Als die Mauern fielen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Oktober 2021, 08:40 Uhr

de:Als die Mauern fielen
en:When the Walls Fell
es:Cuando las paredes cayeron
fr:Quand les murs s'écroulèrent
ru:Когда стены рухнули
 
UnderConstruction.png
Übersetzung zur Überprüfung
Gib nicht den Mitwirkenden die Schuld, sondern komm und hilf ihnen. 😎

Ich habe in Zoran gelebt, der alten Hauptstadt unseres Volkes. Ich erinnere mich noch gut an unsere wundervollen Städte, die sich kilometerweit durch den Dschungel erstreckten und mein Haus in der alten Medina, wo der erste Zoraï-Tempel zum Ruhme der ersten Kami-Erleuchtung erbaut worden war. Jeden Abend und Morgen wurden wir vom Klang der großen Glocken aus Syre-Holz zum Gebet gerufen, und ihr tiefer, erhabener Klang drang bis in unsere Herzen und ließ sie wohlig aufseufzen. Eines Herbstes, als wir gerade in Dankesgebete für eine außergewöhnlich gute Ernte vertieft waren, erschallten die Glocken unerwartet… und zum letzten Mal.

Mein Vater glaubte zuerst, dass einige Barbaren des Nordens auf die eine odere andere Weise der Aufmerksamkeit unserer Wachen entgegangen seien, eine unbemerkte Spalte in der gewaltigen Mauer, die unsere Territorien sicherte, gefunden hätten und uns angriffen. Er riss mich mit sich fort, während meine Mutter meinen kleinen Bruder packte, der noch im Säuglingsalter war, und wir gemeinsam so schnell wie möglich zu unserem Haus eilten, während sich die Portale der Stadt mit einem tiefen, dumpfen Schlag schlossen. Als mein Vater uns verlassen musste, um zu seiner Gilde zu eilen, war es für mich wie ein Stich ins Herz, ich wollte ihn nicht gehen lassen, umklammerte sein Bein, um ihn hierzubehalten. Er wurde beinahe zornig und meine Mutter musste mich von ihm losreißen. Ich sah ihm durch das Fenster nach, wie er die Hauptstraße zum Haupteingang hinablief, ein Kurzschwert in seiner Hand. Ich hatte das schreckliche Gefühl, ich würde ihn nie wieder sehen.

Draußen erhob sich ein entsetzlicher Lärm, gefolgt von einer von Panik getriebenen Hominmasse, die Leute begannen zu schreien und zu brüllen, dass die Monster über uns gekommen seien. Erneut hallte ein erneuter, schrecklicher Schlag durch die Stadt, gefolgt von einer gewaltigen Staubwolke, als im Norden der Stadt die Türme der Stadt samt Mauer fielen.

Wir konnten die Szene von unserer erhöhten Terrasse aus beobachten, und so sahen wir die ersten gewaltigen Kitins durch die Staubwolke in die Stadt hineinkriechen. Meine Mutter packte mich und wir rannten ins Erdgeschoss. "Gieße diese Flüssigkeit über dich für die Flucht, schnell, das überdeckt Deinen Geruch!" rief sie mir zu und tat dasselbe für sich und meinen Bruder. Wir gossen ein ganzes Fass auf den Boden, dann rissen wir die Falltüre auf, die in den Keller führte, um dorthin zu gelangen, wo meine Vater die Häute verarbeitete. Im letzten Augenblick.

Tausende von Füßen und Klauen trommelten auf den Boden vor dem Fenster unseres Kellers, das auf Straßenniveau lag. Ein ekelerregender Gestank erfüllt die Luft, während wir über unseren Köpfen die schreckliche Kakophonie eines Gemetzels mit anhören mussten. Meine Mutter presste ihre Hand über meinen Mund während der ersten fünf Minuten, für den Fall, dass ich schreien würde, aber ich war wie versteinert. Schließlich jedoch wurde das Getöse über uns noch lauter...

Meine Mutter bedeutete mir, keinen einzigen Mucks zu machen und ich tat mein bestes, um meine Tränen bei den Gedanken an meinen Vater, der tot sein musste, zurückzuhalten. Plötzlich gab es einen gewaltigen Schlag auf die Falltüre und diesmal konnte ich einen Schreckensschrei nicht unterdrücken. Meine Mutter presste mir erneut ihre Hand auf meinen Mund, zumal jegliche Bewegung über uns erstorben war. Es gab eine Art elekrisches Knistern und ich wusste, dass das Monstrum versuchte, die geringste Erschütterung durch ein Geräusch zu erspüren. Ich hätte schwören können, mein Herz schlug so laut und schnell, dass das Monster es hören würde!

Endlich hörten wir, wie sich die Geräusche langsam entfernten, das Schaben und Kratzen der Schritte, das uns Gänsehaut verursachte, verließ unser Haus. Schließlich brach ich in den Armen meiner Mutter zusammen. Ich weiß nicht mehr, wielange wir schliefen, vielleicht vier Stunden, aber ich erinnere mich, dass ich erwachte, als die Nacht hereinbrach und mein kleiner Bruder brabbelnd und glucksend vor einem Nachtfalter saß. Meine Mutter erwachte und erhob sich schnell und beruhigte ihn aus Angst, dass Kitins in der Nähe sein könnten. Aber obwohl wir draußen nichts sehen konnten wegen des Staubes und der Dunkelheit, spürten wir, dass es ruhig geworden war. Vorsichtig erklommen wir die ersten knarrenden Stufen, die uns aus dem Keller hinauf zur Falltüre führten. Als meine Mutter vorsichtig den daran angebrachten Knauf drehte, gab es einen grauenvollen Lärm auf der anderen Seite der Türe und diesmal konnte ich einen Schrei nicht unterdrücken. Meine Mutter hatte kaum die Zeit, meinen Bruder und mich zu packen und in ihre Arme zu schließen…

Die Türe wurde aufgerissen und eine hochgewachsene Silhouette erschien, die ich erkannte und die uns anblickend verharrte: Mein Vater! Er zog uns alle zu sich herauf und nahm uns in seine starken Arme. Wir mussten nur um uns blicken, um zu verstehen, dass unser Haus, das Haus unserer Nachbarn, ja die ganze Stadt zerstört war wie durch eine gewaltige Lawine. Meinem Vater war es gelungen, sich im Haus eines tapferen Gildenmitglieds in dem Moment zu verbergen, als die Kitins die Mauern der Stadt durchbrachen, er hatte die ganze Familie in den Keller gedrängt, wo er auch letztlich uns vermutet hatte. Er erzählte uns, wie er meiner Mutter oft erklärte, was sie zu tun hatte, falls wir durch wilde Tiere eingekreist werden sollten, damals als wir noch ungeschützt im Dschungel lebten. Mein Vater erzählte uns später, dass das das einzige Mittel sei, um diesem Schrecken zu entkommen und dass viele ums Leben gekommen seien, als sie versuchten, auf die andere Seite der Stadt zu gelangen, dorthin, wo die Portale nicht stark genug waren.

Die Zahl derer, die sogar vor Ankunft der Kitins zu Tode getrampelt wurden, war groß. Aus diesem Grund haben unsere Städte heutzutage keine Mauern mehr.

Eine Geschichte über die Kitin, erzählt von Bia Fei-Lun, einer alte Zoraï