Der Wind von gemischtem Schlick

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de:Der Wind von gemischtem Schlick fr:Le Vent de Vase mêlée
 
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Eins, zwei, drei, ... Zehn. fünfundzwanzig. Die Zählung war abgeschlossen! Ich drehte mich um, um meine Gefährten anzusehen, und blickte auf das Karavan-Banner, das über dem Lager flatterte und unsere Reittiere im ersten Licht des Tages in ein angenehmes grünes Licht tauchte. Be'Keeer Breggan beobachtete ungerührt, wie wir die letzten Vorbereitungen trafen, ohne daß sich ein Schatten der Sorge auf sein Gesicht legte. Unsere Ladung war groß und teuer. Für uns Handwerker war es ein wahrer Schatz, aber für reine Krieger, wie wir sie auf unserer Reise immer wieder getroffen hatten, war es nur eine Kleinigkeit.

Viele von uns waren mit dem Fortschritt der Bauarbeiten nicht zufrieden. Die Arbeiter arbeiteten zu langsam, zwar mit gutem Willen, aber nicht sehr effizient. Sie arbeiteten lustlos und ohne die Anmut, die unser Stamm den reichen Tryker- und Matis-Kunden entgegenbrachte. Be'Keeer Breggan, unser derzeitiger Häuptling, war mit Denen Toen, dem Gouverneur von Neu-Trykoth, zu dem Schluß gekommen, daß unser Stamm denjenigen, die die Bauplätze belieferten, helfen müsse. Unserem Häuptling liegt sowohl die Sicherheit seines Stammes als auch die Sicherheit von Aeden Aqueous am Herzen, obwohl er kein Kämpfer ist. Waffen sind nicht alles; um effektiv zu sein, braucht man auch gute Werkzeuge.

Während sie über diese Dinge und anderes aus einer heute längst vergangenen Zeit sprachen, fragte unser guter Gouverneur unseren Stammesführer, ob er bereit wäre, einige seiner Handwerker für ein paar Tage freizustellen, damit sie sich auf den Baustellen umsehen und die Arbeit leiten könnten. Unser Häuptling, der sich über diese Bitte des Gouverneurs freute, aber auch erstaunt war, da es allgemein bekannt war, daß die Karavan-Anhänger in den Seen seit einiger Zeit wegen irgendwelcher Marotten schlecht angesehen waren, stimmte der Idee lebhaft zu und schlug spontan vor, die Baustellen mit Werkzeugen zu beliefern, die zum Arbeiten und nicht zum Dekorieren hergestellt worden waren. Sie schlossen den Deal mit einem Handschlag ab und trennten sich. Am Abend desselben Tages herrschte im Lager des Stammes totale Aufregung.

Wir brachen also am frühen Morgen auf, als nur das erste Licht der Morgenröte zu sehen waren. Unser Weg versprach lang zu werden ... lang und beschwerlich. Aber für unser Volk würden wir alles tun. Und so begann unsere lange Reise.

Torbaks, Kinchers, Cloppers, Goaris und all die anderen. Unsere Reise war kein Zuckerschlecken und versprach, schwierig zu werden! Aber wir waren gut ausgerüstet, bewaffnet wie Fyros, die in die Schlacht zogen, und bereit, nach dem himmlischen Samen zu suchen, wenn es sein mußte. Alles begann sich zu bewegen, als die ersten weißen Kitins - welch ein Widerwille - sich uns in den Weg stellten. Eine lange Kitin-Ernte begann. Scharfe Mandibeln und Klauen gegen scharfe Klingen und wildgewordene Magier. Wir mussten um jeden Preis voranschreiten, um die Bauplätze mit hochwertigen Werkzeugen zu versorgen. Auf unserer Reise verloren wir zwei Mektoubs: Einer starb an seinen Verletzungen, einem tödlichen Stich eines Kirosta, der andere wurde mit einem herzzerreißenden Schrei ausgeweidet. Glücklicherweise wurde die Ladung gerettet und auf die verbliebenen, tapferen Mektoubs geschnallt. Wir schafften es, unsere Mission zu erfüllen, und als sich der Himmel zwei Tage später wieder rot färbte, waren wir sicher nach Hause zurückgekehrt. Dank unserer Werkzeuge kamen die Siedlungen in den nächsten Monaten schnell voran.

Quinteth, Pluvia 11, 2. CA 2546 (JY).

— Auszug aus dem Tagebuch von Berry O'Marly, Vasenbildnerin