sich erneut unwohl fühlten.
- Was ist? Sie scheinen sich Sorgen zu machen? Lato sagte mir doch, Sie würden davon träumen, hierher zu kommen.
- Also… fing Aetis unsicher an.
Der Fürst beugte sich nach vorne, plötzlich interessierter.
- Ja?
- Also, wir sind nicht hier, um uns ein paar Dapper mit kleinen Missionen zu verdienen, fuhr Aetis fort.
- Wie?! Ich erweise Ihnen die Ehre, als erste Fyros für mich arbeiten zu dürfen. Ich vertraue Ihnen und sie antworten mir auf diese Art? Di Vanochi lief rot an.
- Ganz und gar nicht, beeilte sich Eree zu sagen. Wir wären geehrt, diese Missionen für Sie ausführen zu können. Doch wir haben Ihnen etwas viel besseres anzubieten als Kräuter.
Das Gesicht des Fürsten nahm wieder seine natürliche Farbe an. Er hatte sich beruhigt und lächelte wieder.
- Ich höre.
- Wir wollen 500 000 Dapper. Vorher sagen wir nichts, sagte Eree.
- Sehen Sie, manche meiner Angelegenheiten haben nichts mit der Krone zu tun. Ich kann keine solche Summe aus meinem persönlichen Vermögen aufbringen, ohne zu wissen, um was es geht, antwortete er mit einem traurigen Blick.
Er stand auf und ging auf die rechte Seite seines Schreibtisches.
- Ich benötige mehr als ein einfaches Versprechen, um Ihnen diese Summe zu geben, sagte er und verschränkte die Arme. Erzählen Sie mir ein bisschen und dann entscheide ich, ob es der Mühe wert ist.
Aetis schaute Eree an. Sie schienen alle beide unsicher zu sein.
- Ich habe wertvolle Informationen zu einem wichtigen Zorai-Konvoi nach Pyr, gab Eree zu.
- Wieso kommen Sie damit zu mir?
- Ich habe gehört, diese Art von Informationen würde Sie interessieren. Meine Begegnung mit Aetis war eine unverhoffte Gelegenheit, einen Nutzen daraus zu ziehen.
Der Fürst schien Eree nicht so recht zu glauben.
- Das Problem ist, dass ich schon viel über diesen Konvoi weiß. Welche Informationen haben Sie denn?
Die beiden Fyros schauten sich erneut an und jeder wartete, dass der andere den ersten Schritt macht. Der beeindruckende Fürst ließ ihnen keine Wahl.
- Wir kennen das Datum und die Route des Konvois.
- Und können Sie mir sagen, wie zwei junge Fyros, ohne Erfahrung, ohne Beziehungen, ohne Dapper und ohne Loyalität an Informationen kommen, die meine besten Agenten erfolglos versuchen, heraus zu finden.
Eree blieb ruhig.
Er hatte sich umgedreht. Er lächelte nicht mehr und beobachtete ihre Reaktion.
- Ich habe Beziehungen! antwortete sie und hob den Ton. Ich bin Mitglied der Gilde der Schwarzen Gesichter!
- Glückwunsch! antwortete der Fürst und lächelte spöttisch. Doch ich verstehe immer noch nicht, wie ein Insekt an dieses Geheimnis kommt.
Aetis stand auf. Er hatte die Manieren des Fürsten satt.
- Wenn Sie diesen Tag überleben wollen, rate ich Ihnen, sich wieder hinzusetzen, junger Homin.
Er hatte sich nicht bewegt, aber sein Blick zwang den Homin, sich wieder zu setzen.
- Entschuldigen Sie diese Unterbrechung, fahren Sie bitte fort, sagte er ungeduldig zu Eree.
- Meine Gilde hat gute Beziehungen zu der Gilde der Verbrannten Gesichter, die Garde der imperialen Elite. Mein Gildenchef weiß über all ihre Missionen Bescheid und auch über diese. Er pflegt auch gute Beziehungen zu Shooki-Alkohol und hat zu sehr bei einer falschen Person damit angegeben…
Eree zog ein ironisches Gesicht. Di Vanochi hingegen verzog keine Miene. Er schaute sie an und suchte nach einer Schwäche.
- Ich glaube Ihnen nicht… fing er an.
Aetis lief es kalt den Rücken herunter.
- …doch da ich keine andere Informationsquelle habe, werde ich versuchen Ihnen zu vertrauen.
Sein Lächeln war nicht gerade beruhigend.
- Ich höre, was wissen Sie?
- Zuerst das Geld, sagte Aetis, der sich wieder beruhigt hatte.
- Ich habe mich doch verständlich ausgedrückt: Meiner Meinung nach lügen Sie. Ich hoffe, Sie können also nachvollziehen, wie großzügig ich bin. Ich biete Ihnen sofort 200 000 Dapper an und noch Mal 500 000 wenn die Information sich als richtig erweist.
- Aber, das ist ja mehr als wir verlangt haben! wunderte sich Eree.
