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Version vom 21. August 2014, 00:07 Uhr
Die Tränen der Ruhe
Eine Kami-Geschichte, erzählt von Jai Bai-Wong, einem Zoraï
Vor langer Zeit, als die Homins gerade den Schutz ihrer vertrauten Umgebung verlassen hatten, schlug ein alter Nomadenstamm sein Lager im Herzen der alten Waldländer auf. Der Zorai Häuptling Cho hatte sich abseits des großen Lagerfeuers unter einen großen Baum zurückgezogen, um den sternenklaren Nachthimmel zu beobachten, als plötzlich eine fremde Erscheinung jede Faser in seinem Körper mit neuer Lebenskraft erfüllte und ihn vor Hitze erglühen ließ. Er schloss seine Augen und spürte eine innere Zufriedenheit, die seine Verletzungen linderten. Aus seinen Augen flossen langsam die ersten Tränen der Ruhe.
Als er nach einer Weile seine Augen wieder öffnete sah er die Quelle seines inneren Friedens und seiner Harmonie leicht verschwommen auf dem Baum. Das Wesen blinzelte ihn an, verschwand und erschien kurz darauf wieder direkt vor ihm. Cho verbeugte sich vor dem kleinen Wesen und das Wesen sprach: “Kami Hungrig” und legte sich seine Hand auf die Brust. Instinktiv wusste Cho, dass der Kami im Herzen hungrig war. Er ging in die Knie und legte seine Hand an sein Herz und sprach “Ja, Cho möchte auch Freundschaft, Göttlicher Kami, wie kann ich deine Liebe gewinnen?”
Der Kami zeigte auf den Baum auf dem er erschienen war und Cho sah, dass die Infektion des Baums durch das Goo schon sehr weit fortgeschritten war und die Unruhe im Herzen des Kamis verursachte. “Ich werde mich hier niederlassen, Kami, und mein Volk wird dir dienen und das Land von der Seuche befreien, so wie du meine Seele befreit hast.”
Und Cho lies diese Worte im ganzen Land verbreiten, damit seine Leute seine Erfahrung teilten und die Stille und den Frieden dieses Ortes spüren können. Der erste prachtvolle Tempel zu Ehren Jenas und ihren Kami Anhängern wurde genau an der Stelle errichtet, an der Cho damals den Kami kennen gelernt und seine Erleuchtung erhalten hatte. Dieser Ort wurde dann später zur Hauptstadt Zoran erkoren und erinnert uns jedes Mal an die Worte von Cho: “Jeder Homin kann es schaffen, die Tränen der Ruhe zu spüren”.