Die Nachfolger 01

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Die Nachfolger - Erster Teil

“Es ist ziemlich sonnig heute, nicht wahr Chao-Li?”

“Ja, es ist ein perfekter Tag um den neuen Stall zu bauen. Würdest du mir den Hammer rüber reichen Feier’an?”

“Bitte sehr, gut das du so groß bist nicht wahr, haha”

“Nun, ich bin ein Zoraï, so groß wie diese eben sind.”

“Ja, und ich bin nur der kleine verschlagene Tryker, ich weiß, ich weiß.”

“Ja, hinterhältig ganz richtig, würdest du jetzt das Brett festhalten damit ich es fest nageln kann?”

Es war warm diesen Sommer. Selbst die Tiere um sie herum schienen von der plötzlichen Hitze betroffen zu sein, aber für die beiden war sie durchaus willkommen. Sie konnten etwas Zeit damit verbringen, die Ställe weiter zu bauen, was längst überfällig war, da das Wetter in letzter Zeit schlecht war. Es würde auch der Ernte gut tun, da der Regen ihre kleinen Wiesen fast überschwemmt hatte. Aber es schien, als hätte sich das Schicksal gewendet und gutes Wetter beschert. Es war nicht lange her, seit sie ihr altes Zuhause verlassen hatten um ein neuen Platz zu finden, den sie ihr Heim nennen konnten, einen sicheren Platz für die Kinder zum Aufwachsen. Ein Ort wo alle zusammen alt werden und in Erinnerungen an vergangene Tage schwelgen konnte. Es war ein bloßer Unfall der diese beiden zusammen geführt hatte, diese beiden Familien; eine Tryker und eine Zoraï. Durch die Einmischung der Kitins war ihre Freundschaft und ihr Vertrauen gewachsen.

Es war ein regnerischer Tag, etwas über ein Jahr her, dass sie sich nahe eines Tunnelausgangs einer Höhle getroffen hatten. Nicht mehr als ein höflicher Gruß war ihre erste Begegnung, doch das sollte sich ziemlich rasch ändern. Unweit der Höhle, aus der sie kamen, streifte ein Kincher umher und da sie seine Anwesenheit nicht bemerkten, nahm er ihre Fährte auf und stürzte sich auf das schwächste Ziel; die Kinder.

Nih’na und Feuor waren jung damals, so jung das sie nie zuvor ein Kitin gesehen hatten. Und als eins auf sie zu rannte, erkannten sie die Gefahr nicht und sahen nur ein Tier, das auf sie zu eilte um sie zu grüßen. Sie waren von ihren Eltern gewohnt zu hören, dass sie nichts anzufassen sollten. Also ignorierten sie deren Rufe und warteten fröhlich, dass das lustige Ding zu ihnen kam. Da Nih’na die Größere von beiden war, erkannte es sie zu erst. Sie lächelten als es dichter kam und schon einen Augenblick später hielt es Nih’na in seinen Klauen. Sie schrie vor Schreck und dem plötzlichen Schmerz an ihrer Hüfte. Bis dahin hatte Feuor nicht den Ernst der Lage begriffen. Er fiel auf seinen Rücken und war wie gelähmt vor Furcht. Er konnte sich nicht bewegen. Die Laute des Schmerzen von Nih’na machte ihnen den festen Griff klar, den das Tier hatte.

Ein weiterer Schrei hallte plötzlich und Nih’na fiel zu Boden; neben dem Kincher stand - ein Schwert in Händen haltend - Feier’an.

Sein Blick war ausschließlich auf den Arm sowie auf den tiefen Schnitt gerichtet, den er dem Kincher beigebracht hatte und aus dem das Blut hervorschoss. Deshalb bemerkte er nicht, dass der Kincher sich ihm zuwandte und zu einem Schlag ausholte, der ihn hart im Kopf traf.

Er schaute den Kincher an, wie das Blut aus dem tiefen Schnitt ströhmte, welchen er in dessen Arm gemacht hatte. ES wendete sich ihm zu, jedoch bemerkte er nicht dessen Bein, wie es sich auf ihn zubewegte und ihn mit einem harten Schlag am Kopf traf.