- Ich weiß. Das ist nur ein kleiner Anstoß, damit Sie mir die richtige Information geben… doch wenn Sie mehr Anstöße wollen, werden meine Wachen Ihnen diese gerne geben.
Er kehrte zu seinem Schreibtisch zurück und nahm eine kleine Klingel. Er klingelte und daraufhin betrat Dino Valetti den Raum sofort.
- Ja, mein Fürst? fragte er.
- Bringen Sie mir einen Sack mit 200 000 Dapper, ordnete der Fürst an.
Der Intendant machte sich sofort auf den Weg. Der Fürst blieb stehen und fixierte die beiden Homins ohne ein Wort zu sagen.
Der Intendant kam ein paar Augenblicke später mit einem Sack zurück. Er setzte ihn auf den Schreibtisch und verschwand wieder so schnell wie er gekommen war.
- Hier ist Ihr Geld. Nehmen Sie es, sagte der Fürst und zeigte auf den Sack.
Aetis stand auf und nahm die Börse an sich.
- Und jetzt erzählen Sie mir alles, lächelte der Fürst.
Eree sagte ihm dann alles, was sie wussten.

- Ich dachte mir schon, dass diese hinterhältigen Kerle das Tor nehmen würden. Sie wollen so schnell wie möglich nach Pyr.
Der Matis breitete eine Karte von Atys auf seinem Tisch aus.
- Hier müssen wir einen Hinterhalt legen.
Er zeigte auf den Engpass im Knoten des Wahnsinns.
- Sie reisen doch gerne, um neue Kulturen zu entdecken, nicht wahr?
Die zwei Fyros schauten ihn ungläubig an.
- Großartig! rief er, ohne auf eine Antwort zu warten. Sie werden diesen Angriff für mich vorbereiten!
- Wie? Wir? Aber…
- Selbstverständlich wird eine meiner treuesten Wachen Sie begleiten… Denn wenn Sie mich belogen haben, will ich Sie sofort tot!
Er hatte nicht von der Karte aufgeschaut. Er hatte diesen letzten Satz mit einer erschreckenden Lässigkeit gesagt.
- Bitte? hakte Aetis nach.
- Genug geredet! Sie müssen in einer Stunde los. Sie haben eine lange Reise vor sich. Natto! rief er. Natto wird Euch ins Zorai-Gebiet begleiten und Eure…Sicherheit gewähren. Ihr geht dahin, in den Hain von Umbra.
Die beiden Fyros drehten sich um, um sich den Matis-Krieger anzusehen, der eingetreten war.
- Das ist Natto, der Chef meiner Wachen.
Der Matis begrüßte sie mit einer Kopfbewegung.
- Ihr werdet einen netten Stamm kennen lernen, der schon für mich gearbeitet hat. Es handelt sich um die Antikamis, fuhr der Fürst fort. Natto wird dabei sein, um den guten Ablauf der Transaktionen zu sichern. Sie greifen den Konvoi an. Die Beute wird in zwei geteilt: Die Plünderung für sie und das Buch für euch. Natto, du bringst mir das Buch sofort, und wie ich doch hoffe in Begleitung unserer beiden Freunde. Ihr habt nur wenig Zeit, ihr müsst jetzt los.
Natto machte eine Handbewegung und forderte sie auf, ihm zu folgen.
Danach widmeten sie sich der Reisevorbereitung.
- Wir werden Karavan-Pakte benutzen, um in den Hain von Umbra zu gelangen. Dort haben wir einen Tag Fußmarsch vor uns, um mit ein bisschen Glück ins Lager des Stammes zu gelangen.
Der Matis sprach im Gehen. Das wenige Proviant das sie mitnahmen, war schnell gekauft.
Sie gingen auf den Karavan-Altar zu.
Aetis und Eree hatten nur wenig Zeit, um die atemberaubende Matis-Stadt zu besichtigen. Sie hatten jeden Augenblick genossen und sich alles mit großen Augen angeschaut. Durch diese kurze Besichtigung konnten sie ihre Mission eine Weile vergessen. Der Matis-Krieger, der zuerst etwas kalt gewirkt hatte, erläuterte ihnen historische Details der Stadt.
- Ich weiß, dass ihr Yrkanis am liebsten länger besichtigt hättet, doch wir haben nur wenig Zeit. Ihr werdet genügend Zeit haben die Stadt zu genießen, wenn wir zurück sind. Ich glaube ohnehin, dass ihr hier bleiben solltet. Weit weg von den Kamisten jedenfalls.
- Er hatte ein freundlicheres Gesicht als im Büro von Di Vanochi.
- Hier wären wir. Wartet hier auf mich, ich werde mit dem Karavan-Empfänger reden.
Die beiden jungen Fyros blieben stehen, während Natto auf den Empfänger zuging.
- Bis jetzt ging ja alles glatt, meinte Aetis.
- Ich glaube auch, dass er uns vertraut, nickte Eree.
- Schade, dass wir ihn betrügen müssen…
Die beiden Fyros schauten sich traurig an.
