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Der Weg führte sie eine gute Stunde lang von der Stadt fort, bis sie schließlich an dem kleinen Strand angelangten, der an die Lagune grenzte. Hier ließen sie sich erschöpft nieder, glücklich endlich von der Last ihrer Ausrüstung befreit zu sein, und streckten sich in dem einladenden Sand aus. | Der Weg führte sie eine gute Stunde lang von der Stadt fort, bis sie schließlich an dem kleinen Strand angelangten, der an die Lagune grenzte. Hier ließen sie sich erschöpft nieder, glücklich endlich von der Last ihrer Ausrüstung befreit zu sein, und streckten sich in dem einladenden Sand aus. | ||
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Version vom 28. Juli 2014, 13:44 Uhr
Die Nachfolger - Neunter Teil und Ende
Die Zeit erschien Nih’na wie eine Ewigkeit, als sie in ihrem Bett lag und, eingehüllt in ein Gewirr von Decken, auf den nächsten Morgen wartete.
Wieder und wieder spielte sie die Ereignisse der letzten Zeit, ebenso wie die Veränderung die Feuor vor ihren Augen durchzumachen schien, in Gedanken durch. Vielleicht hatte der konstanten Überlebenskampf sie blind gemacht für die vielen fast unmerklichen Veränderungen, die geschahen als der Junge vor ihren Augen zum Erwachsenen geworden war.
Sie stellte das geistige Bild, welches sie von Feuor hatte, dem Wirbel des Zorns gegenüber, zu dem er an dem Tag geworden war, an dem er sie gegen ihre Angreifer verteidigt hatte. Er war so seltsam gewesen, so entschlossen und wild. Doch innerhalb eines Wimpernschlages war er wieder zu dem fürsorglichen Feuor geworden, mit dem sie aufgewachsen war. Möglicherweise war es etwas einmaliges gewesen. Schließlich hatte sie seit diesem schrecklichen Tag kein weiteres Anzeichen von diesem rauen und zornigen Feuor mehr gesehen?
Ein wenig beruhigt von der Richtung in die ihre Gedanken abgedriftet waren, fiel sie schließlich in einen leichten Schlaf.
Am nächsten Tag trafen sie sich vor ihren Häusern, so wie sie es immer taten bevor sie den langen weg zur Akademie in der Stadt antraten. Sie hatten sich mit Dinah auf der Straße vor den Toren der Stadt verabredet, ausgerüstet für den Kampf, denn sie wollten zunächst ein wenig Jagen gehen. Nih’nah und Dinah hatten am Vortag, währen ihrer Diskussion, in einigen Büchern herum gestöbert und ein paar Tiere gefunden, auf die sie sich nun konzentrieren wollten. Den Beschreibungen ihrer Fressgewohnheiten nach waren diese Tiere sehr wahrscheinlich in der nähe von Wasser anzutreffen, und zum Glück gab es nicht weit weg von der Stadt eine Lagune, die sie folglich zu ihrem Jagdgebiet auserkoren hatten.
Als sie sich der Stadt näherten sahen sie schon auf einige Entfernung jemanden am Straßenrand stehen, doch zunächst hatten sie Schwierigkeiten in dieser Gestalt Dinah wieder zu erkennen.
Die Rüstung die sie gestern getragen hatte war von geringerer Qualität gewesen, und so waren sie von dem Detailreichtum und den Farben die sie heute trug zunächst ein wenig verwirrt.
Vielleicht lag es daran, dass sie sie nur in der Akademie gesehen und nur einen Tag mit ihr verbracht hatten und so wenig von ihr wussten, dass sie sich daran gewöhnt hatten sie in einfacherer Kleidung zu sehen.
„Wow, deine Rüstung ist wirklich ein Meisterstück, Dinah. Wir hätten dich beinahe nicht wieder erkannt.“ sagte Feuor mit einem Lächeln.
„Da-danke“ antwortete sie mit leiser Stimme.
„Ist irgendetwas, Dinah?“ fragte er, überrascht von ihrer Reaktion, besorgt.
„Nun…ähm…danke, wirklich.“ sagte sie, hob ihren Kopf und blickte Nih’na und Feuor an. „Ich dachte jeder weiß, dass ich aus einer nicht ganz so gut gestellten Familie stamme. Und ich…“
„Dinah, mit einer Freundin wie dir, wer kann da jemals arm sein?“ stellte Feuor mit großer Überzeugung fest und begann die Straße hinab zu gehen, die von der Stadt zur Lagune führte.
Dinah und Nih’na standen einige Augenblicke wie angewurzelt da und starrten seinen Rücken an. Er hatte es schon wieder getan. Wieder hatte er etwas ernstes und bedeutsames in seiner beiläufigen, ja fast schon nebensächlichen, Art gesagt. Sie blickten sich einige Sekunden lang gegenseitig an ohne etwas zu sagen, mussten dann beide lächeln und gingen ihm nach.
Die drei neuen Freunde folgten der Straße schnellen Schrittes. Und waren ihre Gespräche anfänglich noch recht zögerlich, so unterhielten sie sich bald schon so als hätten sie sich schon immer gekannt.
Der Weg führte sie eine gute Stunde lang von der Stadt fort, bis sie schließlich an dem kleinen Strand angelangten, der an die Lagune grenzte. Hier ließen sie sich erschöpft nieder, glücklich endlich von der Last ihrer Ausrüstung befreit zu sein, und streckten sich in dem einladenden Sand aus.