Er fiel nach hinten; versuchte aber sofort aufzustehen. Alles drehte sich um ihn herum. Es war ein heftiger Schlag und er hatte einiges abbekommen. Er brauchte Zeit um sich zu erholen. Zeit die er nicht hatte, da der Kincher sein Auge nun auf Feuor gerichtet hatte. Er stürzte los. Aber er wusste, dass er es nicht rechtzeitig schaffen würde. Dennoch rannte er. Plötzlich kam ein magisches Geschoss durch die Luft geflogen, traf den Kincher und warf ihn aus der Bahn. Aber er kam schnell wieder zu sich und setzte seien Weg fort. Ein weiteres Geschoss betäubte ihn und als er verwirrt umher taumelte, schossen Wurzeln vom Boden nach oben, hielten ihn und zogen ihn fest nach unten. Dies war alles was Feier’an brauchte, da er nun den Kincher erreicht hatte. Ein Sprung und ein konzentrierter Angriff auf den Kopf des Kinchers beendeten den Kampf ab. Als die Wurzeln nach ließen, fiel der Kincher tot zu Boden.

In diesem Moment bemerkte Feier’an den kleinen Dolch im Bein des Kinchers. Er wusste es war Feuors. Nih’na hatte ein paar Schrammen an der Hüfte aber schien keine weitere Wunden zu haben, abgesehen von dem Schock. Dasselbe galt für Feuor. Er zitterte immer noch, als er in die Arme seiner Mutter lief, die ihn beruhigte.

“Vati, es war böse zu ihr.” Sagte er zwischen seinem Zittern.

“Ja, es war böse zu uns allen. Du musst vorsichtiger sein und musst hören, was deine Eltern dir sagen Feour” sagte er zu dem Kleinen lächelnd, der nun sicher in den Armen seiner Mutter lag.

“Du bist vielleicht klein, aber tapfer.” Sagte eine Stimme hinter Feier’an.

“Klein ja, aber unser Temperament kann in Höhe nicht gemessen werden.” Sagte Feier’an als er sich umdrehte und den Zoraï ansah. Er kannte ihren Ursprung und Glauben, so wie er sicher war, dass sie seinen kannten.

Der Zoraï bewegte seine Hand und Feier’an machte sich bereit um jedweden Angriff zu kontern aber er wurde überrascht. Der Zoraï zog seinen Magieverstärker aus und reichte ihm die Hand.

“Ich bin Chao-Li, ich danke dir, dass du meine Tochter vor dem Kitin gerettet hast.” Sagte er.

Feier’an war einen Moment lang sprachlos. Dies war das erste Mal, dass er einen Zoraï auf solchem Boden begegnete. Nicht, dass er nicht schon vorher einige getroffen hatte, aber die waren alle feindlicher.

“Ich bin Feier’an.” Sagte er als er seine Hand ausstreckte und dem Zoraï die Hand gab. Er konnte sofort spüren, dass dies eine ehrlich gemeinte Geste war, ohne versteckte Hintergedanken. Wie seltsam.

“Ich bin froh das dein tapferer Kleiner ebenso wohl auf ist.” Sagte Chao-Li als er sich umdrehte und zu Feuor schaute.

“Ja, habt dank für die Hilfe. Wie geht es deiner Tochter?” Fragte Feier’an, immer noch überrascht über das, was passiert war.

“Es geht ihr gut, danke. Sie wird von ihrer Mutter, meiner Frau, Naom’Chi, versorgt. Ihr Name ist Nih’na.”

“Der Name meines Sohnes ist Feuor und der seiner Mutter ist Limeh.” Antwortete Feier’an auf diese höfliche Geste.

Seit diesem Tag war viel Geschehen und viele Dinge waren vorüber gezogen. Durch diesen Zwischenfall mit dem Kitin waren sie Freunde geworden. Sie entschlossen sich, ihre Reise gemeinsam fortzusetzen, da sie wussten, dass sie gemeinsam eine größere Chance zum Überleben hatten. Es stellte sich auch heraus, dass sie beide fast das gleiche suchten, ein neues Heim. Und Wochen später fanden sie einen Ort, in der Nähe eines Dorfes. Nun waren sie dabei, den Stall für ihre Reittiere zu bauen, in denen diese nachts rasten konnten. Durch die Mission, die beide Familien unternommen hatten, schienen sie mehr und mehr zusammengewachsen zu sein. An diesem Tag wurde etwas in Bewegung gesetzt.