- Was ist los, ihr beiden? fragte Natto, als er zurück kam. Ihr braucht keine Angst zu haben. Die Zorai-Länder in die wir gehen sind zwar etwas feindlich gesinnt, doch ich kenne mich dort aus. Es wird alles gut gehen.
- Wir sind bereit, antwortete Aetis lustlos.
- Ihr zweifelt noch an euren Taten, wie? Im Leben muss man Entscheidungen treffen. Ihr habt schon eine getroffen. Ihr könnt jetzt nicht mehr zurück. Also müsst ihr euch damit abfinden und das erleben, was ihr beschlossen habt, zu erleben.
Aetis fühlte sich umso betroffener von den Worten des Matis. Er versuchte, trotzdem zu lächeln.
- Du hast ja Recht. Wir gehen in ein neues Land. Ich werde mehr an einem Tag erleben als in meinem bisherigen Leben.
Der Matis lachte los.
- So ist es schon besser! Deshalb gibt es ja auch die Teleportation.
Er überreichte jedem einen Pakt.
- Ehe ihr ihn brecht, möchte ich, dass ihr euch ein paar Regeln zu Herzen nehmt. Ihr tretet dorthin wo ich trete, ihr redet wenn ich euch es sage, ihr befolgt meine Befehle ohne Diskussion und spielt nicht die Helden. Kann ich mich auf euch verlassen?
Aetis und Eree nickten.
- Gut! Dann los!
Er brach den Pakt in seiner Hand und verschwand augenblicklich.
- Er hat Recht, wir können nicht mehr zurück, sagte Eree.
Sie brach ihren Pakt und verschwand ebenfalls.
- Na dann…los.

Dieses Mal verlief die Reise besser. Aetis achtete nicht auf die leichten Kopfschmerzen und öffnete die Augen.
Er wurde von mehreren eigentümlichen Tieren beobachtet. Sie waren rund und dick. Sie starrten ihn mit ihren hervorstehenden Augen an. Eines der Tiere kam auf ihn zu. Es hatte einen langen Rüssel, aus dem kleine Feuerzungen herausragten. Aetis griff automatisch nach der Glocke seines Schwerts.
Natto hielt ihn zurück.
- Keine Bange, es ist bloß neugierig. Die Wombais sind fromm wie Lämmer, wenn man sie in Ruhe lässt. Es ist sogar manchen Zorai-Stämmen gelungen, sie als Reittiere zu benutzen!
Der Wombaï stand vor ihm und fing an, seine Tunika mit seiner Rüsselspitze zu beschnüffeln. Natto schob ihn vorsichtig zur Seite. Das Tier zögerte und ging dann zurück zu seinen Gefährten.
Aetis schaute sich um. Sie standen vor einem Karavan-Altar, mitten auf einer Ebene.
- Das ist das Land der Zorai! rief er.
Eree sah auch etwas enttäuscht aus.
- Ich dachte, es sei ein Dschungel.
- Außer den Kräutern könnte man meinen, man sei in der Wüste, bestätigte Aetis.
- Das ist normal, wir befinden uns im Grenzgebiet des Landes. Das ermöglicht der Karavan, ihre Tests auf dem Goo durchzuführen. Sie reagieren nicht wie die Kamis auf die Krankheit und glauben, dass ihre Erforschung ihnen dabei helfen wird, sie zu kontrollieren und demnach auszurotten. Das ist besser, als den Homins nachzulaufen und sie um ihre Hilfe zu bitten. Würdet ihr dagegen kämpfen, wenn die Kamis euch darum bitten würden?
Er drehte sich um und deutete auf den Horizont. Dann sah Aetis die Krankheit, die das Land auffraß. Ein lilafarbenes Meer breitete sich am Rande der Ebene aus. Der Gestank war kaum auszuhalten, sogar auf dieser Entfernung.
Aetis hielt sich instinktiv die Nase und den Mund zu.
- Mach dir nichts draus, dieser Dampf ist zwar schädlich, doch auf diese Entfernung gehen wir kein Risiko ein. Das Goo infiziert Homins nur, wenn es konzentriert ist oder sie dem Goo lange ausgesetzt sind. Wir sind bis zu einem bestimmten Punkt gegen die Zerstörungskraft des Goo resistent.
Aetis ging etwas näher ran, um besser zu sehen. Natto hielt ihn schnell zurück.
- Besser, du gehst nicht näher ran, es gibt unterirdische Goo-Quellen, die herauskommen, wenn man drauf tritt. Es scheint als sei dieses Ding – was auch immer es sein mag- intelligent. Besser wir hauen hier ab, denn je weiter wir davon entfernt sind, desto besser ist es.
Sie entfernten sich vom Altar und gingen Richtung Westen.
- Die Region ist sehr gefährlich, es gibt nicht nur Wombais hier. Manchmal trifft man auf Kitins und es gibt Banditen. Das Schlimmste aber sind die Gibbais, die sich ein bisschen überall herumtreiben.
Der Matis ging schnell.
- Es ist nicht weit bis zum Lager, doch ich entferne mich lieber vom Goo, wir müssen ein paar Umwege machen.

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